Mahnmal erinnert an vier Nazi-Opfer aus Duisburg
In wenigen Wochen jährt sich am 2. Mai der Jahrestag, an dem vier Duisburger Gewerkschafter von den Nationalsozialisten grausam ermordet wurden. An ihr Schicksal erinnert das Mahnmal mit den vier Stühlen an der Ruhrorter Straße in Kaßlerfeld. Im Keller des damals dort stehenden Hauses – das heutige Haus ist ein Neubau – starben am 2. Mai 1933 Julius Birck, Emil Rentmeister, Michael Rodenstock und Johann Schlösser.
„Erfahrbare Wände“nannte die Künstlerin Gabriella Fekete dieses Mahnmal, das 1999 aufgestellt wurde. Die vier leeren Stühle, eingezwängt zwischen Betonwänden, symbolisieren Abschied und Abwesenheit, laden aber auch zum Sitzen ein, zum Nachdenken; sie erinnern an das, was an dieser Stelle damals geschehen ist, an die qualvolle Situation der vier Männer. Die Betonwände
verweisen auf den Keller und sind Ausdruck der Unerbittlichkeit und Grausamkeit des damaligen Terrors.
Gabriella Fekete – über ihren künstlerischen Lebenslauf haben wir an dieser Stelle bereits im Zusammenhang mit einem anderen Kunstwerk berichtet – griff bei dem Entwurf für das Mahnmal auf einfache Verständigungsmittel zurück, um die Atmosphäre der damaligen Zeit festzuhalten. Der Standort auf dem Bürgersteig, über den damals sicher auch Menschen gelaufen sind, während wenige Meter weiter in dem Keller vier Menschen grausam zu Tode geprügelt wurden, rückt das Verbrechen gegen die Menschlichkeit in den öffentlichen Raum und in die Gegenwart.
Standort: Kaßlerfeld, Ruhrorter Straße 11 zwischen Scharnhorststraße und A 40-Brücke; Informationen über die Künstlerin: www.gabriella-fekete.de