Ausgangssperre in Duisburg ab Samstag
Die bundeseinheitliche Corona-Notbremse ist am Donnerstag vom Bundesrat verabschiedet worden und tritt bereits am Samstag in Kraft. Für Duisburg hat dies unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre zur Folge.
Fast alle anderen möglichen Beschränkungen hatte Duisburg zuvor bereits eingeführt. Lediglich die nächtliche Ausgangssperre, die ja so etwas wie das „letzte Mittel“sein soll, war bisher noch nicht verhängt worden – im Gegensatz zu Nachbarstädten wie Mülheim oder Krefeld, wo sie bereits seit einigen Tagen gilt. Über die Gründe wurde offiziell nichts bekannt. Dass es gerade in Duisburg ein Überprüfungsund Kontrollsystem geben könnte,
„Das wäre ja widersinnig, wenn wir
einerseits Verschärfungen einführen würden und beim Zoo wieder Lockerungen vornehmen“
Jörn Esser Stadtsprecher
ist indes offensichtlich. So hatte die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion eingestanden, dass es bei der Einhaltung der Corona-Regeln durchaus auch ein „Akzeptanz- und Umsetzungsproblem gebe – und das keinesfalls nur bei Menschen mit Migrationshintergund.
Nun aber zwingt die bundesweite Notbremse Duisburg auch hier zum Handeln. Die Regelung besagt: Zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens gilt eine Ausgangsbeschränkung. Nur wer arbeiten muss, andere versorgt oder pflegt, darf sein Haus beziehungsweise Grundstück noch verlassen. Das gilt auch für das abendliche Gassigehen mit dem Vierbeiner.
Ausnahmen gibt es für Individualsportler bis Mitternacht. Wer also noch bis 24 Uhr um den Block joggen möchte, kann dies auch weiterhin tun. Spazierengehen unter Einhaltung der Bestimmungen zu den Kontaktbeschränkungen ist ebenfalls möglich.
Die Regelungen des heute verabschiedeten Infektionsschutzgesetzes werden für die Stadt Duisburg am 24. April um 0 Uhr in Kraft treten. Das teilte die Stadt am Donnerstagabend mit. Die Ausgangsbeschränkung gilt erstmals in der Nacht von Freitag, 23. April, auf Samstag, 24. April.
Dagegen bietet die Corona-Bremse der Stadt die Möglichkeit, den
Zoo wieder zu öffnen – zumindest die Außenbereiche. Besucher müssten dann allerdings einen tagesaktuellen Negativtest vorweisen können. Die Stadt hatte zuletzt die Schließung des Zoos angeordnet. Und das soll auch weiter gelten: „Das wäre ja widersinnig, wenn wir einerseits Verschärfungen einführen würden und beim Zoo wieder Lockerungen vornehmen“, erklärte ein Stadtsprecher am Donnerstagabend auf Anfrage. Der Zoo hatte zuletzt darauf hingewiesen, dass jeden Monat zur
Versorgung der rund 9000 Tiere Futterkosten in Höhe von etwa 51.000 Euro anfallen. Auch die Personalkosten und Kosten für Energie, Wartung von Anlagen, Parkpflege sowie medizinische Versorgung der Tiere müssen weiter getragen werden. Der
Zoo setzt auf die Verbundenheit vieler Tierfreunde, die sich im vergangenen Jahr zum Wohle der Tierwelt am Kaiserberg eingesetzt haben.
Grundsätzlich können Städte bei ihren Anordnungen über die Regelungen der bundeseinheitlichen Notbremse hinausgehen – unter Berücksichtigung des jeweiligen Infektionsgeschehens und der Belastung der Intensivstationen in den Krankenhäusern. Aktuell hat Duisburg eine Inzidenz von 225,0. Damit liegt Duisburg aktuell aber noch nicht einmal in den „Top Ten“in NRW. In anderen Städten und Kreisen wie zum Beispiel in Krefeld, Mülheim, Wuppertal oder Remscheid ist sie noch höher.
Die strengsten Regelungen der Corona-Notbremse (inklusive Schließung der Schulen) gelten bereits ab einem Inzidenzwert von 165. Diesen Wert hat Duisburg bereits seit dem 11. April überschritten.