Bienen fliegen für „Bewegen hilft“
Ihr Honig soll im August zugunsten der Benefiz-Aktion verkauft werden.
MOERS (sabi) Die Aktion „Bewegen hilft“hat 180.000 neue Teamplayer bekommen: Drei Bienenvölker starten für den guten Zweck. Ihren neuen Standort im Gewerbegebiet Genend haben sie bei ihren Erkundungstouren schon fest ins Flugprogramm übernommen. Hobbyimker Erik Hombergs aus Luit bei Niep betreut die Bienen und schaut regelmäßig nach dem Rechten. Am Montag besuchte „Bewegen hilft“-Initiator Guido Lohmann die munteren Mitstreiterinnen.
Dieser „süße“Beitrag für das diesjährige Benefizprojekt sei schon eine außergewöhnliche Idee, sagte Lohmann. Die „Systemischen Hilfen Niederrhein“(SHN), freier Träger im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, ist Ideengeber. Und das kam so: Ruth Scheuvens, geschäftsführende Gesellschafterin, wohnt in unmittelbarer Nahe zu Hobbyimker Erik Hombergs und tüftelte gemeinsam mit ihm die Aktion bereits im vergangenen Jahr aus. Hombergs stellte im Frühjahr drei Bienenvölker zur Verfügung.
„Geplant ist, den Frühjahrshonig in Gläser abzufüllen und zu verkaufen“, so Scheuvens. Mit rund 300 Gläsern Honig rechnet Erik Hombergs. „Für ein Glas Honig fliegt die Biene 120.000 Kilometer, das bedeutet drei Mal um die Welt“, sagt er. Ende Mai will der Imker etwa 150 Kilo Honig schleudern. Ein Bienenvolk kann zwischen 50 bis 70 Kilo für den guten Zweck liefern. 6,50 Euro soll das Glas Honig im Verkauf kosten, die Summe darf nach oben aufgerundet werden. Die genauen Verkaufsorte werden später noch bekanntgegeben.
Wie in den Jahren zuvor kommen die Spendengelder der unterschiedlichen Aktionen Vereinen und Institutionen in der Region zu gute. „Wer an solchen Aktion teilnimmt, tut in diesem Fall etwas für die Umwelt, für sich selber und für die Gesellschaft. Immerhin hat jeder dritte Bissen, den wir zu uns nehmen, indirekt mit der Arbeit der Bienen, der Bestäubung, zu tun“, so Lohmann zur Mitmach-Motivation.
Der Beitrag von Hobbyimker Hombergs für die Aktion ist klar gegliedert. „Ich kontrolliere regelmäßig einmal in der Woche die Bienenstöcke“, sagt der 38-Jährige. Das Aufstellen ist dabei die geringste Arbeit, vielmehr verlangt das genaue Beobachten der Bienenvölker und ihrer Königinnen in monarchischer Struktur, Pflege und eventuelle Bekämpfung der Varroa-Milbe seine Aufmerksamkeit.
Anders als die Honigbiene, die quasi im Dienst der Imker steht, geht es den wilden Bienen schlecht. Von mehr als 500 Arten sind bereits 350 bedroht. Einige gelten als ausgestorben. „Die Honigbiene überlebt mit Hilfe des Imkers. Anders die Wildbiene, weil sie es bei der Futtersuche schwerer hat“, sagt Erik Hombergs. Gärten bienenfreundlicher – zum Beispiel mit spätblühenden Blumen – zu gestalten und von Schottergärten Abstand zu nehmen, das sei ein wichtiger Beitrag und würde den Wildbienen gut tun, so der Imker.