Düsseldorf genießt das Sommer-Gastspiel
Das Besucheraufkommen war wegen des Wetters hoch. Am Abend waren am Rheinufer viele Besucher ohne Maske unterwegs.
DÜSSELDORF Der sommerliche Muttertag mit Temperaturen um 27 Grad Celsius hat Tausende Düsseldorfer und Besucher aus anderen Städten ins Freie gelockt. Wegen des hohen Besucheraufkommens waren nach Angaben der Stadt alle verfügbaren Kräfte des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) im Einsatz, in stark frequentierten Bereichen wie in der Altstadt und an der Rheinuferpromenade teilweise zusammen mit der Polizei in Doppelstreifen.
Anders als vor einigen Wochen, als die Ordnungskräfte am Rhein wegen zahlreicher Verstöße im Dauereinsatz waren, hielten sich die Menschen diesmal überwiegend an die Vorschriften, erklärte ein Stadtsprecher am Nachmittag auf Anfrage. Es habe vereinzelte Verstöße gegen die Maskenpflicht gegeben. In der Altstadt hätten wenige Gastronomen und Kunden Ermahnungen erhalten, weil der Verzehr von Getränken beim Straßenverkauf erst in 50 Meter Entfernung vom Lokal gestattet sei.
Bei einem Rundgang unserer Redaktion am Abend entstand jedoch ein deutlich anderer Eindruck. So war der weit überwiegende Teil der Altstadt-Besucher – beispielsweise an der Rheinuferpromenade und auf der Flinger Straße – ohne Masken unterwegs, nur höchstens jeder Vierte trug sie dort vorschriftsmäßig. Zahlreiche größere Gruppen standen mit Getränken zusammen, um einen Straßenmusiker versammelte sich auf dem Unteren Rheinwerft eine große Runde von Zuhörern. Streifen von OSD oder Polizei waren während unseres Besuches nicht in Sicht.
Außerhalb der Altstadt (und an deren Rand) hatten es sich die Menschen den ganzen Tag über gemütlich gemacht. „Die Sonne muss man ausnutzen, bevor es wieder kühler wird. Wir haben aber gedacht, dass noch mehr los wäre“, sagte Joan, die auf einer Decke im Rheinpark lag. Ihr Freund Dave machte es sich daneben in einem Campingstuhl mit einem kühlem Bier gemütlich. Für eine Abkühlung in Form eines Getränkes standen auch wieder viele Kunden – mit Abstand – am Fortuna-Büdchen in langen Schlangen an.
Der Volkspark in Oberbilk und Wersten füllte sich ab dem Mittag deutlich mit Besuchern, die sich auf den Wiesen sonnten, Sport machten oder einen Grill aufbauten. Dank der riesigen Rasenflächen konnten sie Abstand zueinander halten, zu engeren Begegnungen kam es eher auf den vollen Wegen zwischen Spaziergängern, Joggern und Radfahrern. Auch auf dem Wasserspielplatz im Volksgarten wurde es eng, viele Kinder tummelten sich auf den Geräten, nur wenige Eltern trugen Masken.
Einige Gruppen im Park waren so groß, dass dort die nach wie vor gültige Regel „ein Haushalt plus eine Person“augenscheinlich nicht beachtet wurde. Jedoch galt ab Sonntag die Lockerung für vollständig geimpfte oder genesene Personen, die sich an die Beschränkungen nicht halten müssen. Das macht es den Ordnungsbehörden schwerer, Verstöße auch auf den ersten Blick zu erkennen. Bei unserem Besuch waren keine Streifen anzutreffen.
Auch im Grafenberger Wald nutzten die Düsseldorfer das Wetter für einen Aufenthalt im Freien. Auf den Wanderparkplätzen war es bereits am Vormittag recht voll. Der Eiswagen, der vor dem Haupteingang des Wildparks stand, hatte gut zu tun. Der Eintritt in den Wildpark war nur mit Anmeldung und Negativtest möglich, sodass es genug Platz für alle Besucher gab.
Wer kein Ticket bekommen hatte – auch für den anstehenden Feiertag und das kommende Wochenende sind bereits jetzt alle Plätze ausgebucht –, der spazierte durch den Wald. Auf den Wegen verteilten sich Jogger, Wanderer, Walker und Reiter sehr gut, und teilweise wirkte es abseits der Hauptwege fast leer. Voller indes war es auch hier auf den Spielplätzen, auf denen sich auch größere Gruppen zum Picknick niedergelassen hatten. Viele Erwachsene trugen keinen Mund-Nasen-Schutz.