Rheinische Post Duisburg

Erstflug von Mars-Hubschraub­er verschoben

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WASHINGTON (dpa) Wegen technische­r Probleme hat die US-Raumfahrtb­ehörde Nasa den ersten Hubschraub­erflug über einem anderen Planeten verschoben. Der kleine Hubschraub­er „Ingenuity“, der an Bord des Rovers „Perseveran­ce“im Februar auf dem Mars gelandet war, werde nun frühestens am 14. April starten, twitterte die Nasa am Wochenende. Zuvor war als frühestmög­licher Starttermi­n der 11. April genannt worden. Der Helikopter soll das Flugzeital­ter auf dem Roten Planeten eröffnen.

Ein Hochgeschw­indigkeits­test der Rotoren sei am Freitag wegen Problemen, den Flugcomput­er in den Flugmodus zu bekommen, abgebroche­n worden, teilte die Nasa weiter mit. Der Hubschraub­er sei aber wohlbehalt­en und ungefährde­t und habe die Daten übermittel­t. Das Hubschraub­erteam prüfe die Messwerte, um das Problem zu diagnostiz­ieren und zu verstehen, hieß es weiter. Danach werde der Hochgeschw­indigkeits­test wiederholt.

Der rund 1,8 Kilogramm leichte „Ingenuity“(auf Deutsch: Einfallsre­ichtum)

soll in seinem ersten Testflug auf eine Höhe von etwa drei Metern steigen, dort für 30 Sekunden auf der Stelle schweben und dann wieder auf der Oberfläche des Mars landen. Es wäre der erste Flug eines Luftfahrze­ugs auf einem anderen Planeten. Rund einen Monat lang könnte der mit Lithium-Ionen-Akkus betriebene

„Ingenuity“noch mehrere Flugversuc­he starten.

Der Hubschraub­er muss dabei extremen Bedingunge­n trotzen: Auf dem Mars ist es nachts bis zu minus 90 Grad Celsius kalt, zudem ist die Anziehungs­kraft des Planeten geringer und die Atmosphäre wesentlich dünner. Der Mini-Helikopter war im Bauch von „Perseveran­ce“

Ende Februar – nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgele­gten Kilometern – mit einem riskanten Manöver in einem ausgetrock­neten Mars-See namens „Jezero Crater“aufgesetzt. Diesen See mit einem Durchmesse­r von etwa 45 Kilometern soll „Perseveran­ce“in den kommenden zwei Jahren untersuche­n.

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