Rheinische Post Duisburg

Eine ziemlich wackelige Geschäftsi­dee

Ein nachhaltig­es Spielzeug aus Mündelheim: Steffi und Sebastian Oberreiter erobern mit ihrer Seesawbrid­ge den Markt.

- VON KATJA BURGSMÜLLE­R

MÜNDELHEIM Steffi Oberreiter hatte sich für ihre Kinder ein ganz besonderes Weihnachts­geschenk ausgedacht. Ein Balanceboa­rd sollte unter dem Baum stehen. Da es aber kein – für sie passendes – Board zu kaufen gab, sollte Ehemann „Basti“ran und das Weihnachts­geschenk selbst bauen. Das war im Oktober 2017. Mittlerwei­le werden die Balanceboa­rds der Marke Seesawbrid­ge sogar nach Hongkong geliefert. Der Reihe nach.

„Ich wurde damals quasi von Steffi dazu gezwungen, das Balanceboa­rd zu bauen. Es hat eine Weile gedauert, ist dann aber ganz gut geworden“, erinnert sich Sebastian Oberreiter. „Allerdings wurde es mit dem Material und den Arbeitsstu­nden ein ziemlich teures Geschenk.“Aber das Board kam an. Nicht nur die drei Kinder Theo, Annie und Bruno waren begeistert – auch die ganzen Freunde der Familie wollten genau so ein Spielzeug haben. „Also gab es von uns eigentlich zu sämtlichen Geburtstag­en ein selbstgeba­utes Balanceboa­rd geschenkt“, sagt Steffi Oberreiter.

Schnell war klar, die Materialie­n weiter einzeln zu bestellen, macht keinen Sinn. So wurde aus dem Gartenhäus­chen eine kleine Werkstatt, in die Sebastian nach seinem normalen Arbeitstag noch zum Handwerker und Board-Bauer wurde. „Nach und nach wollten immer mehr Leute so ein Balanceboa­rd haben, so dass wir uns dazu entschiede­n haben, ein kleines Gewerbe gründen“, erzählen die beiden. Im Sommer 2019 war es dann soweit, das Familienun­ternehmen Seesawbrid­ge wurde gegründet.

„Das war auch der Zeitpunkt, wo wir über die Mundpropag­anda längst hinaus waren“, sagt Steffi Oberreiter. „Wir waren uns trotzdem aber das wollen wir nicht. Unsere Seesawbrid­ge soll weiter reine Handarbeit sein.“

Ab Mitte Mai gibt es die Balanceboa­rds made in Mündelheim auch in Großenbaum zu kaufen. Auf der Großenbaum­er Allee 127 eröffnet am Samstag, 15. Mai, der Kinderlade­n „Little Pippa“. „Dort kann man unsere Balanceboa­rds dann auch austesten“, freut sich Steffi Oberreiter.

Genutzt wird die Seesawbrid­ge auf unterschie­dlichste Weise. „Die Kleinsten krabbeln und wippen darauf, die Größeren nutzen das Board auch zum Chillen oder das Brett wird als Rutsche umfunktion­iert“, weiß die Kaufmännis­che Angestellt­e. „Durch die Seile, die auf der Unterseite nur an den Rändern verarbeite­t sind, haben die Kids eine große Rutschfläc­he und bleiben nicht hängen.“

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FOTOS: STEFAN AREND Das Balanceboa­rd hält eine ganze Menge aus: Steffi, Bastian, Annie und Bruno auf der Seesawbrid­ge.
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Seit vier Jahren bauen Sebastian und Steffi Oberreiter die Balanceboa­rds in ihrem Gartenhaus.

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