Haus & Grund Moers kritisiert Grundsteuer-Reform
MOERS (RP) NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) hat die Entscheidung bekanntgegeben, bei der Reform der Grundsteuer die vom Bund beschlossene Berechnungsmethode zu übernehmen. Er will für Nordrhein-Westfalen keine eigene Regelung einführen. Michael Buser, Geschäftsführer von Haus & Grund Grafschaft Moers, kritisiert die Entscheidung und spricht von einem „schwarzen Tag für alle Bürgerinnen und Bürger“.
Die Grundsteuerberechnung nach dem Bundesmodell, das nun künftig in NRW gelten soll, sei ungerecht, argumentiert der Jurist. „Das Modell bezieht den Wert der Grundstücke mit ein. Damit wird die Grundsteuer gerade dort, wo Wohnen schon heute besonders teuer geworden ist, umso stärker ansteigen.“
Der Eigentümer-Verband bezweifelt, dass die Städte und Gemeinden den Steueranstieg durch eine Anpassung der Hebesätze ausgleichen werden. „Die Corona-Pandemie stellt für die Kommunen eine große finanzielle Belastung dar. Dadurch wird der Anreiz sehr groß sein, die Hebesätze nicht anzufassen und somit durch reine Untätigkeit die Einnahmen der Kommune massiv zu erhöhen“, meint Buser
Der Rechtsanwalt betont: „Diese Grundsteuer-Reform verteuert das Wohnen für alle Eigentümer und Mieter in NRW. Es ist völlig unverständlich, warum das Land die Wohnnebenkosten der Menschen erhöht.“
Wie stark die Kosten steigen werden, lässt sich mit dem Grundsteuerrechner von Haus & Grund schon jetzt ausrechnen. Er ist online verfügbar unter www.hausundgrund. de/grundsteuerrechner.
Dass es auch bürgerfreundlicher geht, zeigten Reformen in Bayern und Baden-Württemberg, sagt Buser. Erst kürzlich habe sich ein breites Verbändebündnis in Nordrhein-Westfalen dafür eingesetzt, eine einfache und gerechte Berechnungsmethode für die Grundsteuer einzuführen, die nur die Fläche von Grundstücken und Gebäuden einbezieht. Die FDP habe mit diesem Flächenmodell sympathisiert, sich aber nicht gegen die CDU durchsetzen können.