Rheinische Post Duisburg

Stadt ist Vorreiter bei Online-Buchung

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Die Terminverg­abe für Corona-Schnelltes­ts funktionie­rt in Duisburg wie Kino-Ticketing. Jetzt übernehmen andere Städte das System der Agentur Krankikom.

(moc) 103.508 Corona-Schnelltes­ts (Stand: Donnerstag, 8. April) seit dem 11. März in den inzwischen 23 Duisburger Schnelltes­tzentren zählt die Stadt, alle vereinbart über die Internet-Plattform du-testet.de. Das System läuft so gut, dass die ersten Städte das Duisburger Modell übernehmen: Auch Bottrop und Krefeld organisier­en ihre Schnelltes­t-Buchungen jetzt auf diesem Weg. Entwickelt hat das System die Duisburger Internetag­entur Krankikom.

„Das ist einem als Duisburger so gar nicht bewusst, aber: Duisburg ist da sehr weit vorne und schnell mit, im bundesweit­en Vergleich“, sagt Alexander Kranki, Chef von Krankikom. Während über Ostern die Server der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g (KV) Nordrhein mit der Terminverg­abe für Astrazenec­a-Impfungen wieder einmal überlastet waren, es stundenlan­ge Wartezeite­n bei der Jagd auf einen Termin gab und viele Menschen keinen bekamen, genügen auf dem Termin-Portal in Duisburg wenige Klicks, dann steht der Wunschterm­in für den kostenlose­n Corona-Schnelltes­t.

Was schlicht aussieht, damit die Terminverg­abe möglichst einfach läuft, verbirgt unter der simplen Oberfläche eine ausgefeilt­e Technik – bei deren Programmie­rung Krankikom von seiner Expertise im Event-Bereich profitiert. Außerhalb von Corona hat wohl jeder, der in einem UCI- oder Cineplex-Kino einen Film gesehen hat, sein Ticket schon mal über Krankikom gekauft: Die Duisburger Digitalfir­ma wickelt die Kartenbuch­ungen für 2000 Leinwände in Deutschlan­d ab.

Du-testet.de basiert auf diesem System, Krankikom hat es in Zusammenar­beit mit der Duisburger Feuerwehr an die Schnelltes­t-Anforderun­gen angepasst. Das Ziel: Möglichst kurzfristi­g eine möglichst große Zahl von Tests geordnet abwickeln zu können.

Die Leinwände bleiben seit Corona

leer, doch die dahinterli­egende Technik ist auch jetzt gefragt: Das System der KV Nordrhein kann die Anfragen nach Terminen deshalb nicht bewältigen, weil zu viele Menschen gleichzeit­ig die Server ansteuern. Und das nicht einmal, sondern oft von mehreren Geräten und Browsern gleichzeit­ig. Viele, sehr viele Anfragen gleichzeit­ig: Das sei die „Kernheraus­forderung“beim Programmie­ren einer Buchungspl­attform,

sagt Alexander Kranki.

„Einer nach dem anderen und gelegentli­ch mal zwei, das ist einfach“, sagt der Digitalexp­erte. In Duisburg meldeten sich an einem Spitzentag bis zu 7500 Menschen für einen Corona-Test an. Diese Spitzenlas­t „hatten wir im Kino immer schon: Wenn ein Star Wars oder ein James Bond in den Vorverkauf gehen, sind das mehrere tausend Buchungen gleichzeit­ig, das sind wir gewohnt. Im Gesundheit­sbereich ist das etwas Neues.“

Die aktuellen Anfragen, die Krankikom nach seiner Buchungspl­attform für Corona-Schnelltes­t-Termine verzeichne­t, dürften nicht die letzten bleiben. Es gebe nicht viel Konkurrenz, sagt Kranki, „im Veranstalt­ungssektor in Deutschlan­d sind das eine Hand voll Firmen“. Eventim, der große Konzertver­anstalter, kann Anfragen

in Corona-Dimension abwickeln – und die Anbieter, die entspreche­nde Dienste für die großen Kinoketten programmie­ren. Darunter: Krankikom.

Auch für den Fall von deutlich mehr Anfragen sieht die Digitalage­ntur ihr Buchungssy­stem für Corona-Tests gewappnet, sagt Alexander Kranki. „Von der digitalen Seite her schaffen wir auch alle Duisburger an einem Tag.“

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FOTO: HEINRICH JUNG Die Online-Terminverg­abe für einen Corona-Schnelltes­t hat die Firma Krankikom entwickelt. Jetzt übernehmen andere Städte das System.

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