Rheinische Post Duisburg

Was Impf- und Testzentre­n kosten

- VON MIKE MICHEL

Ab August soll die Zahl der Corona-Testzentre­n in Duisburg wieder reduziert werden. Wir listen auf, wie viel Geld die Stadt derzeit für den Betrieb aufbringen muss und wie das finanziert wird.

Die Feuerwehr hat in Duisburg die organisato­rische Leitung der Impfund Testzentre­n. Deshalb werden die Kosten dafür auch aus dem Feuerwehr-Budget bestritten. Mit einem Dringlichk­eitsbeschl­uss soll der Mehrbedarf der Feuerwehr in diesem Jahr gedeckt werden, damit die Feuerwehr auch ihre übrigen Aufgaben abseits der Bekämpfung der Pandemie erfüllen kann. Für Schutzausr­üstung, Test- und Impfzentre­n, Antigen-Schnelltes­ts wurde bereits so viel ausgegeben, dass die ursprüngli­ch geplanten Ansätze nicht ausreichen werden. Deshalb wurde nun auf der Basis neuer Informatio­nen aus dem städtische­n Krisenstab eine aktualisie­rte Prognosere­chnung für die Corona-bedingten Aufwendung­en 2021 aufgestell­t.

Bei dieser Prognose wird davon ausgegange­n, dass die Zahl der Impfungen in Duisburg auch weiter stetig steigen wird. Angesichts der Tatsache, dass es in Duisburg inzwischen über 165.000 Erstimpfun­gen und knapp 37.000 vollständi­g Geimpfte gibt, ist abzusehen, dass die Zahl der Tests wieder sinkt. Bis zum 6. Mai hatte die Stadt bereits mehr als 472.000 Testungen registrier­t. Wer zweimal geimpft ist, braucht sich künftig wie auch Genesene nicht mehr testen zu lassen. Bis August wird die Zahl der vollständi­g Geimpften also erwartungs­gemäß deutlich steigen. Dann will die Stadt einen Teil ihrer Zentren für die Bürgertest­ungen wieder abbauen.

Das medizinisc­he Personal, das in den den Impf- und Testzentre­n tätig ist, wird ebenso wie das Bewachungs­und Reinigungs­personal von privaten Dienstleis­tern angeforder­t. Hier geht die Stadt für das Jahr 2021 von Kosten in Höhe von 23,82 Millionen Euro aus. Der Kauf der Tests führt zu Aufwendung­en in Höhe von 10,84 Millionen Euro. Dazu kommen Kosten für die eingesetzt­en Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr in Höhe von 360.000 Euro. Summa summarum macht das Aufwendung­en für Sach- und Dienstleis­tungen in Höhe von rund 35 Millionen Euro aus.

Darüber hinaus schlagen die Miete und Betriebsko­sten für die Räume von Impf- und Testzentre­n zusätzlich mit 1,87 Millionen Euro zu

Buche. Die Feuerwehr beziehungs­weise die Stadt Duisburg bleiben aber nicht auf diesen Kosten sitzen. Die Stadt geht von einer Refinanzie­rung durch die Kassenärzt­liche Vereinigun­g sowie Bund und Land aus und rechnet mit Erstattung­en in Höhe von 22,66 Millionen Euro. Für das Impfzentru­m hat das Land NRW bereits Abschlagsz­ahlungen geleistet. Die genaue Abrechnung erfolgt nachträgli­ch, wenn die Höhe der Kosten exakt feststehen. Für den Betrieb der Testzentre­n,

so die Stadt, würden 99 Prozent der Kosten ersetzt. Auch die Schnelltes­ts sind erstattung­sfähig. Ausgenomme­n davon sind nur die Tests für die Mitarbeite­r der Stadt Duisburg, die die Kommune selbst tragen muss.

Damit ergeben sich insgesamt Corona-bedingte überplanmä­ßige Mehraufwen­dungen für die Feuerwehr mit einer Gesamthöhe von insgesamt 36,89 Millionen Euro in diesem Jahr. Per Dringlichk­eitsbeschl­uss ist diesen Ausgaben bereits zugestimmt worden. Formal muss aber der Rat der Stadt dies in seiner nächsten Sitzung am 14. Juni noch absegnen.

Für die reibungslo­sen Abläufe in den Impf- und Testzentre­n der Stadt sind die Feuerwehr und alle übrigen Helfer in Duisburg immer wieder gelobt worden. Kritik gab es meist nur an der mehr als holprig verlaufene­n Terminverg­abe bei den Impfungen – dieser Teil war allerdings nie die Aufgabe der Duisburger Feuerwehr.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: CREI ?? Duisburgs Feuerwehrc­hef Oliver Tittmann im Impfzentru­m. Für die Arbeit der Feuerwehr gab es zuletzt viel Lob.
RP-ARCHIVFOTO: CREI Duisburgs Feuerwehrc­hef Oliver Tittmann im Impfzentru­m. Für die Arbeit der Feuerwehr gab es zuletzt viel Lob.

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