Neue Brücke für den Grünen Ring
Ein durchgehender Grünzug vom Güterbahnhofsgelände bis zum Rheinpark – so soll der Grüne Ring künftig erlebbar werden. Um dies sicherzustellen, soll unter anderem auch eine Brücke über die Heerstraße in Hochfeld gebaut werden.
Der Grüne Ring entstand vor mehr als 35 Jahren, als alte Wohnblöcke in Hochfeld in größerem Stil abgerissen wurden. Ziel war es seinerzeit gewesen, einen Puffer zwischen der Industrie und der Wohnbebauung zu schaffen. Dass der Ring nicht als zusammenhängendes Gebilde von Grünanlagen wahrgenommen wird, liegt vor allem daran, dass viele, zum Teil stark befahrenen Straßen den Ring zerschneiden und ihn nicht als Einheit erscheinen lassen. Das wird besonders dann deutlich werden, wenn der Ausbau des Günen Rings als durchgängiger Radund Fußweg von der Stadtmitte bis an den Rhein Form annehmen soll.
Schon in ein paar Jahren soll es möglich sein, abseits des Straßenverkehrs von den künftigen „Duisburger Dünen“auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände bis zum Rheinpark und dem geplanten Areal der IGA 2027 durch Grünanlagen mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu gelangen. Besonders spannend könnte der Ring während der IGA 2027 gestaltet werden. Dann sollen im mittleren und südlichen Abschnitt einige Bereiche als „Experimentierfelder“für klimaresiliente Pflanzen dienen. An den Stellen, an denen sich dieses zukunftsträchtige Projekt bewährt, sollen diese Pflanzen fester Bestandteil des Grünen Rings werden.
Der Grüne Ring gilt als wesentlicher Bestandteil des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts in Hochfeld und soll gleichzeitig die Anfahrt zum Gelände der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 erleichtern, die nach den Vorstellungen der Verantwortlichen nicht primär mit dem Privat-Pkw erfolgen soll.
Die größte Zäsur wäre zurzeit an der Heerstraße, wo die sogenannte Bocksbart-Trasse durch die vielbefahrene Hauptstraße zerschnitten wird. Dabei handelt es sich um die ehemalige Werksbahntrasse der Bergisch-Märkischen Hochfeldbahn. Die Trasse beginnt an der Werthauser Straße, verläuft auf der Walzenstraße, quert die Heerstraße, die Musfeldstraße, läuft parallel zur Straße „Im Bocksbart“und endet an der Kreuzung Düsseldorfer Straße/Kremerstraße. Von der Heerstraße
bis zur Düsseldorfer Straße läuft die ehemalige Werksbahn parallel zur Straßenbahnlinie 79. Die Überquerung der Heerstraße ist an dieser Stelle nur an einer 50 Meter entfernten Ampel möglich, was für Radfahrer und Fußgänger einen 100 Meter langen Umweg bedeutet. Wer aus Richtung Rheinpark kommend in Richtung Stadtmitte radelt, müsste zudem den Radweg entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung nutzen. Fazit der Verwaltung: „Das Brückenbauwerk wird die Situation deutlich verbessern.“
Allerdings ist der Ausbau des Grünen Rings mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Der Ausbauabschnitt zwischen der Walzen- und der Sedanstraße in Hochfeld schlägt mit 587.000 Euro zu Buche, die aber zu 100 Prozent von der Städtebauförderung
getragen werden. Wesentlich teurer ist die Brücke über die Heerstraße. Sie kostet rund drei Millionen Euro, die ebenfalls in voller Höhe gefördert werden. Lediglich die Planungskosten in Höhe von 60.000 Euro trägt die Stadt Duisburg.
Die Planung selbst sollen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) übernehmen.