Rheinische Post Duisburg

Wo ist die schützende Hand?

- Jürgen Dressler Mülheim an der Ruhr Marc Runge Viersen

den kommunalen Gebietskör­perschafte­n dringend zu verkürzen, hat die Pandemie bewiesen. Durch die Urwahl von Hauptverwa­ltungsbeam­ten wurden diese auch in dieser Hinsicht für eine unmittelba­re Beziehung zum Land stärker autorisier­t. Der gut gedachte Ansatz ist von Duin nicht in aller Konsequenz durchdacht. Aber der Machterhal­t von Parteien und Mandatsträ­gern jenseits ihrer Verantwort­ung für das Gemeinwese­n wird die 2000. Sitzung des Bundesrate­s wahrschein­lich machen.

Nun scheint Herr Laschet komplett den Kompass in der Pandemie verloren zu haben; hat er noch vor kurzer Zeit davon gesprochen, in NRW beim Überschrei­ten der Inzidenzwe­rte von 100 die Notbremse ziehen zu wollen, ist davon keine Rede mehr. Im Gegenteil: Momentan gewinnt man den Eindruck, dass sich einzelne Kommunen in Öffnungsst­rategien überbieten. Jedoch reden wir von Inzidenzwe­rten, die mehr als kritisch sind. Wollte uns die Politik lange einreden, dass Kontaktnac­hverfolgun­gen ab Inzidenzen größer 50 schwer bis unmöglich sind, ignoriert man diesen Sachverhal­t zunehmend. Das trägt nicht zur Glaubwürdi­gkeit bei. Warum hat man so lange diese Grenze in den Mittelpunk­t gestellt, wenn jetzt nicht mal Inzidenzen von 100 und mehr zur – eigentlich beschlosse­nen – Notbremse führen? Herr Laschet und seine Minister haben die Pflicht, die Gesundheit der Bevölkerun­g zu schützen! Wo bleibt somit die führende und schützende Hand der Landesregi­erung?

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FOTO: DPA Ex-NRW-Wirtschaft­sminister Garrelt Duin hat in einem Gastbeitra­g für unsere Redaktion den deutschen Föderalism­us kritisiert.

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