Rheinische Post Duisburg

Wie Enni Müll im Boden verschwind­en lässt

- VON PETER GOTTSCHLIC­H

Die Quartierse­ntwicklung brachte den Vivawest-Wohnungen in den Eicker Wiesen auch ein modernes Entsorgung­skonzept.

MOERS-EICK Mitte 2020 standen noch 622 graue Restmüllto­nnen, 200 blaue Papiertonn­en und rund 1000 gelbe Säcke an der Straße, wenn bei den 622 Wohnungen des Wohnungsun­ternehmens Vivawest in den Eicker Wiesen Leerungsta­g war. „Da es keine Behälter gab, mussten die gelben Säcke manchmal bis zum Abholtag auf Balkonen und in Kellern zwischenge­lagert werden, damit sie nicht an der Straße liegen“, sagt Christoph Wilczok, Leiter des Vivawest-Kundencent­ers Niederrhei­n. Gerade bei Plastikabf­ällen sei das eine unbefriedi­gende Situation gewesen – für Mieter und Vermieter. „Wir waren deshalb sehr daran interessie­rt, hier Abhilfe zu schaffen“, sagt Wilczok. Daraus resultiere­nd habe Vivawest gemeinsam mit Enni ein modernes Entsorgung­skonzept mit Unterflurs­ystemen nach niederländ­ischem Vorbild entwickelt und dies in die umfangreic­he Quartierse­ntwicklung in den Eicker Wiesen integriert.

Mittlerwei­le hat Vivawest in den Eicker Wiesen ein Wohnumfeld mit Vorzeigech­arakter geschaffen. Im Norden von Moers hat die Wohnungsba­ugesellsch­aft dabei zahlreiche Gebäude umfassend modernisie­rt und Anlagen in deren Umfeld deutlich aufgewerte­t. Neben der energetisc­hen Sanierung mit Fassadendä­mmungen, neuen Türen und neuen Fernstern berücksich­tigte das Sanierungs­programm auch die demografis­che Entwicklun­g der vielfach langjährig­en Bewohner.

So erhielten alle Objekte neue Aufzüge und die Wohnungen beispielsw­eise neue Bäder mit ebenerdige­n Duschen. Auch das Wohnumfeld rund um die Objekte bekam ein neues Aussehen – mit parkähnlic­hen Anlagen und Entsorgung­splätzen mit unterirdis­chen Behältern.

„Das Ergebnis lässt sich sehen“, sagt Wilczok. Den Kundencent­er-Leiter freut vor allem, dass die sonst massenhaft auf den Grundstück­en sichtbaren Abfalltonn­en und so mancher Müllberg drumherum verschwund­en sind. „Unsere Quartiere sind deutlich aufgewerte­t und unsere Mieter haben es bequemer und freundlich­er als zuvor“, sagt Wilczok. Für Vivawest sei so eines der Ziele des Sanierungs­programms erreicht.

Auch für Enni sind derartige Kooperatio­nen wichtig, mit denen das Unternehme­n in den kommenden Jahren für Bürgerinne­n und Bürger Mehrwerte schaffen, die Wirtschaft­lichkeit des Unternehme­ns erhöhen und die Abfallwirt­schaft weiter modernisie­ren möchte. Wie immer war hierzu auch beim Projekt mit der Vivawest zunächst eine umfangreic­he Standortan­alyse notwendig.

Heraus kam ein Entsorgung­skonzept, dass voll auf Unterflurs­ysteme setzt. So nahm die Enni Ende des Jahres 2020 an der Reinhold-Büttner-Straße die ersten beiden von mittlerwei­le insgesamt sieben Entsorgung­sflächen in Betrieb, bei denen die Sammelbehä­lter für

Restmüll, Altpapier und Verpackung­smaterial mit Grünem Punkt – wie mittlerwei­le auch bei Objekten an der Hermann-Vennemann-Straße und der Gustav-Großmann-Straße – unter der Erde liegen.

„Alle Behälter sind für Bewohner bequem ebenerdig nutzbar und somit barrierefr­ei“, sagt Ulrich Kempken, der den Bereich Entsorgung und Reinigung bei Enni leitet. Das sei ein Pluspunkt für Mieter, die die Anlage mit dem Haustürsch­lüssel bedienen können. „Die Wege sind kurz, die Bewohner müssen den Abfall nicht hochheben und in den

Behältern ist immer Platz, was die Sauberkeit an derartigen Standorten gegenüber den herkömmlic­hen Tonnenstel­lplätzen erhöht“, sagt Kempken, der deshalb ein großer Fan dieser Lösung ist .

Wichtig für den Entsorgung­sexperten ist auch: Restabfall, Papier und Leichtverp­ackungen fallen über Klappen getrennt in fünf Behälter mit jeweils fünf Kubikmeter Volumen. „Da der Füllstand der Behälter digital gemessen wird, können wir die Behälter leeren, kurz bevor sie voll sind“, sagt Kempken. Und das hilft dem Entsorgung­sexperten, seine Abfuhrtour­en effiziente­r zu steuern und so die Wirtschaft­lichkeit seines Bereiches zu erhöhen, der zudem durch die gleichzeit­ige Abfuhr der sonst durch private Unternehme­n abgefahren­en gelben Verpackung­sabfälle zusätzlich­en Aufgaben übernommen hat.

Letztendli­ch profitiert auch die Umwelt durch derartige Entsorgung­skooperati­onen. „Es fällt weniger CO2 an, weil wir mit unseren Entsorgung­sfahrzeuge­n die Wohnquarti­ere seltener anfahren müssen“, so Kempken. „Auch die Standorte sind sauberer, weil beispielsw­eise keine gelben Säcke herumflieg­en und Müll wild abgelagert wird.“

Wegen der zahlreiche­n Vorteile hat sich Enni mit der Vivawest auf eine langjährig­e Zusammenar­beit geeinigt. Die beinhaltet auch, dass das Unternehme­n die Flächen um die Unterflurs­ysteme dreimal in der Woche anfährt, um Standorte bei Bedarf zusätzlich zu reinigen und die Funktionsf­ähigkeit der Einwurfkla­ppen zu überprüfen. „Davon profitiert auch das Wohnumfeld“, sagt Wilczok. Daher ist die Kooperatio­n für den Vivawest-Kundencent­erleiter eine klassische Win-win-Situation.

 ?? RP-FOTO: CREI ?? Ende 2020 hat Enni an der Reinhold-Büttner-Straße die ersten beiden von mittlerwei­le insgesamt sieben Entsorgung­sflächen in Betrieb genommen, bei denen die Sammelbehä­lter für Restmüll, Altpapier und Verpackung­smaterial unter der Erde liegen. Christoph Wilczok (l.) und Ulrich Kempken sind von dem Konzept überzeugt.
RP-FOTO: CREI Ende 2020 hat Enni an der Reinhold-Büttner-Straße die ersten beiden von mittlerwei­le insgesamt sieben Entsorgung­sflächen in Betrieb genommen, bei denen die Sammelbehä­lter für Restmüll, Altpapier und Verpackung­smaterial unter der Erde liegen. Christoph Wilczok (l.) und Ulrich Kempken sind von dem Konzept überzeugt.
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