Wie in einer Diktatur
Mit Verwunderung habe ich im Artikel „Warum es die Zeitumstellung am Sonntag immer noch gibt“(RP vom 26. März) gelesen, dass die Mehrheit der Deutschen dauerhaft die Sommerzeit wünsche. Wir teilen die helle Zeit des Tages ein in Vormittag und Nachmittag. Aber wann genau ist Mittag? Mittag ist dann, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht. Je östlicher man sich auf der Erde befindet, desto früher erreicht die Sonne ihren höchsten Stand, je westlicher, desto später. Da wir in der Nacht zum Sonntag, 28. März, unsere Uhren um eine Stunde vorgestellt haben, haben wir uns von der mitteleuropäischen Zeitzone (MEZ) in die osteuropäische Zeitzone begeben. Unsere auf den Bruchteil von Sekunden genau gehenden Uhren gehen jetzt also genau eine Stunde falsch! Die Sonne braucht nun mal noch eine weitere Stunde, um über Deutschland ihren höchsten Stand zu erreichen.
Herr Woelki wurde in dem veröffentlichten Missbrauchsgutachten nicht direkt belastet. Er muss sich aber die Austrittswelle aus der katholischen Kirche auf seine Fahne schreiben lassen. Durch sein Beharren, das erste Gutachten unter Verschluss zu halten, die Gläubigen ein ganzes Jahr so hinzuhalten, ist an Verantwortungs- und Lieblosigkeit nicht zu toppen.
Das Verhalten der Institution Kirche wird von vielen Gläubigen nicht mehr toleriert. Die priesterlichen Mitbrüder an der Basis bemühen sich um eine menschlichere Kirche. Aus Verantwortung gegenüber den Gemeindemitgliedern können und wollen viele dieser Misere nicht länger wortund tatenlos zuschauen. Wenn das nicht genehm ist, wird ihnen ein Maulkorb verpasst. Das ist wie in einer Diktatur und nicht hinnehmbar. Deshalb empfehlen wir Herrn Woelki, das „Gleichnis vom guten Hirten“noch einmal nachzulesen.