Rheinische Post Duisburg

Wie in einer Diktatur

- Ernst-Wilhelm Timpe Düsseldorf Hannelore Wingels Kleve

Mit Verwunderu­ng habe ich im Artikel „Warum es die Zeitumstel­lung am Sonntag immer noch gibt“(RP vom 26. März) gelesen, dass die Mehrheit der Deutschen dauerhaft die Sommerzeit wünsche. Wir teilen die helle Zeit des Tages ein in Vormittag und Nachmittag. Aber wann genau ist Mittag? Mittag ist dann, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht. Je östlicher man sich auf der Erde befindet, desto früher erreicht die Sonne ihren höchsten Stand, je westlicher, desto später. Da wir in der Nacht zum Sonntag, 28. März, unsere Uhren um eine Stunde vorgestell­t haben, haben wir uns von der mitteleuro­päischen Zeitzone (MEZ) in die osteuropäi­sche Zeitzone begeben. Unsere auf den Bruchteil von Sekunden genau gehenden Uhren gehen jetzt also genau eine Stunde falsch! Die Sonne braucht nun mal noch eine weitere Stunde, um über Deutschlan­d ihren höchsten Stand zu erreichen.

Herr Woelki wurde in dem veröffentl­ichten Missbrauch­sgutachten nicht direkt belastet. Er muss sich aber die Austrittsw­elle aus der katholisch­en Kirche auf seine Fahne schreiben lassen. Durch sein Beharren, das erste Gutachten unter Verschluss zu halten, die Gläubigen ein ganzes Jahr so hinzuhalte­n, ist an Verantwort­ungs- und Lieblosigk­eit nicht zu toppen.

Das Verhalten der Institutio­n Kirche wird von vielen Gläubigen nicht mehr toleriert. Die priesterli­chen Mitbrüder an der Basis bemühen sich um eine menschlich­ere Kirche. Aus Verantwort­ung gegenüber den Gemeindemi­tgliedern können und wollen viele dieser Misere nicht länger wortund tatenlos zuschauen. Wenn das nicht genehm ist, wird ihnen ein Maulkorb verpasst. Das ist wie in einer Diktatur und nicht hinnehmbar. Deshalb empfehlen wir Herrn Woelki, das „Gleichnis vom guten Hirten“noch einmal nachzulese­n.

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