Pilgersaison startet ins Ungewisse
Wegen der Corona-Pandemie ist es schwer vorauszusagen, wie die zweite Wallfahrtssaison in Kevelaer am Niederrhein unter schwierigen Bedingungen ablaufen wird. Fest steht aber: Im Mittelpunkt soll ein Abt aus Duisburg stehen.
Der Start in die Wallfahrtssaison im vergangenen Jahr war gleich eine doppelte Premiere. Es war die erste Öffnung der Pilgerpforte in der Corona-Zeit, und es war gleichzeitig der erste öffentliche Gottesdienst nach der Schließung der Kirchen wegen des Virus. Die Pandemie ist geblieben, aber gleichzeitig sind auch die Gotteshäuser in der Wallfahrtsstadt Kevelaer weiterhin offen geblieben. Mit besonderem Schutzkonzept und reduzierten Besucherzahlen war es möglich, weiter Gottesdienst mit Gläubigen zu feiern.
Wenn am Samstag, 1. Mai, die Pilgersaison eröffnet wird, wird wie im vergangenen Jahr Platz für 150 Besucher in der Basilka in Kevelaer sein. Im Unterschied zum Vorjahr sind inzwischen Registrierung und Maske für die Teilnehmer Pflicht. „Ansonsten gibt es keinen Anlass, etwas zu ändern“, sagt Rainer Killich, Sekretär der Wallfahrt. Er geht auch davon aus, dass jeder Platz in der Kirche findet. „Wegen der aktuell recht hohen Inzidenz-Werte glaube ich nicht, dass alle Plätze belegt sein werden“, sagt er. Die anwesenden Ordner werden darauf achten, dass die Sitzordnung und alle anderen Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
Die Pilgerpforte wird diesmal der Abt der Prämonstratenserabtei Duisburg-Hamborn, Prälat Albert Thomas Dölken OPraem, öffnen. Die diesjährige Kevelaerer Wallfahrtszeit steht unter dem Leitgedanken „Atme in mir, Heiliger Geist“. Abt Albert Dölken wird vor Beginn des Amtes die Pilgerpforte der Basilika mit den traditionellen Hammerschlägen vom Kapellenplatz aus öffnen. Die kurze Zeremonie wird per Tonübertragung auch in der Basilika zu verfolgen sein. Damit die Sitzordnung und die Registrierungspflicht gut eingehalten werden, ist es leider nicht möglich, die Öffnung der Pforte auf dem Kapellenplatz anzuschauen und anschließend einen Platz in der Basilika zu bekommen. „Daher ist es wichtig, dass alle, die an dem Gottesdienst teilnehmen möchten, schon vorher in die Kirche kommen“, sagt Rainer Killich. Auch die Predigt von Abt Albert Dölken wird innerhalb des Pontifikalamtes in der Basilika erfolgen, die übliche Prozession nach dem Amt zum Forum Pax Christi mit dem dort folgenden Wortgottesdienst entfällt. Der Gottesdienst wird auch auf eine Leinwand in der Beichtkapelle übertragen.
Für alle Gläubigen und vor allem für die vielen Pilgerinnen und Pilger, die sich mit Kevelaer eng verbunden fühlen und den Gottesdienst am 1. Mai nicht vor Ort mitfeiern können, wird der Gottesdienst live im Fernsehsender EWTN sowie im Livestream auf den Internetseiten www. wallfahrt-kevelaer.de und www.katholisch.de übertragen. Das Pontifikalamt und die Übertragung aus der Basilika beginnen um 10 Uhr, musikalisch gestaltet von einer Chorformation der Basilikamusik unter der Leitung von Chordirektor Romano Giefer und Basilikaorganist Elmar Lehnen. Es erklingen die „Missa pro pace“von Christian Matthias Heiß und marianische Motetten.
Rainer Killich wagt noch keine Prognose, wie die kommende Wallfahrtssaison in Corona-Zeiten verlaufen wird. „Wir erwarten nicht, dass vor August größere Gruppen kommen werden“, sagt er. Die Frage sei auch, ob solche Veranstaltungen wie die Tamilenwallfahrt überhaupt möglich sind. Wer die Enge auf dem Tamilenmarkt am Basilikaplatz kennt, kann sich nicht vorstellen, dass so etwas genehmigt werden wird.