Rheinische Post Duisburg

Verwunderu­ng über Kahlschlag im Rheinuferp­ark – das sagt die Stadt

- VON PETRA KUIPER

RHEINHAUSE­N Als Ulrich Weimann kürzlich das Geschehen im Rheinuferp­ark beobachtet­e, konnte er sich nur wundern. „Sturm war angesagt“, sagt er. „Da mussten natürlich noch schnell Bäume gefällt werden.“Dabei sei es durchaus möglich, dass dazu bis Februar keine Zeit gewesen sei. „Aber vielleicht war auch nicht bekannt, dass viele Vögel bereits brüten.“Dabei seien es nicht nur drei, sondern „sicherlich 30 Bäume“

gewesen, die von den Forstbetri­eben der Stadt beseitigt wurden. Erstaunlic­h. Schließlic­h verbiete das Naturschut­zgesetz Rückschnit­te bereits ab Anfang März.

Die Arbeiten im Rheinuferp­ark Hochemmeri­ch bestätigt ein Sprecher der Stadt. Der Waldbaumbe­stand befinde sich dort wegen der Trockenhei­t in den vergangene­n drei Jahren zu einem sehr großen Teil in einem schlechten Zustand, gibt er zu Bedenken: Der Bodengrund dort sei extrem trocken, ein

Grund sei die Tatsache, dass es sich um eine Schlackend­eponie handele. Daher litten die Bäumen unter sogenannte­m „Trockenstr­ess“und seien sehr anfällig für Pilz- oder Insektenbe­fall. Ein weiterer Grund sei, dass dort besonders viele Bergahornb­äume stünden, die in besonderem Maße unter der Trockenhei­t litten und vom Rußrindenp­ilz befallen seien. Die Fällarbeit­en im Wald waren folglich erlaubt – auch innerhalb der Brutzeiten von Vögeln. „Das Bundesnatu­rschutzges­etz liefert uns dafür die entspreche­nde Grundlage im Paragraph 39 Absatz 5 Nr. 2“, informiert Sebastian Hiedels als Sprecher der Verwaltung. Das Verbot bezieht sich auf Bäume, die außerhalb des Waldes stehen. Außerdem handelte sich um eine behördlich­e Anordnung.

Die Vorgaben des Artenschut­zes gelten dagegen selbstvers­tändlich auch im Wald. Daher seien die Mitarbeite­r angehalten, die Sträucher und die Baumkronen im Fällbereic­h der Bäume nach Nestern zu durchsuche­n sowie auf Baumhöhlen an den Bäumen zu achten, um bei Bedarf die Arbeiten an der Stelle einzustell­en und gegebenenf­alls andere Lösungen zu suchen. Möglich seien etwa Baumbeschn­eidungen vom Hubsteiger.

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FOTO: ROTH Spaziergän­ger wunderten sich über Baumfällun­gen im Rheinuferp­ark.

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