Umbau am Bahnhof wird teurer
Die Kosten für die Umgestaltung des Ostausgangs steigen um 750.000 Euro.
(F.P.) In den nächsten Monaten soll der Ostausgang am Duisburger Hauptbahnhof zu einem zweiten Haupteingang umgebaut werden. Mit 2,45 Millionen Euro soll aus dem Bereich, der bisher eher „den Charakter eines Hintereingangs hatte“, wie es in einer Vorlage der Stadtverwaltung heißt, ein attraktives Entree entstehen. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte wurden die Politiker nun darüber informiert, dass in der Zwischenzeit die Kosten davongaloppiert sind. 750.000 Euro mehr werden fällig, um die Pläne umzusetzen. Die Gründe sind ebenso vielschichtig wie kurios.
Vor dem Kino werden 19 Fächerplatanen dorthin gesetzt, wo heute die Taxen parken. Sie ersetzen die Bäume, die nicht mehr „erhaltungswürdig“waren und bereits gefällt wurden. Nun spenden die Platanen, die zu einem „Baumrechteck“gruppiert werden sollen, im Sommer zwar wichtigen Schatten, „behindern jedoch auch durch ihren Schattenwurf die Ausleuchtung“, so die Stadt in ihrer Begründung für die Kostensteigerung. In der Folge muss mehr Geld für die Beleuchtung investiert werden. Waren dafür anfangs 189.199 Euro veranschlagt, sind es nun satte 355.194 Euro.
Auch die Bepflanzung selbst hat einen erheblichen Anteil an der Kostensteigerung.
Sie war zunächst auf rund 98.000 Euro beziffert worden und liegt nunmehr bei etwa 307.600 Euro. Grund ist ein „höherer Ausbaustandard“bei der Herstellung der Baumscheiben. Insgesamt werden pro Baum zwölf Kubikmeter Boden ausgehoben und das Loch wieder mit einem Spezialsubstrat verfüllt.
„Dies garantiert, dass sich die Bäume erfolgreicher entwickeln können und für die nächsten Jahrzehnte eine höhere Vitalität erzielen.“Das Substrat speichert Wasser und versorgt die Platanen auch dann, wenn es wieder längere Trockenperioden gibt.
Auch für den Fall, dass es einmal regnet, musste nachgebessert werden. Zunächst waren 25 Senken eingeplant, um das Niederschlagswasser abzuleiten. Dafür waren Kosten von 26.775 Euro vorgesehen. Im Rahmen der Ausführungsplanung wurde aber deutlich, dass man 32 Senken benötigt – und für diese müssen teilweise neue Anschlüsse gebaut werden. Macht Mehrkosten von 97.056 Euro.
Nicht nur der Vorplatz soll attraktiver werden, auch die Verkehrsführung soll verändert werden. Die Kreuzung Neudorfer Straße/Kammerstraße wird durch einen vierarmigen Kreisverkehr mit vier Zebrastreifen
ersetzt. Das ist das Ergebnis einer verkehrstechnischen Überprüfung. Der Kreisverkehr soll den Verkehrsfluss verbessern und das Unfallrisiko verringern. Die Neudorfer Straße erhält in Fahrtrichtung Norden (Mülheimer Straße) eine separate Busspur. An dieser liegt auch die Bushaltestelle. Die Stationen auf der anderen Seite der Neudorfer Straße, am Kino (Fahrtrichtung Süden), werden einige Meter Richtung Mülheimer Straße versetzt. Auch die Verkehrsführung für Radfahrer ändert sich auf der Neudorfer Straße am Kino: Sie sollen die Busspur mitnutzen dürfen.
Umgebaut werden soll unter laufendem Verkehr. Für die Verkehrssicherung und sogenannte „Zwischenbauzustände“wurde mit 89.250 Euro kalkuliert. Um sicherzustellen, dass der Busverkehr während der Maßnahme weiterhin seine Haltepunkte anfahren kann und die Neudorfer Straße in beide Richtungen benutzbar bleiben wird, kommt es zu Mehrkosten von 177.742 Euro auf nunmehr 266.992 Euro.
Die Umgestaltung des Ostausgangs ist in der Vergangenheit mehrfach verschoben worden. Auch weil die Preise für verschiedene Gewerke gestiegen sind, wird es teurer. Bald sollen am Ostausgang aber die ersten Bagger rollen.