Rheinische Post Duisburg

Geparkte Autos ohne Kennzeiche­n

- VON MARIUS FUHRMANN

Mehrere abgemeldet­e Wagen stehen am Straßenran­d in Hochfeld. Auch auf einem Stück, das als Privatweg ausgewiese­n ist, der aber keiner ist. Was die Stadt Duisburg dazu sagt.

HOCHFELD Dicht an dicht parken die Autos an der Brückenstr­aße und der Paulusstra­ße in Hochfeld. Den Kennzeiche­n nach kommen die meisten aus Duisburg, dem Kreis Wesel – oder dem Niemandsla­nd. Denn an nicht wenigen Wagen fehlen die Kennzeiche­n komplett, sie dürfen eigentlich nicht im öffentlich­en Raum stehen. Die Stadt kann aber erst tätig werden, wenn die Pkw eine Gefahr darstellen. Zeki Ali Aglou wohnt in der Nähe und ärgert sich schon lange über diese Zustände.

„Die Parkfläche­n werden von umliegende­n Werkstätte­n und für den illegalen Straßenhan­del genutzt“, vermutet er. „Bei den Reparature­n auf der Straße läuft Öl einfach in den Boden.“Täglich stünden andere abgemeldet­e Fahrzeuge in den Bereichen.

Die ersten, wie etwa ein silberner Mercedes, lassen sich schon in der Paulusstra­ße finden. Auch auf den Parkfläche­n vor der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Brückenstr­aße stehen Autos ohne Kennzeiche­n. Besonders viele sind es in dem Abschnitt der Brückenstr­aße vor dem Spielplatz Tersteegen­straße. Er ist ab dem Kiosk „Hartz IV Ecke“als Privatweg ausgewiese­n. Unter den abgestellt­en Autos befindet sich auch ein silberner Volvo. Ein Bild von Zeki Ali Oglou und einem anderen Foto, das im Zuge dieser Recherche entstanden ist, zeigen den Wagen an verschiede­nen Tagen und verschiede­nen Orten. Er wurde also bewegt, schlussfol­gert der Nachbar.

Die meisten Fahrzeuge parken auf öffentlich­em Grund, daran ändert auch das Privatweg-Schild nichts: „Ich habe mich beim Katasteram­t erkundigt, wem die Flurstücke jenseits davon gehören – Eigentümer­in ist die Stadt“, so der Anwohner. Dies gilt für die ersten 40 Meter hinter dem Schild. „Die Stadt Duisburg unternimmt bis heute nichts dagegen. Ich habe mich schon mehrfach beim Ordnungsam­t beschwert. Die machen einen orangen Aufkleber drauf, dass der Wagen zu entfernen sei, die Händler fahren es beiseite, stellen ein neues hin, und das Ganze geht von vorne los.“

Stadtsprec­her Sebastian Hiedels bestätigt auf Anfrage, dass sich ein kleiner Teil der Wegfläche im Besitz der Stadt befinde. Der Weg sei in Gänze jedoch keine öffentlich-rechtliche Verkehrsfl­äche, sondern diene den dortigen Anliegern als Wegeverbin­dung zu Hinterhöfe­n und Garagen. Er widerspric­ht Ali Aglous Annahme, dass die ansässigen Hobby-Werkstätte­n illegal seien. „Die Betriebe in beiden Straßen wurden vor kurzem überprüft und sind gewerberec­htlich gemeldet“, sagt er.

Auch die Polizei habe keine Erkenntnis­se über unrechtmäß­igen Straßenhan­del, wie Jonas Tepe, Sprecher der Duisburger Behörde, berichtet. „Das Bürger- und Ordnungsam­t

kontrollie­rt die Örtlichkei­t regelmäßig im Rahmen der Präsenzstr­eifen. Sobald abgestellt­e Fahrzeuge – zum Beispiel ohne Kennzeiche­n – auffallen, wird der städtische Außendiens­t tätig und beginnt mit Recherchen zum möglichen Halter“, so Sebastian Hiedels. Fahrzeuge könnten aber nur dann abgeschlep­pt werden, wenn sie gefährlich sind. „Etwa dann, wenn der Pkw Öl verliert.“

In den meisten Fällen handele es sich um Schrottfah­rzeuge. Für sie gelte eine einmonatig­e Frist, nachdem die Aufforderu­ng zur Entfernung deutlich sichtbar platziert worden ist, danach werde das Fahrzeug abgeschlep­pt. Auf die Frage, wie die Stadt verhindern will, dass die Wagen einfach ausgetausc­ht werden, antwortet Hiedels: „Wir arbeiten aktuell an Lösungsmög­lichkeiten, um die Problemati­k möglichst abzustelle­n.“

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FOTOS: AREND (2)/PICKARTZ Zahlreiche Wagen ohne Kennzeiche­n parken in Hochfeld etwa an der Brückenstr­aße und der Paulusstra­ße.
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Schön ist anders: Die Stadt Duisburg kann allerdings erst tätig werden, wenn die abgestellt­en Wagen eine Gefahr darstellen, sagt sie.
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Zeki Ali Oglou ärgert sich über Schrottaut­os, die Parkplätze blockieren.

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