Das Gold kommt mit der Post
Anneke Vortmeier gewinnt die kleine Strecke der ASV-Winterlaufserie. Nur zwei Männer waren schneller. Außerdem holen sich Anika Fels, Timo Schaffeld und Luca Fröhling die Gesamtsiege in ihren Kategorien. Katharina Wehr fiel krank aus.
Anneke Vortmeier erwartet demnächst Post. Wertvolle Post. In dem Päckchen, das die Läuferin des ASV Duisburg dann erreichen wird, befindet sich eine Goldmedaille. Versendet von ihrem eigenen Verein, als Anerkennung für eine starke Leistung. Bei der erstmals virtuell ausgetragenen 36. Auflage der ASV-Winterlaufserie holte das Duisburger Ausnahmetalent mit großem Vorsprung erwartungsgemäß den Gesamtsieg bei den Damen in der Kleinen Serie. Und dafür, dass nach dem Finale am vergangenen Wochenende mit Seriensieger Luca Fröhling und Vereinskollege Erik Lange auch nur zwei Männer in der Gesamtwertung vor ihr liegen, müsste eigentlich noch eine Medaille im Päckchen liegen.
Beim virtuellen Abschlusslauf über 10.000 Meter kam die 19-Jährige in 34:42 Minuten sogar noch drei Sekunden vor Erik Lange ins Ziel, der Luca Fröhling vom LV Marathon Kleve nach dessen drittem Sieg in 31:07 Minuten den Serientitel nicht mehr streitig machen konnte. Mit 1:10:57 Stunden nach drei Läufen beträgt Fröhlings Vorsprung auf Lange 5:43 Minuten. Drittschnellster Mann in der Serienwertung ist Fröhlings Vereinskollege Alexander Ukley mit insgesamt 1:19:37 Stunden.
Dazwischen reiht sich Anneke Vortmeier mit 1:18:03 Stunden ein. Und auch bei einer realen Austragung wäre die Duisburgerin für die zweitschnellste Dame damit außer Sichtweite gewesen. Judith Gottwald folgt der Seriensiegerin mit einem satten Abstand von 8:16 Minuten und konnte sich vor Carolin Aehling von der LG Coesfeld behaupten, die mit 1:26:52 Stunden Dritte bei den Damen wurde.
In der Gesamtwertung der Großen Serie hatte sich ebenfalls ein souveräner Erfolg einer ASV-Läuferin abgezeichnet. Bei einem Vorsprung von 6:48 Minuten konnte Katharina Wehr beim virtuellen Finale über die Halbmarathon-Distanz nur noch ein Ausfall auf dem sicheren Weg zum Seriensieg stoppen – und der trat krankheitsbedingt ein. Somit war der Weg für die zweitschnellste Dame Anika Fels frei. Und diese Chance ließ sich die Läuferin von der LG Coesfeld mit dem Sieg im dritten Lauf in 1:26:47 Stunden nicht nehmen. In der Gesamtwertung
der Frauen siegt Fels somit mit 3:06:03 Stunden vor Mareike Eißmann vom RSC Essen 84 (3:10:03) und Astrid Burghart (3:19:23, Laufladen Endspurt).
Den noch engen Vierkampf um die Spitze bei den Männern konnte Timo Schaffeld mit dem dritten Sieg in Folge, der ihm in 1:11:51 Stunden beim Halbmarathon gelang, für sich entscheiden. Wie beim Abschlusslauf am Wochenende ist der Mann vom RWO Endurance Team damit in insgesamt 2:35:57 Stunden auch in der Serienwertung Erster vor Till Schäfer vom Bunert Running Team (2:37:36) und Hannes Piffko (2:40:24) auf den Plätzen zwei und drei.
Nicht nur aus sportlicher Sicht hat damit auch die erste virtuelle Ausgabe in der langjährigen Winterlaufgeschichte in den Augen der Veranstalter ein erfolgreiches Ende gefunden. Die Resonanz mit 2527 Einträgen
in der Gesamtwertung, darunter 541 Kindern bei den Schülerläufen, hat die ASVler nicht nur überwältigt.„Was vorher schier unmöglich schien, hat sich am Ende doch als
gut und richtig erwiesen“, sagt Frank Zahn. „Virtuell ist nicht verrückt, virtuell ist einfach eine Variante, die gewöhnungsbedürftig ist, aber an die man sich gewöhnen wird.“
Und damit möchte der Orga-Leiter des ASV nicht etwa ein dunkles Szenario abzeichnen, dass auch im nächsten Jahr einen coronabedingten Ausfall der realen Serie darstellt. Für Zahn & Co. ist es „ziemlich sicher“, dass es in Zukunft auch neben einer realen zusätzlich eine virtuelle Serie geben wird. Corona hin, Pandemie her – die Möglichkeiten, die die virtuelle Ausgabe offenbarte, und die Läufer in weiten Teilen Europas, in Asien und Australien, mit Baby-Jogger, Hund oder Enkelkindern nutzten, haben beim ASVTeam den Gedanken gestärkt, die virtuelle Variante der Serie zu einem festen Bestandteil des Konzeptes werden zu lassen.
Doch nun gilt es für ASVler erst einmal, zahlreiche Medaillen zu verschicken. Und feststeht: diese sind real! Das wird auch Anneke Vortmeier feststellen, wenn dann die Post bei ihr ankommt.