Kommentar ist Unverfrorenheit
Mittlerweile haben mehr als 20 Millionen Menschen eine Erstimpfung erhalten. Für viele Menschen über 70 Jahren und Vorerkrankte gilt dies noch nicht. Wir haben eine Priorisierungsliste. Das ist wichtig für eine einigermaßen gerechte Impfreihenfolge. In dieser Liste scheint bei der zweiten Gruppe ein Schwachpunkt vorzuliegen. Dies betrifft Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen der Pflegestufen vier und fünf. Hier hat sich für Zehntausende oder gar Hunderttausende ein Schlupfloch eröffnet, auf den „Impfzug aufzuspringen“. Sicherlich nicht alle, aber wahrscheinlich zahlreiche
Zu „Wo es psychologische Hilfe gibt“(RP vom 27. April): Als Psychologische Psychotherapeutin bekomme ich die Not der Menschen hautnah mit. Die Anzahl der Hilfesuchenden nimmt stetig zu. Leider stehen nach der Reform der Psychotherapie immer weniger Stunden zur Verfügung. So müssen pro Woche 200 Minuten telefonische Sprechzeit und 100 Minuten Sprechstunde zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet gleichzeitig, dass drei Therapiestunden pro Woche wegfallen. Dank Bundesgesundheitsminister Spahn müssen wir uns zusätzlich mit der Telematik, der elektronischen Gesundheitskarte, Datenschutz und der geplanten Lotsenregelung auseinander setzen, was weitere Kapazitäten bindet. Ob das alles zur Verbesserung des Gesundheitssystems beiträgt, ist ohnehin eine andere Frage.
Zu „Keine Freiheit zulasten der Ungeschützten“(RP vom 26. April): Jan Drebes stellt sich hier offensichtlich auf die Seite jener angeblichen Experten, die der Ansicht sind, auch Geimpfte und Genesene könnten das Virus noch weiterverbreiten, und er unterstellt sogar unterschwellig, dass sie zu „Pandemietreibern“werden könnten. Da fragen sich Geimpfte wie ich in der Tat, warum wir uns haben impfen lassen, wenn Journalisten dafür plädieren, dass wir nicht wieder von Lockerungen profitieren und somit unsere Grundrechte in Anspruch nehmen dürfen. Der Kommentar ist daher nicht nur eine Unverfrorenheit, sondern dokumentiert zugleich das, was in einer Fernsehsendung
Zu „Bund will Lockerungen für Geimpfte“(RP vom 26. April): Lockerungen für Geimpfte? Eine Forderung, für die ich als fast 90-Jährige nicht das geringste Verständnis aufbringen kann. Ich bin bereits bevorzugt durch einen vollen Impfschutz, den ich durch die Solidarität der jüngeren Generation
Ich finde es traurig, dass Sie in Ihrem Artikel Herrn Liefers aus einer Gruppe von Künstlern herausgepickt, belehrt und in seiner Würde verletzt haben. Als Kunsttherapeutin lade ich Menschen dazu ein, ihre Wahrnehmung zu weiten und damit zu einer wohlwollenden Einstellung sich selbst und anderen gegenüber zu finden.
Eine freundlichere Betrachtung aller Lebewesen, gepaart mit Mitgefühl für alle Leidenden wäre etwas, das Corona uns lehren könnte. Ich habe mich bemüht, die Absicht Ihres Artikels zu verstehen. Ob es eine gut gemeinte Absicht war, weiß ich nicht.