Geparkte Autos ohne Kennzeichen
Mehrere abgemeldete Wagen stehen am Straßenrand in Hochfeld. Auch auf einem Stück, das als Privatweg ausgewiesen ist, der aber keiner ist. Was die Stadt Duisburg dazu sagt.
HOCHFELD Dicht an dicht parken die Autos an der Brückenstraße und der Paulusstraße in Hochfeld. Den Kennzeichen nach kommen die meisten aus Duisburg, dem Kreis Wesel – oder dem Niemandsland. Denn an nicht wenigen Wagen fehlen die Kennzeichen komplett, sie dürfen eigentlich nicht im öffentlichen Raum stehen. Die Stadt kann aber erst tätig werden, wenn die Pkw eine Gefahr darstellen. Zeki Ali Aglou wohnt in der Nähe und ärgert sich schon lange über diese Zustände.
„Die Parkflächen werden von umliegenden Werkstätten und für den illegalen Straßenhandel genutzt“, vermutet er. „Bei den Reparaturen auf der Straße läuft Öl einfach in den Boden.“Täglich stünden andere abgemeldete Fahrzeuge in den Bereichen.
Die ersten, wie etwa ein silberner Mercedes, lassen sich schon in der Paulusstraße finden. Auch auf den Parkflächen vor der Gemeinschaftsgrundschule Brückenstraße stehen Autos ohne Kennzeichen. Besonders viele sind es in dem Abschnitt der Brückenstraße vor dem Spielplatz Tersteegenstraße. Er ist ab dem Kiosk „Hartz IV Ecke“als Privatweg ausgewiesen. Unter den abgestellten Autos befindet sich auch ein silberner Volvo. Ein Bild von Zeki Ali Oglou und einem anderen Foto, das im Zuge dieser Recherche entstanden ist, zeigen den Wagen an verschiedenen Tagen und verschiedenen Orten. Er wurde also bewegt, schlussfolgert der Nachbar.
Die meisten Fahrzeuge parken auf öffentlichem Grund, daran ändert auch das Privatweg-Schild nichts: „Ich habe mich beim Katasteramt erkundigt, wem die Flurstücke jenseits davon gehören – Eigentümerin ist die Stadt“, so der Anwohner. Dies gilt für die ersten 40 Meter hinter dem Schild. „Die Stadt Duisburg unternimmt bis heute nichts dagegen. Ich habe mich schon mehrfach beim Ordnungsamt beschwert. Die machen einen orangen Aufkleber drauf, dass der Wagen zu entfernen sei, die Händler fahren es beiseite, stellen ein neues hin, und das Ganze geht von vorne los.“
Stadtsprecher Sebastian Hiedels bestätigt auf Anfrage, dass sich ein kleiner Teil der Wegfläche im Besitz der Stadt befinde. Der Weg sei in Gänze jedoch keine öffentlich-rechtliche Verkehrsfläche, sondern diene den dortigen Anliegern als Wegeverbindung zu Hinterhöfen und Garagen. Er widerspricht Ali Aglous Annahme, dass die ansässigen Hobby-Werkstätten illegal seien. „Die Betriebe in beiden Straßen wurden vor kurzem überprüft und sind gewerberechtlich gemeldet“, sagt er.
Auch die Polizei habe keine Erkenntnisse über unrechtmäßigen Straßenhandel, wie Jonas Tepe, Sprecher der Duisburger Behörde, berichtet. „Das Bürger- und Ordnungsamt
kontrolliert die Örtlichkeit regelmäßig im Rahmen der Präsenzstreifen. Sobald abgestellte Fahrzeuge – zum Beispiel ohne Kennzeichen – auffallen, wird der städtische Außendienst tätig und beginnt mit Recherchen zum möglichen Halter“, so Sebastian Hiedels. Fahrzeuge könnten aber nur dann abgeschleppt werden, wenn sie gefährlich sind. „Etwa dann, wenn der Pkw Öl verliert.“
In den meisten Fällen handele es sich um Schrottfahrzeuge. Für sie gelte eine einmonatige Frist, nachdem die Aufforderung zur Entfernung deutlich sichtbar platziert worden ist, danach werde das Fahrzeug abgeschleppt. Auf die Frage, wie die Stadt verhindern will, dass die Wagen einfach ausgetauscht werden, antwortet Hiedels: „Wir arbeiten aktuell an Lösungsmöglichkeiten, um die Problematik möglichst abzustellen.“