Personen zweiter und dritter Klasse?
müssen sie natürlich selbst vor ihrem Gewissen verantworten. Wie man aber katholisch bleiben will, ohne auch der Kirche anzugehören, bleibt dann wohl ihr Geheimnis.
Zu „Kritik an Segnungsverbot wächst“(RP vom 22.März): Das Segnungsverbot der Katholischen Kirche gegenüber homosexuellen Paaren degradiert diese Menschen meiner Meinung nach zu „Personen zweiter und dritter Klasse“. Alles, was Menschen minderwertig macht, dient dazu, dass andere sich als höherwertig ansehen, und damit gehen im besten Falle Überheblichkeit und Stolz einher. Im schlechtesten Falle erwächst daraus ein „Recht“, diese Menschen abzustrafen, zu entrechten und Sanktionen gegen sie als legitim zu erachten. Das steht für mich in der gleichen Reihe mit Rassismus, Antisemitismus und anderen Menschenrechtsverletzungen.
Die Inzidenzzahlen in NRW steigen und steigen und die Landesregierung glaubt, dem Tübinger Modell der Aufweichung der vereinbarten Notbremse folgen zu müssen. Eigentlich hätte man erwarten dürfen, dass Maßnahmen des Tübinger Bürgermeisters Boris Palmer zum Umgang mit der Corona-Pandemie kritischer betrachtet werden. Schon in der ersten Welle hat Herr Palmer seine Einstellung zu Einschränkungen und Solidarität zum Zwecke der Pandemiebekämpfung öffentlich gemacht. Zitat: „Ich sag es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären – aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen.“Politisch Verantwortliche, die glaubten, über den Wert menschlichen Lebens entscheiden zu können, hatten wir schon einmal in Deutschland. Unser Ministerpräsident macht sich nun ausgerechnet die Maßnahmen des Herrn Palmer zum Vorbild. Wie soll man das bewerten? Vergesslichkeit, Orientierungslosigkeit, Einknicken vor dem Koalitionspartner ?