MSV-Dach: Korrosionsschutz nicht erneuert
(dwi) Mittlerweile gibt es immer mehr Details, warum das Dach der MSV-Arena so kaputt ist. Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft, betont: Für das 2005 fertiggestellte Stadion sei kein schlechter Stahl verwendet worden. Allerdings haben sich die Verantwortlichen damals laut Broska nicht für einen hochwertigen, sondern für einen Korrosionsschutz mit einer Haltbarkeit von lediglich fünf bis zehn Jahren entschieden.
„Das kann man so machen“, so Broska. „Aber dann hätte man nach fünf Jahren, also bereits 2010, noch mal drauf schauen müssen. Das ist aber leider nicht geschehen.“So wurden erst Mitte 2016 Korrosionsschäden in der gesamten Dachkonstruktion festgestellt. Zahlreiche Pylone sind verrostet.
Broska wartet nun nach den aufwendigen Untersuchungen des Arena-Dachs auf die Bestandsstatik. Diese soll aber noch im Laufe dieses Frühjahres vorliegen. Erst dann kann entschieden werden, ob eine Sanierung oder ein Neubau des Dachs wirtschaftlich sinnvoller ist. Dabei wird die Stadt mitreden. Derzeit laufe es weiter auf eine Reparatur hinaus, so Broska.
Wann die Schäden behoben werden, ist noch unklar. So schnell wie möglich soll dagegen Wellblech als vorläufiger Ersatz für die bereits vor anderthalb Jahren ebenfalls aus Sicherheitsgründen entfernten Lichtstegplatten angebracht werden. Die Zuschauer sollen dann bei Regen in den unteren Tribünenbereichen nicht mehr nass werden. Außerdem sollen so die technischen Anlagen geschützt werden.
Eine weitere Baustelle neben dem maroden Dach kann Dirk Broska nämlich nicht gebrauchen. Es soll zu gegebener Zeit Stück für Stück saniert werden – bei laufendem Spielbetrieb. „Das bedeutet, dass dann jeweils Stadionbereiche gesperrt werden müssen“, so der Geschäftsführer. Zumindest in der Dritten Liga sollte dies aber kein Problem, da das Stadion eh nur selten voll sein.