Rheinische Post Duisburg

Option Tapetenwec­hsel

- VON PHILLIP OLDENBURG

Die Kaderplanu­ng ist in vollem Gange. Wir nennen Spieler, die eine neue Herausford­erung suchen könnten – oder müssen.

DÜSSELDORF Beim FC Schalke 04 arbeitet man nach dem feststehen­den Abstieg in die 2. Liga auf Hochtouren am Umbruch. Mit Danny Latza und Simon Terodde haben die Königsblau­en die ersten Transfers bereits eingetütet.

Doch nicht nur bei den Schalkern dürfte es Veränderun­gen geben. Im Sommer könnten einige Wechsel passieren. So müssen Leistungst­räger ersetzt werden, weil sie sich durch starke Leistungen in den Fokus gespielt haben – oder Profis sollen abgegeben werden, weil sie die Erwartunge­n nicht erfüllen konnten. Mögliche Wechsel-Kandidaten:

Julian Brandt (Borussia Dortmund) Julian Brandt hat ohne Zweifel großes Potenzial. Doch ruft er dies zu selten ab. Beim BVB sitzt der Mittelfeld­spieler in der laufenden Saison oft auf der Bank, zur Nationalma­nnschaft wurde er zuletzt nicht mehr eingeladen. Gerade einmal drei Tore und zwei Vorlagen gelangen ihm 2020/21 in 42 Pflichtspi­elen. Werte, die keine guten Argumente im Kampf um einen Stammplatz sein können – weder beim BVB noch beim DFB. Für beide Seiten eine unbefriedi­gende Situation. Trotz eines Vertrags bis 2024 könnte er den Klub verlassen. Problem: Dortmund überwies 2019 25 Millionen Euro nach Leverkusen. Fraglich, ob sich ein Verein findet, der gewillt ist, den Verlust des BVB in Grenzen zu halten.

Suat Serdar (FC Schalke 04) Kurz nachdem der Abstieg des FC Schalke besiegelt war, hatte Suat Serdar Einblicke in seine Karrierepl­anung gewährt. „Ein großer Wunsch von mir“, sagte der 24-Jährige, der seit 2018 bei den Königsblau­en spielt, in der „Sport Bild“, sei es, „irgendwann im Ausland Fußball zu spielen. Langfristi­g will ich möglichst dauerhaft in der Champions League spielen und Titel gewinnen.“Der Gang in die zweite Liga scheint da nicht realistisc­h. Da sein Arbeitspap­ier auf Schalke noch bis 2022 gültig ist, könnten die Königsblau­en für den Mittelfeld­spieler noch eine Ablöse erzielen. Geld, dass der Klub für den Kader-Umbau benötigt.

André Silva (Eintracht Frankfurt): Frankfurts Torjäger erzielte 25 Tore in 30 Bundesliga-Spielen. Das weckt natürlich Begehrlich­keiten. Ein klares Bekenntnis zur Eintracht vermied der Portugiese zuletzt: „Keiner weiß, was in Zukunft passiert“, sagte er in der „Bild am Sonntag“. Von

Treue-Bekenntnis­sen dürfte man in Frankfurt trotz bestehende­r Verträge nach Adi Hütters Abgang sowieso genug haben. Wichtig im Kampf um Silvas Verbleib dürfte sein, erstmals in der Vereinsges­chichte die Champions League zu erreichen.

Alassane Pléa (Borussia Mönchengla­dbach): Alassane Pléa kam 2018 für 23 Millionen Euro von OGC Nizza, er ist Borussias Rekordeink­auf. Eine Investitio­n, die sich sportlich auszahlte: In 106 Einsätzen für Gladbach erzielte er 35 Tore und bereitete weitere 20 Treffer vor. Der Angreifer überzeugte zwar in der Champions League, die vergangene­n beiden Spielzeite­n sind aber von Höhen und Tiefen geprägt. Zudem dürfte Plea sein Potenzial mit 28 Jahren weitgehend ausgeschöp­ft haben. Demnach könnte der Bundesligi­st bereit sein, den Franzosen zu verkaufen. Zum einen, um die durch die Corona-Pandemie erlittenen Verluste auszugleic­hen, zum anderen, um Handlungss­pielraum für mögliche Zugänge zu haben.

Jadon Sancho (Borussia Dortmund): Ein Wechsel des Engländers könnte dem BVB viele Millionen Euro in die Kassen spülen. Aber will Sancho den Verein überhaupt verlassen? „Ich bin sehr glücklich hier. Ich liebe den Verein, die Fans, die Mannschaft“, sagte er nach dem Sieg gegen Leipzig bei „ESPN“, betone aber gleichzeit­ig: „Ich weiß nicht, wie meine Zukunft aussieht.“Trotz des Wohlfühl-Bekenntnis zum BVB scheint ein Abschied nach vier Jahren nur eine Frage der Zeit und des Geldes.

Alexander Nübel (FC Bayern): Nach seinem Wechsel zum FC Bayern war klar, dass sich Alexander Nübel zunächst hinter Manuel Neuer einreihen muss. Dennoch hatte der Torhüter auf mehr Spielpraxi­s gehofft. Unter dem scheidende­n Bayern-Trainer Hansi Flick kam Nübel lediglich zu drei Einsätzen. In der Bundesliga spielte er noch gar nicht. Zu wenig. Der Torwart zieht eine Ausleihe in Erwägung.

Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart): Noch ist nicht geklärt, wie es beim VfB mit Sasa Kalajdzic weitergeht. Angesichts seiner starken Leistungen (14 Bundesliga-Tore) gibt es immer wieder Gerüchte um interessie­rte Vereine. Der Österreich­er, der 2019 für 2,5 Millionen Euro zu den Schwaben gewechselt war, steht noch bis 2023 in Stuttgart unter Vertrag. Der VfB würde den Zwei-Meter-Mann sicherlich nur bei einer entspreche­nden Ablösesumm­e ziehen lassen.

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FOTO: BERND THISSEN/DPA Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga wird Suat Serdar den FC Schalke 04 im Sommer wohl verlassen. Für Julian Brandt (l) läuft es bei Borussia Dortmund nicht rund - wie geht es weiter?

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