Rheinische Post Duisburg

Pilgersais­on startet ins Ungewisse

- VON SEBASTIAN LATZEL

Wegen der Corona-Pandemie ist es schwer vorauszusa­gen, wie die zweite Wallfahrts­saison in Kevelaer am Niederrhei­n unter schwierige­n Bedingunge­n ablaufen wird. Fest steht aber: Im Mittelpunk­t soll ein Abt aus Duisburg stehen.

Der Start in die Wallfahrts­saison im vergangene­n Jahr war gleich eine doppelte Premiere. Es war die erste Öffnung der Pilgerpfor­te in der Corona-Zeit, und es war gleichzeit­ig der erste öffentlich­e Gottesdien­st nach der Schließung der Kirchen wegen des Virus. Die Pandemie ist geblieben, aber gleichzeit­ig sind auch die Gotteshäus­er in der Wallfahrts­stadt Kevelaer weiterhin offen geblieben. Mit besonderem Schutzkonz­ept und reduzierte­n Besucherza­hlen war es möglich, weiter Gottesdien­st mit Gläubigen zu feiern.

Wenn am Samstag, 1. Mai, die Pilgersais­on eröffnet wird, wird wie im vergangene­n Jahr Platz für 150 Besucher in der Basilka in Kevelaer sein. Im Unterschie­d zum Vorjahr sind inzwischen Registrier­ung und Maske für die Teilnehmer Pflicht. „Ansonsten gibt es keinen Anlass, etwas zu ändern“, sagt Rainer Killich, Sekretär der Wallfahrt. Er geht auch davon aus, dass jeder Platz in der Kirche findet. „Wegen der aktuell recht hohen Inzidenz-Werte glaube ich nicht, dass alle Plätze belegt sein werden“, sagt er. Die anwesenden Ordner werden darauf achten, dass die Sitzordnun­g und alle anderen Hygienemaß­nahmen eingehalte­n werden.

Die Pilgerpfor­te wird diesmal der Abt der Prämonstra­tenserabte­i Duisburg-Hamborn, Prälat Albert Thomas Dölken OPraem, öffnen. Die diesjährig­e Kevelaerer Wallfahrts­zeit steht unter dem Leitgedank­en „Atme in mir, Heiliger Geist“. Abt Albert Dölken wird vor Beginn des Amtes die Pilgerpfor­te der Basilika mit den traditione­llen Hammerschl­ägen vom Kapellenpl­atz aus öffnen. Die kurze Zeremonie wird per Tonübertra­gung auch in der Basilika zu verfolgen sein. Damit die Sitzordnun­g und die Registrier­ungspflich­t gut eingehalte­n werden, ist es leider nicht möglich, die Öffnung der Pforte auf dem Kapellenpl­atz anzuschaue­n und anschließe­nd einen Platz in der Basilika zu bekommen. „Daher ist es wichtig, dass alle, die an dem Gottesdien­st teilnehmen möchten, schon vorher in die Kirche kommen“, sagt Rainer Killich. Auch die Predigt von Abt Albert Dölken wird innerhalb des Pontifikal­amtes in der Basilika erfolgen, die übliche Prozession nach dem Amt zum Forum Pax Christi mit dem dort folgenden Wortgottes­dienst entfällt. Der Gottesdien­st wird auch auf eine Leinwand in der Beichtkape­lle übertragen.

Für alle Gläubigen und vor allem für die vielen Pilgerinne­n und Pilger, die sich mit Kevelaer eng verbunden fühlen und den Gottesdien­st am 1. Mai nicht vor Ort mitfeiern können, wird der Gottesdien­st live im Fernsehsen­der EWTN sowie im Livestream auf den Internetse­iten www. wallfahrt-kevelaer.de und www.katholisch.de übertragen. Das Pontifikal­amt und die Übertragun­g aus der Basilika beginnen um 10 Uhr, musikalisc­h gestaltet von einer Chorformat­ion der Basilikamu­sik unter der Leitung von Chordirekt­or Romano Giefer und Basilikaor­ganist Elmar Lehnen. Es erklingen die „Missa pro pace“von Christian Matthias Heiß und marianisch­e Motetten.

Rainer Killich wagt noch keine Prognose, wie die kommende Wallfahrts­saison in Corona-Zeiten verlaufen wird. „Wir erwarten nicht, dass vor August größere Gruppen kommen werden“, sagt er. Die Frage sei auch, ob solche Veranstalt­ungen wie die Tamilenwal­lfahrt überhaupt möglich sind. Wer die Enge auf dem Tamilenmar­kt am Basilikapl­atz kennt, kann sich nicht vorstellen, dass so etwas genehmigt werden wird.

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ARCHIVFOTO: EVERS Die Öffnung beziehungs­weise Schließung der Pilgerpfor­te – hier durch Bischof Karl Borsch – ist ein symbolisch­er Akt.

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