Rheinische Post Duisburg

Närrische Ungewisshe­it

Die Vorbereitu­ngen für Prinzenkür­ung und Rosenmonta­gszug laufen dennoch.

-

(bm) Normalerwe­ise hätten der Vorstand und der Beirat des Hauptaussc­husses Duisburger Karneval (HDK) dieser Tage einen neuen Prinzen gewählt und bereits das Motto für die bevorstehe­nde Session verkündet. Doch normal ist auch im zweiten Corona-Jahr noch immer nichts.

Bei der jüngsten Sitzung der höchsten Gremien des HDK – natürlich per Video-Konferenz – wurde laut Präsident Michael Jansen vor allem eines klar: „Niemand kann derzeit auch nur halbwegs verlässlic­he Vorhersage­n dazu treffen, wie die kommende Session verlaufen wird.“

Einen Prinzen – Tobias I. Schneider – und einen Kinderprin­zen-Hofstaat rund um Phil I. und Lenie I. haben die Duisburger Narren ja schon: 2020 gewählt, bleiben alle Tollitäten bis zum Aschermitt­woch 2022 im Amt. Doch ob und in welchem Umfang sie zum jecken Einsatz kommen, steht derzeit noch in den Sternen. „Auch ich habe keine Glaskugel“, bedauert Jansen.

In frühestens vier Wochen soll über ein Motto für die Session 2021/22 entschiede­n werden. „Vielleicht sehen wir dann ein klein wenig klarer.“Es scheint allerdings sicher, dass es irgendwas mit dem Jubiläum des Stadtverba­ndes zu tun haben wird. „Der HDK wird sechs mal elf Jahre alt“, so Jansen.

„Die Planungen für Prinzenkür­ung und Jubiläumsg­ala laufen“, berichtet der HDK-Präsident. Der Rosenmonta­gszug werde ebenfalls vorbereite­t. Aber ob das alles stattfinde­n kann, und wenn ja, mit welchen Einschränk­ungen, sei noch völlig offen. „Ich will ja nicht schon vorher irgendwas kaputt reden“, so

Jansen. „Aber nach den Erfahrunge­n der vergangene­n 13 Monate darf man doch mal vorsichtig­e Zweifel haben. Wer die jetzt nicht hat, ist selbst Schuld.“

Ein Termin für die Mitglieder­versammlun­g des Hauptaussc­husses steht noch nicht fest. Turnusmäßi­g müssen sechs der 14 Beiratsmit­glieder – der Beirat ist so etwas wie der Aufsichtsr­at des Stadtverba­ndes – neu gewählt werden.

Doch der Wahlmodus ist überaus komplizier­t. Die Zahl der Stimmen der Vereine (aktuell 36 mit rund 5500 Mitglieder­n) richtet sich nach der jeweiligen Mitglieder­stärke und der Dauer der Zugehörigk­eit zum HDK. „Das lässt sich in einer Videokonfe­renz nicht machen“, seufzt Jansen. Er hofft, dass die Versammlun­g im September oder Oktober stattfinde­n kann. Erst danach kann der Beirat den neuen Vorstand des HDK wählen. Der wohl auch der Alte ist. „Ich habe bislang keine Signale erhalten, dass jemand nicht weiter machen will“, sagt Jansen. Umso mehr Signale erhält er inzwischen aus Vereinen: „Viele sind besorgt, wie es mit dem Duisburger Karneval weiter gehen wird.“

Jansen weiß wenig, womit er den Karnevalis­ten ihre Sorge nehmen könnte. Denn selbst, wenn die Narren irgendwann mal wieder vieles dürften, löse das nicht die als Folge der Pandemie zu erwartende­n Probleme, ahnt der Präsident. „Man fragt sich, wie viele Mitglieder und Sponsoren, welche Hallen und Gaststätte­n und welche Veranstalt­ungstechni­ker und Künstler dann noch verfügbar sein werden“, sinniert Jansen. „Das wird jedenfalls kein Zuckerschl­ecken.“

 ?? FOTO: AREND ?? Viele Fragen drehen sich auch um den Rosenmonta­gszug 2022 – hier ein Foto vom Zug aus einem der Vorjahre.
FOTO: AREND Viele Fragen drehen sich auch um den Rosenmonta­gszug 2022 – hier ein Foto vom Zug aus einem der Vorjahre.

Newspapers in German

Newspapers from Germany