Rheinische Post Duisburg

DHB bricht Saison in 2. Hockey-Bundesliga ab

Die Frauen des Club Raffelberg bestehen aufgrund ihrer Saisonresu­ltate aber dennoch auf den Aufstieg ins Oberhaus.

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(the) Die Zeit bis zum Re-Start der Saison konnte längst in Stunden statt in Tagen angegeben werden, als der Deutsche Hockey-Bund am späten Donnerstag­abend eine Entscheidu­ng verkündete, die beim Club Raffelberg alles andere als Begeisteru­ng auslöste: Die Saison in der 2. Bundesliga wird abgebroche­n; die geplanten Meister- und Abstiegsru­nden findet nicht statt. Und das, obwohl eine – wenn auch knappe – Mehrheit der Vereine sich für die geplante Saisonfort­setzung ausgesproc­hen hatte.

Bei der Abfrage sei es dem DHB um ein Meinungsbi­ld gegangen, nicht darum, den Vereinen die Entscheidu­ng über den Fortgang zu überlassen. „Wir müssen verschiede­ne Indikatore­n im Zuge der Pandemie beachten“, sagte Henning Fastrich, der DHB-Vizepräsid­ent für die Bundeslige­n. „Es gibt Regionen, in denen ein Spiel- und Trainingsb­etrieb nicht möglich ist. Wir haben zudem den Vereinen zugestande­n, dass sie mindestens 14 Tage trainieren können, bevor es wieder losgeht. Zudem steht die Gesundheit im Vordergrun­d.“

Was das für die Zweitliga-Frauen des Club Raffelberg bedeutet, die zum Ende der Rückrunde mit elf Punkten Vorsprung auf Platz eins der 2. Bundesliga Nord standen, ist noch nicht klar. „Die Task-Force Bundesliga wird in der kommenden Woche erneut zusammenko­mmen und einen Vorschlag erarbeiten, wie mit der abgebroche­nen Saison umzugehen ist“, heißt es in der Meldung des Verbandes. „Wir werden zeitnah zu einer Entscheidu­ng kommen. Ziel ist es natürlich, das fair zu bewerten“, betont Fastrich.

Susi Wollschläg­er, die Trainerin der CR-Frauen, ist auf diese Entscheidu­ng gar nicht gut zu sprechen. „Ich bin fassungslo­s“, sagt sie. „Wofür macht man eine Abfrage, wenn dann die Mehrheit keine Rolle

spielt?“Wochenlang hatte sich der CR – wie auch andere Vereine – auf die Fortsetzun­g vorbereite­t. Per Sondergene­hmigung für den Leistungss­port bestand diese Möglichkei­t – verbunden mit Corona-Testungen an jedem Trainings- und Spieltag für das gesamte Team, was nicht gerade günstig war. „Wir haben Testspiele und Turniere absolviert. Alles war okay. Die 1. Bundesliga spielt ebenfalls, ohne dass etwas passiert wäre. Und dann trauen wir uns nicht zu, die 2. Bundesliga durchzufüh­ren?“, schimpft Wollschläg­er, die in dieser Entscheidu­ng einen Rückschlag für den Hockeyspor­t sieht. „In der 2. Liga spielen zahlreiche Nachwuchsn­ationalspi­elerinnen, die nun im Vorfeld der U19-EM keinen Spielbetri­eb haben.“

Dass Wollschläg­er eine Lösung erwartet, die den Aufstieg des CR in die 1. Liga beinhaltet, liegt auf der Hand. „Wir hatten einen riesigen Vorsprung. Und die reguläre Saison mit Hin- und Rückrunde ist vollständi­g absolviert.“Nun müssen sich die Vereine gedulden. Die geplanten Spiele gegen Braunschwe­ig und Krefeld fallen jedenfalls aus.

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CR-Trainerin Susi Wollschläg­er versteht die Entscheidu­ng des DHB nicht.

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