Zweiter Matchball für den MSV Duisburg
Nach dem Remis gegen die Bayern will der Fußball-Drittligist nun im Auswärtsspiel in Magdeburg den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Dann könnten auch die Kaderplanungen beginnen. Unter anderen laufen die Verträge von zwei „Ur-Zebras“aus.
Der erste Matchball landete im Netz, den zweiten wollen die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg heute in Sachsen-Anhalt gekonnt ins gegnerische Feld schlagen, ohne dass der Gegner etwas ausrichten kann. Um 14 Uhr tritt das Team von Trainer Pavel Dotchev beim 1. FC Magdeburg an.
Mit einem Sieg kann sich der MSV nun im zweiten Anlauf aller Abstiegssorgen entledigen. Mit 46 Punkten wären die Zebras durch. Auch ein Remis könnte reichen. Das würde aber auch von den Spielen am Sonntag abhängen. Der FC Bayern München II trifft auf die schon als Absteiger feststehende SpVgg Unterhaching, der SV Meppen spielt im Kellerduell gegen den VfB Lübeck. Mit derartigen Rechenspielen
„Wir werden uns akribisch auf den MSV Duisburg vorbereiten“
Christian Titz
müssen sich die Magdeburger nicht mehr befassen. Das Team verwertete seinen Matchball im Abstiegskampf am Mittwoch mit einem satten Ass in Form eines 3:0-Erfolges beim 1. FC Saarbrücken.
Dass die Zebras gegen einen freudetrunkenen Gegner Vorteile haben könnten, schließt Pavel Dotchev aus. Der Coach berichtete, wie er in der vergangenen Saison mit seinem Ex-Klub Viktoria Köln Glücksgefühle für einen deutlichen Sieg nutzen konnte. Die Domstädter retteten sich am 36. Spieltag unter der Woche mit einer 0:3-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern. Auf der Rückfahrt sei im Bus Frohsinn angesagt gewesen. Trotzdem fertigte die Viktoria am Samstag Aufstiegsaspirant Würzburger Kickers ab.
Somit erwartet Dotchev in Magdeburg keine Geschenke, sondern stellt sich auf einen Gegner ein, der aktuell eine überragende Form aufweist. Die Gastgeber sind seit zehn Spielen ungeschlagen und erlaubten sich auf dieser Strecke nur zwei Unentschieden. Beim 1. FC Magdeburg zündete der Trainerwechsel schon beim ersten Versuch. Christian Titz übernahm das Team im Februar auf dem vorletzten Platz und leitete die Wende ein. „Wir werden uns akribisch auf Duisburg vorbereiten“, kündigte Titz bereits im
Saarbrücker Ludwigspark an. Er will auch dieses Spiel gewinnen.
Mit Timo Perthel, Dustin Bomheuer und Jurgen Gjasula stehen in Magdeburg drei ehemalige Duisburger Spieler unter Vertrag. Alle drei haben schon deutlich bessere Zeiten erlebt. Innenverteidiger Bomheuer befindet sich nach einem Kreuzbandriss im Aufbautraining. Er verbuchte in dieser Saison noch keinen Einsatz. Mittelfeldmann Gjasula hat sich im März einen Meniskusriss zugezogen, Verteidiger Perthel hat sich nach einer Knieoperation gerade erst in den Kader zurückgekämpft.
Beim MSV Duisburg sollen mit Mittelfeldspieler Federico Palacios und Innenverteidiger Stefan Velkov zwei ehemals Langzeitverletzte zeitnah zurückkehren. Pavel Dotchev wollte nicht ausschließen, dass es für beide für einen Platz im Magdeburg-Kader reichen könnte. Der Trainer hat zudem die Doppelbelastung
im Blick. Am Mittwoch steigt der MSV in Velbert mit der Viertelfinal-Partie gegen den KFC Uerdingen in den Niederrheinpokal ein.
Der MSV benötigt insgesamt drei Siege in diesem Wettbewerb, um auch in der kommenden Saison im DFB-Pokal mitmischen zu dürfen.
Pavel Dotchev will mit seinem Team in Magdeburg die Restzweifel am Klassenerhalt beseitigen und so dazu beitragen, dass die Kaderplanungen für die kommende Saison beginnen können. Erst der Klassenerhalt, dann Vertragsgespräche – das hatten zuletzt sowohl Trainer Dotchev als auch Sportdirektor Ivica Grlic betont.
Auf die sportliche Leitung wartet derweil viel Arbeit. Bei zahlreichen Spielern, die im Vorjahr zu einer überragenden Hinrunde beigetragen hatten, laufen die Arbeitspapiere aus. Dazu zählen unter anderem Joshua Bitter, Leroy-Jacques Mickels, Connor Krempicki und Stürmer Vincent Vermeij, auf den Medienberichten zufolge Ligakonkurrent 1. FC Saarbrücken ein Auge geworfen haben soll. Aber auch die Verträge der Ur-Zebras Ahmet Engin und Vincent Gembalies, die schon in der Jugend den MSV am Ball waren, enden zum 30. Juni.