Keine Garantie von der Stadt: Kanuten sagen die EM ab
(D.R.) Die deutschen Spitzenkanuten blickten am Wochenende bei der Ranglisten-Regatta des Deutschen Kanu-Verbandes in Duisburg Richtung Tokio, die Mitarbeiter des lokalen Kanu-Regatta-Vereins schauten in die Röhre. Am Rande der Leistungsüberprüfung für die Olympischen Spiele entschieden der Deutsche Kanu-Verband und der Regatta-Verein, die Europameisterschaft, die vom 3. bis zum 6. Juni im Sportpark Wedau über die Bühne gehen sollte, abzusagen.
Der Corona-Krisenstab der Stadt Duisburg hatte den Kanuten zuvor mitgeteilt, dass vor dem Hintergrund der Pandemie-Situation eine „solche Veranstaltung auch im Juni nicht genehmigungsfähig sein“dürfte. Die Stadt machte deutlich, dass im Gegensatz zu den Geisterspielen im Fußball eine internationale Regatta nicht in einer „Blase“stattfinden könne. Mehr als 800 Sportler aus 30 Nationen sollten zu Gast sein. „Uns wurde deutlich gemacht, dass wir wahrscheinlich mit einem Veranstaltungsverbot zu rechnen haben“, sagte Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes.
Jürgen Joachim, Chef des Regatta-Vereins, muss nach dem Weltcup im vergangenen Jahr nun schon den zweiten Hochkaräter stornieren. Zudem hatten die Ruderer kürzlich erst ihre für Mai geplante internationale Regatta abgesagt. Hätten die Kanuten weiter gezögert, wären bei einer kurzfristigen Absage Stornokosten für Hotels und Dienstleister im sechsstelligen Bereich fällig geworden. „Dieses Risiko konnten und wollten wir angesichts der deutlichen Warnung durch den Krisenstab nicht übernehmen“, sagt Jürgen Joachim.
Noch nicht abgesagt sind die zeitgleich geplanten Kanu-Wettbewerbe im Rahmen der Finals „Berlin/ Rhein-Ruhr“. Hier werden allerdings nur rund 80 Teilnehmer erwartet. International wird auf der Duisburger Regattabahn nun vorerst Flaute herrschen. Erst 2023 ist Duisburg mit der Kanu-Weltmeisterschaft wieder auf der großen Bühne am Start.