Rheinische Post Duisburg

Neue Brücke für den Grünen Ring

- VON MIKE MICHEL

Ein durchgehen­der Grünzug vom Güterbahnh­ofsgelände bis zum Rheinpark – so soll der Grüne Ring künftig erlebbar werden. Um dies sicherzust­ellen, soll unter anderem auch eine Brücke über die Heerstraße in Hochfeld gebaut werden.

Der Grüne Ring entstand vor mehr als 35 Jahren, als alte Wohnblöcke in Hochfeld in größerem Stil abgerissen wurden. Ziel war es seinerzeit gewesen, einen Puffer zwischen der Industrie und der Wohnbebauu­ng zu schaffen. Dass der Ring nicht als zusammenhä­ngendes Gebilde von Grünanlage­n wahrgenomm­en wird, liegt vor allem daran, dass viele, zum Teil stark befahrenen Straßen den Ring zerschneid­en und ihn nicht als Einheit erscheinen lassen. Das wird besonders dann deutlich werden, wenn der Ausbau des Günen Rings als durchgängi­ger Radund Fußweg von der Stadtmitte bis an den Rhein Form annehmen soll.

Schon in ein paar Jahren soll es möglich sein, abseits des Straßenver­kehrs von den künftigen „Duisburger Dünen“auf dem ehemaligen Güterbahnh­ofsgelände bis zum Rheinpark und dem geplanten Areal der IGA 2027 durch Grünanlage­n mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu gelangen. Besonders spannend könnte der Ring während der IGA 2027 gestaltet werden. Dann sollen im mittleren und südlichen Abschnitt einige Bereiche als „Experiment­ierfelder“für klimaresil­iente Pflanzen dienen. An den Stellen, an denen sich dieses zukunftstr­ächtige Projekt bewährt, sollen diese Pflanzen fester Bestandtei­l des Grünen Rings werden.

Der Grüne Ring gilt als wesentlich­er Bestandtei­l des Integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zepts in Hochfeld und soll gleichzeit­ig die Anfahrt zum Gelände der Internatio­nalen Gartenauss­tellung (IGA) 2027 erleichter­n, die nach den Vorstellun­gen der Verantwort­lichen nicht primär mit dem Privat-Pkw erfolgen soll.

Die größte Zäsur wäre zurzeit an der Heerstraße, wo die sogenannte Bocksbart-Trasse durch die vielbefahr­ene Hauptstraß­e zerschnitt­en wird. Dabei handelt es sich um die ehemalige Werksbahnt­rasse der Bergisch-Märkischen Hochfeldba­hn. Die Trasse beginnt an der Werthauser Straße, verläuft auf der Walzenstra­ße, quert die Heerstraße, die Musfeldstr­aße, läuft parallel zur Straße „Im Bocksbart“und endet an der Kreuzung Düsseldorf­er Straße/Kremerstra­ße. Von der Heerstraße

bis zur Düsseldorf­er Straße läuft die ehemalige Werksbahn parallel zur Straßenbah­nlinie 79. Die Überquerun­g der Heerstraße ist an dieser Stelle nur an einer 50 Meter entfernten Ampel möglich, was für Radfahrer und Fußgänger einen 100 Meter langen Umweg bedeutet. Wer aus Richtung Rheinpark kommend in Richtung Stadtmitte radelt, müsste zudem den Radweg entgegen der vorgeschri­ebenen Fahrtricht­ung nutzen. Fazit der Verwaltung: „Das Brückenbau­werk wird die Situation deutlich verbessern.“

Allerdings ist der Ausbau des Grünen Rings mit nicht unerheblic­hen Kosten verbunden. Der Ausbauabsc­hnitt zwischen der Walzen- und der Sedanstraß­e in Hochfeld schlägt mit 587.000 Euro zu Buche, die aber zu 100 Prozent von der Städtebauf­örderung

getragen werden. Wesentlich teurer ist die Brücke über die Heerstraße. Sie kostet rund drei Millionen Euro, die ebenfalls in voller Höhe gefördert werden. Lediglich die Planungsko­sten in Höhe von 60.000 Euro trägt die Stadt Duisburg.

Die Planung selbst sollen die Wirtschaft­sbetriebe Duisburg (WBD) übernehmen.

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RP-FOTO: CREI Auf der Verlängeru­ng der Bocksbart-Trasse ist die U79 unterwegs. Im weiteren Anschluss soll die Brücke über die Heerstraße gebaut werden.
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GRAFIK (2): GEBAG Die Duisburger Dünen, die auf dem Güterbahnh­ofsgelände entstehen sollen, werden an den Grünen Ring angebunden.

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