Grünes, dichtes, gemischtes Quartier
Viel Lob gab es bisher für die „Duisburger Dünen“, den Wettbewerbssieger für die Gestaltung des ehemaligen Güterbahnhofsgeländes. Nun muss aber erst einmal Planungsrecht geschaffen werden.
Die Bezirksvertretung Mitte hatte bereits in der vergangenen Woche einstimmig und parteiübergreifend ihre Zustimmung signalisiert. Als nächstes wird das Vorhaben nun in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Donnerstag, 20. Mai, vorberaten, bevor der Rat in seiner nächsten Sitzung darüber final entscheidet. Konkret geht es darum, den Entwurf für die „Duisburger Dünen“der künftigen Planung des Geländes zugrunde zu iegen. Zudem soll die Verwaltung nun den Siegerentwurf weiter qualifizieren und ein entsprechendes Bauleitplanverfahren einleiten.
Der Plan der Büros CSKA Christoph Kohl sowie Fugmann Janotta und Partner aus Berlin sei gekennzeichnet durch die „charismatische Idee“, einen großzügigen Park bis zur Innenstadt zu führen, heißt es in der entsprechenden Verwaltungsvorlage. Das „grüne, dichte und gemischte“Quartier biete die besten Voraussetzungen für einen „gesunden, klimaneutralen Lebensstil“. Dabei geht es nicht nur um reine Stadtplanung, sondern gleich auch noch um neue Lebensformen: „In so einer Umgebung kann auf das private Auto verzichtet werden, da vielfältige Sharing-Angebote ermöglicht werden und alternativen Lebensstilen Platz geboten wird.“Die Quartiersstruktur mit dem großen Park und großzügigen Hofbereichen biete „ein gesundes Wohnklima und Platz für gemeinschaftliche Gartenprojekte“.
Die Blockrandbebauung im Norden mit integrierten Türmen, die teilweise auch dem Wohnen dienen können, bildeten eine „urbane Ergänzung“des Stadtzentrums. Das Zentrum bildet ein Stadtplatz mit einem angrenzenden Wasserbecken und Spiel- und Bewegungsflächen. Über dem Wasserbecken soll eine Brückenkonstruktion als „Hommage an die vergangene Bahnnutzung“verstanden werden.
Weiter im Süden öffnet sich die Bebauung zu einer „grünen Wohnbebauung“. In Richtung von West nach Ost – also von der A 59 bis zu den Bahngleisen ändern sich die Funktionen. Dienstleistung im Westen, dann Wohnbebauung, anschließend ein Erschließungsraum. Verschiedene „Mobility hubs“, also ein
Mix aus Parkhaus, Bushaltestelle, Umsteigestation für Fahrräder, Pedelecs und Car-Sharing, schließen sich an. Parallel zur Bahnstrecke im
Osten soll Gewerbe in einer „lärmrobusten“Riegelbebauung Platz finden. Dem Lärmschutz dient auch der Dünenpark, der auch gleichzeitig Freizeit- und Erholungsraum bieten soll.
Eine Ringbuslinie soll zum Hauptbahnhof und in die Innenstadt führen, eine Radialbusline führt später auch zum 6-Seen-Quartier in Wedau. Der Autoverkehr soll auf etwa 30 Prozent gesenkt werden. Auf der Hauptquartiersstraße soll Tempo 30 gelten, dazwischen gibt es punktuelle Shared-Space-Bereiche ähnlich wie am Opernplatz, wo sich Autos, Radfahrer und Fußgänger gleichberechtigt bewegen.
Die Planer setzen dabei vor allem auch auf Radfahrer. Im Erläuterungstext zum Wettbewerb heißt es dazu wörtlich: „Neu ist, dass man dies in Zukunft am besten mit dem Fahrrad erfährt. Durch den Park führt ein breiter Radweg, der die Duisburger Innenstadt direkt mit dem Radschnellweg 1 und dem Sportpark Wedau verbindet. Die vielen Höhenunterschiede, die das erhöhte Gelände und die existierende Infrastruktur vorgeben, lassen eine dynamische Bewegungsabfolge erleben.“