Lautstarker Protest gegen Kündigungen
Die Sana-Kliniken wollen Stellen am Standort in Duisburg streichen. Insgesamt 39 Service-Mitarbeiter sollen entlassen werden. 100 Demonstranten versammelten sich am Mittwoch und protestierten dagegen.
WEDAU (mas/ma) Mehr als 100 Demonstranten haben am Mittwoch vor den Sana-Kliniken gegen die Kündigung von 39 Service-Mitarbeitern protestiert. Dazu hatte die Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Die Teilnehmer versammelten sich um 12.30 Uhr auf dem Parkplatz des Krankenhauses. Viele hielten Plakate in die Höhe. „Die Beschäftigten erwirtschaften 66 Millionen Gewinn. Der Dank: Entlassung“, stand auf einem.
Die Sana-Kliniken haben die Kündigung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Neuausrichtung im Service- und Logistikbereich begründet. Die Betroffenen sind bei der Tochtergesellschaft Sana DGS Pro Service GmbH angestellt und arbeiten unter anderem im Hol- und Bringdienst, an der Pforte und im Wäscheservice. Ihre Stellen werden zum 31. Dezember 2021 gestrichen. Es scheint wahrscheinlich, dass die
Dienstleistungen künftig bei externen Unternehmen eingekauft werden. Die Geschäftsführung habe dem Betriebsrat Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan angeboten, teilte der bundesweit agierende Klinikkonzern mit. Dem Deutschen Gewerkschaftsbund seien nach eigenen Angaben Einsparungen, die durch das Pflegestärkungsgesetz verursacht würden, als Grund für die Kündigungen genannt worden.
Duisburgs SPD-Bundestagsabgeordnete und für Gesundheit zuständige stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Bärbel Bas verurteilte die angekündigten Stellenstreichungen bei den Sana-Kliniken: „Wir haben in der Pandemie die Kliniken – auch die Sana-Kliniken – mit Milliardensummen gestützt. Ich erwarte, dass die Sana-Kliniken jetzt Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen. Es darf keine Gewinnmaximierung auf dem Rücken der Beschäftigten geben.“
Julien Gribaa, Sprecher der Fraktion der Linken in Duisburg, sagte am Mittwoch: „Dieses Vorgehen ist für private Gesellschaften, von denen der Sana-Konzern nur eine von vielen ist, nicht neu. Schon vor vielen Jahren haben wir als Linke in
Duisburg mehrfach kritisiert, wie durch Auslagerungen in Tochtergesellschaften Personal abgebaut und die Löhne und Gehälter gedrückt wurden.“
„Es darf keine Gewinnmaximierung auf dem Rücken der Beschäftigten geben“
Bärbel Bas SPD-Bundestagsabgeordnete