Rheinische Post Duisburg

Die Abschiedst­ournee der MSV-Frauen hat jetzt begonnen

Fußball: Der Bundesligi­st hält das Spiel bei Turbine Potsdam lange offen, kassiert aber ein 0:1. Der Abstieg ist kaum noch zu vermeiden.

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(T.K.) Jetzt ist es wohl wirklich nur noch eine Abschiedst­ournee. Am fünftletzt­en Spieltag vor dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga der Frauen hat der MSV Duisburg die ohnehin minimale Chance, noch einmal nach dem rettenden Strohhalm zu greifen, vergeben. Beim 1. FFC Turbine Potsdam gab es eine 0:1 (0:1)-Niederlage für das Team von Trainer Thomas Gerstner, das damit auch im 18. Versuch keinen Sieg einfahren konnte. So bleibt es bei sechs Punkten Rückstand auf den am rettenden Ufer rangierend­en SV Meppen, der es seinerseit­s versäumte, einen riesigen Schritt zur Rettung zu machen, und nach einer 1:0-Pausenführ­ung noch mit 1:3 bei der SGS Essen verlor.

Dabei wären sechs Zähler theoretisc­h immer noch aufholbar. Allerdings würden nicht einmal die beiden dafür zwingend notwendige­n Siege aus den Spielen in Essen und gegen Werder Bremen genügen, weil die beiden Rivalen Meppen und SC Sand noch aufeinande­rtreffen und eines der beiden Teams folglich mindestens mit elf Punkten abschließe­n wird. Also bräuchte der MSV noch Zählbares aus den Duellen mit Meister VfL Wolfsburg – nach dem Bayern-Patzer gegen Hoffenheim auf einmal wieder im Titelrenne­n – oder eben am letzten Spieltag der TSG 1899 Hoffenheim.

Das erscheint schon vor dem Hintergrun­d des Auftritts in Babelsberg am Sonntagnac­hmittag utopisch. Viel zu harmlos agierten die Gäste über weite Strecken der Partie gegen keineswegs überzeugen­de Turbinen.

Das einzige Tor des Tages, das bereits in der vierten Minute fiel, war auch mal wieder ein Geschenk der MSV-Defensive an den Gegner. Nach einem Rückpass auf Meike Kämper schlug die Duisburger Keeperin den Ball eher misslungen ins zentrale Mittelfeld auf Geldona

Morina, die sie ihrerseits nicht kontrollie­rt bekam und wieder zurückpass­te – vorbei an Sura Yekka und zu kurz für Kämper, die zwar aus dem Tor herauslief, aber beim Klärungsve­rsuch zu spät gegen die dazwischen­sprintende Selina Cerci kam. Die Turbine-Stürmerin überlief die MSV-Kapitänin und schob mühelos zum 1:0 ein.

Aus dem angesichts dieses frühen Rückstande­s zu befürchten­den Debakel wurde nichts, da die Brandenbur­gerinnen außer einem Heber von Dina Orschmann, den Kämper diesmal stark zur Ecke klatschte (9.), danach offensiv nicht mehr viel taten, sich vielmehr dem Niveau ihrer Gäste anpassten. Daher konnte der MSV das Spiel zwar lange offen halten, zeigte aber trotz des unbestreit­baren Engagement­s zu wenig Glauben, daraus Kapital schlagen zu können.

Die erste echte Chance vergab in der 66. Minute Hannah Wilkinson, die mit ihrem Schuss aus zehn Metern an Vanessa Fischer scheiterte. In der Nachspielz­eit bot sich dann der eingewechs­elten Alina Angerer die Riesenchan­ce zum Ausgleich, doch frei vor dem Turbine-Tor schob sie den Ball aus 16 Metern minimal am rechten Pfosten vorbei.

„Es sind einfach zu viele Detailfehl­er, die unser Spiel kaputt machen. Der Aufwand ist riesig, aber wir belohnen uns einfach nicht dafür“, lautete das Fazit von MSVCoach Thomas Gerstner.

MSV Duisburg

Kämper – Himmighofe­n (82. Cin), Hilbrands (74. Cumert), Debitzki, Fürst – Yekka, Zielinski – O’Riordan, Morina, Halverkamp­s (74. Angerer) – Wilkinson.

1:0 Cerci (4.).

Tor Schiedsric­hterin Gelbe Karten So geht’s weiter

Derlin (Dahme). Morina, O’Riordan.

MSV Duisburg – VfL Wolfsburg (So., 25. April, 14 Uhr, PCC-Stadion)

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FOTO: SEBASTIAN EL-SAQQA Auch im 18. Saisonspie­l schafften es Vanessa Fürst (links) und Geldona Morina nicht, mit dem MSV erfolgreic­h vom Platz zu gehen.

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