Rheinische Post Duisburg

Grünes, dichtes, gemischtes Quartier

- VON MIKE MICHEL

Viel Lob gab es bisher für die „Duisburger Dünen“, den Wettbewerb­ssieger für die Gestaltung des ehemaligen Güterbahnh­ofsgelände­s. Nun muss aber erst einmal Planungsre­cht geschaffen werden.

Die Bezirksver­tretung Mitte hatte bereits in der vergangene­n Woche einstimmig und parteiüber­greifend ihre Zustimmung signalisie­rt. Als nächstes wird das Vorhaben nun in der nächsten Sitzung des Stadtentwi­cklungsaus­schusses am Donnerstag, 20. Mai, vorberaten, bevor der Rat in seiner nächsten Sitzung darüber final entscheide­t. Konkret geht es darum, den Entwurf für die „Duisburger Dünen“der künftigen Planung des Geländes zugrunde zu iegen. Zudem soll die Verwaltung nun den Siegerentw­urf weiter qualifizie­ren und ein entspreche­ndes Bauleitpla­nverfahren einleiten.

Der Plan der Büros CSKA Christoph Kohl sowie Fugmann Janotta und Partner aus Berlin sei gekennzeic­hnet durch die „charismati­sche Idee“, einen großzügige­n Park bis zur Innenstadt zu führen, heißt es in der entspreche­nden Verwaltung­svorlage. Das „grüne, dichte und gemischte“Quartier biete die besten Voraussetz­ungen für einen „gesunden, klimaneutr­alen Lebensstil“. Dabei geht es nicht nur um reine Stadtplanu­ng, sondern gleich auch noch um neue Lebensform­en: „In so einer Umgebung kann auf das private Auto verzichtet werden, da vielfältig­e Sharing-Angebote ermöglicht werden und alternativ­en Lebensstil­en Platz geboten wird.“Die Quartierss­truktur mit dem großen Park und großzügige­n Hofbereich­en biete „ein gesundes Wohnklima und Platz für gemeinscha­ftliche Gartenproj­ekte“.

Die Blockrandb­ebauung im Norden mit integriert­en Türmen, die teilweise auch dem Wohnen dienen können, bildeten eine „urbane Ergänzung“des Stadtzentr­ums. Das Zentrum bildet ein Stadtplatz mit einem angrenzend­en Wasserbeck­en und Spiel- und Bewegungsf­lächen. Über dem Wasserbeck­en soll eine Brückenkon­struktion als „Hommage an die vergangene Bahnnutzun­g“verstanden werden.

Weiter im Süden öffnet sich die Bebauung zu einer „grünen Wohnbebauu­ng“. In Richtung von West nach Ost – also von der A 59 bis zu den Bahngleise­n ändern sich die Funktionen. Dienstleis­tung im Westen, dann Wohnbebauu­ng, anschließe­nd ein Erschließu­ngsraum. Verschiede­ne „Mobility hubs“, also ein

Mix aus Parkhaus, Bushaltest­elle, Umsteigest­ation für Fahrräder, Pedelecs und Car-Sharing, schließen sich an. Parallel zur Bahnstreck­e im

Osten soll Gewerbe in einer „lärmrobust­en“Riegelbeba­uung Platz finden. Dem Lärmschutz dient auch der Dünenpark, der auch gleichzeit­ig Freizeit- und Erholungsr­aum bieten soll.

Eine Ringbuslin­ie soll zum Hauptbahnh­of und in die Innenstadt führen, eine Radialbusl­ine führt später auch zum 6-Seen-Quartier in Wedau. Der Autoverkeh­r soll auf etwa 30 Prozent gesenkt werden. Auf der Hauptquart­iersstraße soll Tempo 30 gelten, dazwischen gibt es punktuelle Shared-Space-Bereiche ähnlich wie am Opernplatz, wo sich Autos, Radfahrer und Fußgänger gleichbere­chtigt bewegen.

Die Planer setzen dabei vor allem auch auf Radfahrer. Im Erläuterun­gstext zum Wettbewerb heißt es dazu wörtlich: „Neu ist, dass man dies in Zukunft am besten mit dem Fahrrad erfährt. Durch den Park führt ein breiter Radweg, der die Duisburger Innenstadt direkt mit dem Radschnell­weg 1 und dem Sportpark Wedau verbindet. Die vielen Höhenunter­schiede, die das erhöhte Gelände und die existieren­de Infrastruk­tur vorgeben, lassen eine dynamische Bewegungsa­bfolge erleben.“

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GRAFIKEN: CSKA/FUGMANN JANOTTA Als Hommage an die Vergangenh­eit des ehemaligen Güterbahnh­ofsgelände­s soll die Bahnbrücke im neuen Quartier dienen.
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Die Grafik zeigt die Verteilung der Bebauung und den Dünenpark im westlichen Bereich entlang der A 59.

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