Wie Enni Müll im Boden verschwinden lässt
Die Quartiersentwicklung brachte den Vivawest-Wohnungen in den Eicker Wiesen auch ein modernes Entsorgungskonzept.
MOERS-EICK Mitte 2020 standen noch 622 graue Restmülltonnen, 200 blaue Papiertonnen und rund 1000 gelbe Säcke an der Straße, wenn bei den 622 Wohnungen des Wohnungsunternehmens Vivawest in den Eicker Wiesen Leerungstag war. „Da es keine Behälter gab, mussten die gelben Säcke manchmal bis zum Abholtag auf Balkonen und in Kellern zwischengelagert werden, damit sie nicht an der Straße liegen“, sagt Christoph Wilczok, Leiter des Vivawest-Kundencenters Niederrhein. Gerade bei Plastikabfällen sei das eine unbefriedigende Situation gewesen – für Mieter und Vermieter. „Wir waren deshalb sehr daran interessiert, hier Abhilfe zu schaffen“, sagt Wilczok. Daraus resultierend habe Vivawest gemeinsam mit Enni ein modernes Entsorgungskonzept mit Unterflursystemen nach niederländischem Vorbild entwickelt und dies in die umfangreiche Quartiersentwicklung in den Eicker Wiesen integriert.
Mittlerweile hat Vivawest in den Eicker Wiesen ein Wohnumfeld mit Vorzeigecharakter geschaffen. Im Norden von Moers hat die Wohnungsbaugesellschaft dabei zahlreiche Gebäude umfassend modernisiert und Anlagen in deren Umfeld deutlich aufgewertet. Neben der energetischen Sanierung mit Fassadendämmungen, neuen Türen und neuen Fernstern berücksichtigte das Sanierungsprogramm auch die demografische Entwicklung der vielfach langjährigen Bewohner.
So erhielten alle Objekte neue Aufzüge und die Wohnungen beispielsweise neue Bäder mit ebenerdigen Duschen. Auch das Wohnumfeld rund um die Objekte bekam ein neues Aussehen – mit parkähnlichen Anlagen und Entsorgungsplätzen mit unterirdischen Behältern.
„Das Ergebnis lässt sich sehen“, sagt Wilczok. Den Kundencenter-Leiter freut vor allem, dass die sonst massenhaft auf den Grundstücken sichtbaren Abfalltonnen und so mancher Müllberg drumherum verschwunden sind. „Unsere Quartiere sind deutlich aufgewertet und unsere Mieter haben es bequemer und freundlicher als zuvor“, sagt Wilczok. Für Vivawest sei so eines der Ziele des Sanierungsprogramms erreicht.
Auch für Enni sind derartige Kooperationen wichtig, mit denen das Unternehmen in den kommenden Jahren für Bürgerinnen und Bürger Mehrwerte schaffen, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens erhöhen und die Abfallwirtschaft weiter modernisieren möchte. Wie immer war hierzu auch beim Projekt mit der Vivawest zunächst eine umfangreiche Standortanalyse notwendig.
Heraus kam ein Entsorgungskonzept, dass voll auf Unterflursysteme setzt. So nahm die Enni Ende des Jahres 2020 an der Reinhold-Büttner-Straße die ersten beiden von mittlerweile insgesamt sieben Entsorgungsflächen in Betrieb, bei denen die Sammelbehälter für
Restmüll, Altpapier und Verpackungsmaterial mit Grünem Punkt – wie mittlerweile auch bei Objekten an der Hermann-Vennemann-Straße und der Gustav-Großmann-Straße – unter der Erde liegen.
„Alle Behälter sind für Bewohner bequem ebenerdig nutzbar und somit barrierefrei“, sagt Ulrich Kempken, der den Bereich Entsorgung und Reinigung bei Enni leitet. Das sei ein Pluspunkt für Mieter, die die Anlage mit dem Haustürschlüssel bedienen können. „Die Wege sind kurz, die Bewohner müssen den Abfall nicht hochheben und in den
Behältern ist immer Platz, was die Sauberkeit an derartigen Standorten gegenüber den herkömmlichen Tonnenstellplätzen erhöht“, sagt Kempken, der deshalb ein großer Fan dieser Lösung ist .
Wichtig für den Entsorgungsexperten ist auch: Restabfall, Papier und Leichtverpackungen fallen über Klappen getrennt in fünf Behälter mit jeweils fünf Kubikmeter Volumen. „Da der Füllstand der Behälter digital gemessen wird, können wir die Behälter leeren, kurz bevor sie voll sind“, sagt Kempken. Und das hilft dem Entsorgungsexperten, seine Abfuhrtouren effizienter zu steuern und so die Wirtschaftlichkeit seines Bereiches zu erhöhen, der zudem durch die gleichzeitige Abfuhr der sonst durch private Unternehmen abgefahrenen gelben Verpackungsabfälle zusätzlichen Aufgaben übernommen hat.
Letztendlich profitiert auch die Umwelt durch derartige Entsorgungskooperationen. „Es fällt weniger CO2 an, weil wir mit unseren Entsorgungsfahrzeugen die Wohnquartiere seltener anfahren müssen“, so Kempken. „Auch die Standorte sind sauberer, weil beispielsweise keine gelben Säcke herumfliegen und Müll wild abgelagert wird.“
Wegen der zahlreichen Vorteile hat sich Enni mit der Vivawest auf eine langjährige Zusammenarbeit geeinigt. Die beinhaltet auch, dass das Unternehmen die Flächen um die Unterflursysteme dreimal in der Woche anfährt, um Standorte bei Bedarf zusätzlich zu reinigen und die Funktionsfähigkeit der Einwurfklappen zu überprüfen. „Davon profitiert auch das Wohnumfeld“, sagt Wilczok. Daher ist die Kooperation für den Vivawest-Kundencenterleiter eine klassische Win-win-Situation.