Ein Stück Italien in Großenbaum
Seit einem Monat gibt es den Lebensmittelmarkt „La Bella Italia“an der Großenbaumer Allee. Der Start ist gelungen – trotz der Einschränkungen durch Corona. Das Brot kommt täglich frisch aus Velbert.
GROSSENBAUM Mitte März eröffnete Nino Stabile an der Großenbaumer Allee den italienischen Supermarkt „La Bella Italia“. Dass es mit seinem neuen Geschäft auf Anhieb so gut laufen würde, hätte er sich nicht träumen lassen: „Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet, der Kundenzuspruch ist schon enorm.“
Die Eröffnung der kleinen Markthalle mit italienischen Spezialitäten muss sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen haben, neugierig machende Facebook-Beiträge taten ihr Übriges. Über mangelnde Kundenfrequenz braucht sich der 31-Jährige jedenfalls nicht beklagen. Schneller als geplant musste das Personal aufgestockt werden. Mit Vater Angelo, der 30 Jahre in der Großenbaumer Pizzeria „Pinocchio“von Ninos Tante am Herd stand, hat er zudem von Beginn an einen routinierten Experten an der Wurst- und Käsetheke als Unterstützung. Petra Ahl hatte aus der Zeitung von der Neueröffnung des italienischen Supermarkts erfahren. Mittlerweile macht sie die Tour vom Dellviertel in den Duisburger Süden immer häufiger: „Ich liebe die mediterrane Küche. Gerade in diesen Zeiten ist gesunde Ernährung sehr wichtig. Hier finde ich alles, was ich für ein gutes Essen brauche.“Sie hebt besonders den Parma-Schinken und die Büffel-Mozzarella hervor und ist einfach froh, „dass es sowas in Duisburg gibt“.
Nino Stabile bezieht 90 Prozent seiner Waren direkt aus Italien, vieles aus Kalabrien, woher auch seine Familie stammt. Ein Renner ist die „Salsiccia Calabrese“, eine Wurstspezialität direkt aus seiner Heimat.
Dort unterhalten Verwandte einen landwirtschaftlichen Betrieb und liefern Produkte wie verschiedene Salami- und Käse-Sorten, die man auch im Großenbaumer Markt erwerben kann. Kein Wunder, dass gerade die pikanten Käse- und Wurstplatten besonders gefragt sind. „Die sind bei den Kunden sehr beliebt, mittlerweile müssen die zwei Tage im Voraus bestellt werden, weil wir sonst nicht nachkommen.“
Genauso stark ist die Nachfrage nach dem original italienischen Landbrot. Die Ankündigung „Pane fresco tutti i giorni“, jeden Tag frisches Brot, darf man wörtlich nehmen das Brot wird täglich von einer auf italienische Brotsorten spezialisierten Bäckerei aus Velbert geliefert. Auch Carmela Scarpino kauft gerne das Brot bei Nino Stabile: „Das eignet sich – leicht angeröstet – hervorragend für die klassische Bruschetta.“
Alle weiteren Zutaten wie frische Tomaten findet sie in der Gemüse-Ecke. Im Gemüse-Regal gibt’s auch in Deutschland eher seltene Produkte wie die rötlich-länglichen „Tropea“-Zwiebeln oder „Rapa“, eine Art Stangen-Kohl, der in der apulischen Küche gerne verwendet wird. Für die 32-jährige Erzieherin ist das „Bella Italia“einfach ein „Stück Heimat“, nicht nur wegen des vielfältigen, mediterranen Warenangebots.
Eine der fleißigen Helferinnen im „La Bella Italia“ist Lucia Scribano.
Wer einen guten Rotwein sucht, ist bei ihr in guten Händen. Sie empfiehlt den „Primitivo di Manduria“aus der Region Apulien: „Der hat bereits hohe Auszeichnungen erhalten.“Und wer Lust auf ein Schnäpschen hat, wird im Markt ebenfalls fündig. Wer es klassisch-italienisch mag, kann zur Grappaflasche greifen, der bei vielen Italien-Urlaubern beliebte Zitronen-Likör „Limoncello“gehört natürlich auch zum hochprozentigen Angebot. Auf diese Weise kann man mit einem geschickt zusammengestellten Warenkorb wenigstens für einige Stunden ein Stück italienisches Lebensgefühl mit nach Hause nehmen, solange das Reisen pandemiebedingt noch stark eingeschränkt ist.