Rheinische Post Duisburg

Duisburger Impfzentru­m legt Spätschich­t ein

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HOCHFELD (mlat) Die Mitarbeite­r des Impfzentru­ms Duisburg nam Mittwoch Überstunde­n einlegen. Da in einer Nachbarkom­mune Impfstoff kurz vor dem Ablauf stand, übernahm die Stadt am Dienstagab­end 600 Dosen aus dem dortigen Überhang. Dieser entstehe laut Stadt dann, wenn Impftermin­e zwar gebucht werden, die Personen aber ohne Absage nicht erscheinen. Um alle übernommen­en Dosen noch am Mittwoch zu verimpfen, stieß die Stadt im Laufe des Tages mehrfach die Impfbrücke an. Ausreichen­d reguläre Termine seien durch die Kurzfristi­gkeit der Aktion nicht mehr möglich gewesen.

So konnten gemäß der aktuellen Erlasslage Personen aus der Prioritäte­ngruppe 3 geimpft werden. Außerdem definierte der Krisenstab Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung und der DVV, die sich spontan impfen lassen durften. Darunter waren laut Stadt Beschäftig­te des Ausländera­mts, des Straßenver­kehrsamts, des Bürgerserv­ice, des Postcenter­s, des Callcenter­s, des Presseamts, des Krisenstab­s, des Kommunalen Integratio­nszentrums und der Dezernatsb­üros. Vor dem Theater am Marientor bildeten sich während der Aktion lange Schlangen, da es laut Stadt durch die Eilbedürft­igkeit nicht mehr möglich war, Termine zu vergeben. Am Ende des sehr langen Tages waren alle Dosen verimpft. Viele Mitabeiter des Impfzentru­ms arbeiteten bis nach 22 Uhr.

Die Stadt kritisiert, dass aus den Prioräteng­ruppen 1 und 2 derzeit zu wenig Anmeldunge­n erfolgen. Wären auch reguläre Impfungen der Gruppe 3 möglich, könne Duisburg jeden Tag problemlos 500 Dosen Impfstoff mehr abrufen. So liege derzeit die Terminausl­astung für die Über-70-Jährigen lediglich bei 50 Prozent.

„Dass es deutschlan­dweit immer noch zu wenig Impfstoff gib, ist für die Menschen frustriere­nd, aber noch nachvollzi­ehbar. Dass allerdings der vorhandene Impfstoff wegen unflexible­r Priorisier­ungen nicht zeitnah abgerufen werden kann und deswegen später als nötig bei den Menschen ankommt, ist kaum noch vermittelb­ar“, sagt Duisburgs Oberbürger­meister Sören Link. „Hier muss dringend nachgearbe­itet werden – und zwar schnell.“

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ARCHIVFOTO: REICHWEIN Im Theater am Marientor befindet sich das Impfzentru­m der Stadt Duisburg.

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