„Das Team hat Potential“
Der angeschlagene Fußball-Drittligist MSV Duisburg wartet mit einer durchaus überraschenden Trainerlösung auf: Hagen Schmidt, bislang Coach der U17 von Borussia Mönchengladbach, erhält bei den Zebras einen Vertrag bis 2023.
Hagen Schmidt berichtete am Montag, dass er als Zwölfjähriger, „als junger Steppke“, in der Jugendsportschule Erfurt bei einem Regelkunde-Seminar Uwe Weidemann – im DDR-Fußball damals eine Größe – getroffen habe und „sehr happy“gewesen sei. „Danach habe ich seinen Weg verfolgt – auch beim MSV Duisburg“, so der heute 51-Jährige. Nun treffen sich Fan und Idol wieder – in neuen Rollen. Hagen Schmidt ist der neue Trainer des Drittligisten MSV Duisburg, bei dem Weidemann als Jugendscout tätig ist.
Der MSV regelte die Nachfolge von Ex-Trainer Pavel Dotchev somit mit einer überraschenden Personalie. Für Hagen Schmidt, der zuletzt für die U17 von Borussia Mönchengladbach tätig war, ist es die erste Trainerstation im Senioren-Profifußball. Schmidt hat in Duisburg einen Vertrag bis 2023 unterschrieben. Sportdirektor Ivica Grlic sagte zur Verpflichtung: „Uns war es wichtig, einen Trainer zu finden, der akribisch ist, der eine klare Ansage und eine Spielidee hat.“
„About Schmidt“: Der gebürtige Thüringer spielte Fußball als Abwehrmann – unter anderem in der Regionalliga – beim FC Erzgebirge Aue, FSV Wacker Nordhausen, FC Sachsen Leipzig und bei Rot-Weiß Erfurt. Später leitete er die Nachwuchsleistungszentren bei Sachsen Leipzig und beim Halleschen FC. Als A-Jugendtrainer war Hagen Schmidt ab 2009 in Halle und beim VfL Wolfsburg tätig. Seit 2016 war er für die BJugend für Borussia Mönchengladbach verantwortlich. Die Borussen gaben ihn nun für den MSV frei.
Relativ spät erfolgt nun der Sprung in den Seniorenbereich. Schmidt bezeichnet das als „Herausforderung“, erwartet aber keine Komplikationen beim Übergang. Er habe Erfahrung bei Topklubs gesammelt, er kenne die Abläufe: „Ich bin seit 20 Jahren im Profibereich auf hohem
gegen den A-Ligisten Hellas Krefeld auf dem Programm. In der Liga steht sein erstes Spiel am Montag vor heimischer Kulisse gegen den 1. FC Kaiserslautern an.
Schmidt setzt auf Tempofußball. „Die Basis meiner Spielidee ist die Intensität mit viel Gier“, sagte der 51-Jährige am Montag. Er will Sprints, eine hohe Aggressivität, schnelle, zielstrebige Aktionen und eine frühe Balleroberung sehen. Diese Grundlagen will er in vielen Details mit dem Team auf dem Trainingsplatz erarbeiten. Und Hagen Schmidt sagt weitere Dinge, die ein Fan gerne hört. Der MSV sei „ein cooler Verein“und Duisburg sei „eine Stadt im Pott. Da wird malocht.“
Der neue Trainer hat eine langfristige Entwicklung im Blick, er weiß aber auch, dass er kurzfristig zünden muss, um die Zebras auf Kurs zu bringen: „Wir brauchen jetzt erst einmal Ergebnisse.“
Von der Qualität der Spieler ist Schmidt, der auf das bestehende Trainerteam setzt, überzeugt: „Ich übernehme eine spielstarke Mannschaft, die viel Potential hat.“Hagen Schmidt hat bei seiner Analyse einige Baustellen ausgemacht und nannte am Montag als Beispiel die Defensive. Der neue Coach geht mit einem positiven Gefühl an seine Aufgabe heran: „Das ist kein Himmelfahrtskommando.“