Regierung übergibt Teile des Bernsteinzimmers
Das Bernsteinzimmer: Einst schmückte es den Palast der russischen Zarin, dann wurde es zur Kriegsbeute und schließlich zu einem der meistgesuchten Schätze der Welt. Die Geschichte des Bernsteinzimmers begann in Preußen. Friedrich I. ließ sich das Zimmer aus Bernstein-, Gold- und Spiegelelementen für sein Berliner Schloss entwerfen und dort einbauen. Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm I. war jedoch nur wenig kunstinteressiert. Er tauschte das Zimmer ein: gegen hochgewachsene Soldaten, die sein Leibregiment, die „Langen Kerls“verstärken sollten. Für rund 250 Soldaten erhielt Zar Peter der Große neben dem Prunkraum noch eine königliche Jacht. Erst Zarin Elisabeth I. ließ das Zimmer dann aber tatsächlich einbauen: zunächst im Winterpalast in St. Petersburg, dann 1755 im Katharinenpalast in Zarskoje Selo. Dort erbeutete es fast 200 Jahre später die deutsche Wehrmacht. Das Bernsteinzimmer wurde ins damalige Königsberg gebracht. Als die Rote Armee vorrückte, wurde es 1944 ein weiteres Mal in Kisten verpackt. Seitdem gilt es als verschollen. Vielleicht ging es beim Transport verloren, wurde gestohlen oder durch Bomben zerstört. Über Jahrzehnte fanden Schatzsucher keine Spur des Prunkzimmers. Bis 1997: Da tauchte auf dem Kunstmarkt plötzlich ein Mosaik auf, das dem Bernsteinzimmer zugeordnet werden konnte. Fast gleichzeitig meldete sich die Besitzerin einer Kommode. Beide Stücke waren vermutlich aus dem Schatz entwendet worden, bevor dieser verschollen ging. Das Mosaik und das Möbelstück wurden zurückgegeben: Am 29. April 2000 überreichte die Bundesregierung sie als Teile des Bernsteinzimmers offiziell an Russland.