Absage kommt dem MSV sehr ungelegen
Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg hat ein spielfreies Wochenende. Corona-Fälle im Lager von Dynamo Dresden sorgen dafür, dass das Team in häusliche Quarantäne muss. „Wir waren heiß auf das Spiel“, sagt Sportdirektor Ivica Grlic.
Über seine Sperre nach der vierten Gelben Karte sagte Pavel Dotchev: „Das ist brutal ärgerlich.“Jetzt fragt man sich: Wie wird eigentlich brutal ärgerlich gesteigert? Die Partie des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg am Samstag bei Dynamo Dresden fällt aus. Der Spitzenreiter meldete einen zweiten Corona-Fall. Nach Ransford-Yeboah Königsdörffer war auch Pascal Sohm in dieser Woche positiv getestet worden. Das gesamte Team bekam deshalb vom Gesundheitsamt eine fünftägige häusliche Quarantäne verordnet. Damit fällt für Dresden auch das für Dienstag geplante Spiel gegen den KFC Uerdingen aus.
„Diese äußerst kurzfristige Absage tut uns sehr weh“
Ivica Grlic
Für den MSV bedeutet die Absage einiges Ungemach: Ausgerechnet beim Keller-Krimi am kommenden Dienstag, 19 Uhr, gegen den 1. FC Kaiserslautern muss Dotchev nun seine Sperre absitzen. Zudem fehlt Dominik Schmidt. Der Abwehrmann hatte sich beim 1:1 gegen Waldhof Mannheim eine Gelb-Rote Karte abgeholt. Beide hätten in Dresden ihre Strafen „abgebrummt“. Kann man mal machen in einer Partie, die den MSV als Außenseiter gesehen hätte.
Dem Roten Teufel hätte der MSV dagegen gern mit voller Kapelle die Hölle heiß gemacht. Nun vermisst man den Dirigenten und einen Background-Singer beim Platzkonzert in der Arena. Dass die Zebras völlig ausgeruht in die Partie gehen können, wiegt das Personalproblem nicht auf. „Diese äußerst kurzfristige Absage tut uns sehr weh. Wir sind gut drauf und waren heiß auf das Spiel”, zitierte der MSV seinen Sportdirektor Ivica Grlic. Nebenbei lässt er noch wissen, dass der MSV Duisburg auf den Reisekosten hängen bleibt. Die fallen ins Gewicht, denn die Teamleitung hatte mit Blick auf das Kaiserslautern-Spiel ausnahmsweise Flüge gebucht.
Die Absage, die der Deutsche Fußball-Bund am Freitag um 11.15 Uhr offiziell machte, kommt dem Spielverein aus weiteren Gründen ungelegen. Dynamo Dresden krankt derzeit an einer Verletzungsmisere.
Zehn Spieler fallen aus, darunter auch der nach der fünften Gelben Karte gesperrte Kapitän Sebastian Mai. Die Sachsen leiden zudem an einem Formschnupfen. Drei Spiele in Folge schoss die Mannschaft von Trainer Markus Markus Kauczinski kein Tor. Drei Spiele blieb man ohne Sieg und zuletzt gab es sogar ein 0:2 gegen das Schlusslicht aus Unterhaching.
Trainer Pavel Dotchev hatte sich etwas ausgerechnet für das Spiel beim Klassenprimus. „Wir wollen auf jeden Fall Erfolg haben in Dresden“, sagte der Trainer am Donnerstag während der virtuellen Medienrunde. Diese Rechnung geht nun nicht auf.
Damit nicht genug der Nachteile: Das Spiel muss irgendwann nachgeholt werden. Einen Termin gibt es bislang nicht. So was dauert gewöhnlich. Was fest steht: Die Absage bedeutet eine weitere Englische Woche für die Duisburger Mannschaft in Sorge um den Klassenerhalt. Ausgerechnet auf der Zielgeraden der Saison. Doch, was hilft’s? „Gesundheit geht vor“, sagt MSV-Pressesprecher Martin Haltermann. Corona-Absagen sind inzwischen so etwas wie „unbespielbare Plätze“in der Zeit vor funktionierenden Rasenheizungen.
Der MSV ist bereits zum vierten Mal in dieser Saison von Pandemie-Pausen betroffen. Der Spielverein musste selbst in der Hinrunde die Spiele gegen Saarbrücken und Halle absagen. Da war die eigene Mannschaft nach Positivtests in Quarantäne. Kurz vor Weihnachten fiel die Partie gegen den 1. FC Magdeburg aus. Damals meldete der Gegner Infektionsfälle. So ist es auch dieses Mal.