John Yeboah dankt zum Abschied
Fünf weitere Spieler verlassen den Fußball-Drittligisten MSV Duisburg. Positive Signale gibt es hingegen bei Kapitän Moritz Stoppelkamp. „Die Gespräche dauern noch an“, sagt Ralf Heskamp, Geschäftsführer Sport.
Der MSV Duisburg gibt sich mit Anschluss-Verträgen sparsam. Die entsprechenden Formulare und Gelder hält der Fußball-Drittligist für neue Spieler zurück. Am Donnerstag verabschiedeten die Meidericher fünf weitere Spieler. Sollten die Gespräche mit Kapitän Moritz Stoppelkamp einen erfolgreichen Abschluss bringen, werden künftig nur noch zwei Akteure, deren Verträge zum 30. Juni auslaufen, in der kommenden Saison für die Zebras im Einsatz sein.
Mit Tobias Fleckstein hatte der MSV bereits am Montag einen neuen Vertrag abgeschlossen. Der Abwehrspieler
„Ich habe den MSV und alle Fans tief in mein Herz geschlossen“
John Yeboah nun Ex-Spieler des MSV Duisburg
bleibt bis 2025 in Duisburg an Bord. Und auch Kapitän Moritz Stoppelkamp wird voraussichtlich nicht nach einem Umzugsunternehmen googeln müssen. „Die Gespräche dauern noch an. Die Signale sind aber positiv“, sagt Ralf Heskamp, Geschäftsführer Sport beim MSV. Der Funktionär hatte schon vor einem Monat erklärt, mit dem 35-Jährigen verlängern zu wollen. Stoppelkamp selbst hatte unlängst bekräftigt, dass er es sich sehr gut vorstellen könne, in Duisburg zu bleiben. Da sollten die Wege nun nicht auseinandergehen.
Verabschiedet hat der MSV Duisburg hingegen am Donnerstag Oliver Steurer, Luca Nikolai, Niko Bretschneider, Orhan Ademi und John Yeboah. Bereits am Montag gab es ein herzliches Farewell für die Torhüter Leo Weinkauf und Roman Schabbing sowie für die Innenverteidiger Dominic Volkmer und Stefan Velkov.
Die Verantwortlichen der Zebras bemühen sich derzeit um einen Spagat. Bestehende Verträge wollen sie nicht antasten – dies allein schon aus finanziellen Gründen. Wenn schon der große Umbruch nicht möglich ist, wollen sie trotzdem einen neuen Geist ins Team einkehren lassen. Dies kann zum großen Teil über Neuverpflichtungen geschehen. Auch deshalb macht Ralf Heskamp nun Platz für neue Spieler. Mit Stürmer Phillip König (Holstein Kiel II) heuerte bereits am Mittwoch der erste Neuzugang an.
Qualität verliert der MSV mit dem Weggang von John Yeboah. Auch wenn der Mann, der im Winter auf Leihbasis vom niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg kam, in der Liga das Tor nicht trifft: Technisch setzte der 21-Jährige Glanzpunkte. Dass der gebürtige Hamburger über den Sommer hinaus in Duisburg verbleiben würde, galt zuletzt vor allem unter finanziellen Gesichtspunkten als unwahrscheinlich.
Yeboah verabschiedete sich am Donnerstag über die sozialen Internetmedien: „Ich habe den MSV und alle Fans tief in mein Herz geschlossen. Ich bin überglücklich, dass wir zusammen den Klassenerhalt klarmachen konnten.“Der Offensivspieler erlebte in Duisburg trotz des kurzen Engagements einen Höhepunkt seiner jungen Laufbahn: Nach dem 2:0 über Türkgücü München im Februar feierten die Fans ihn mit Sprechchören. „Das habe ich noch nie erlebt“, so Yeboah.
Wenn MSV-Trainer Torsten Ziegner am 13. Juni mit der Leistungsdiagnostik die Saisonvorbereitung eröffnet, werden auch Chinedu Ekene und Rudolf Ndualu dabei sein. Beide Spieler waren über Monate verletzt, hatten zuletzt aber schon wieder im Mannschaftskreis trainiert. Ziegner spricht von „gefühlten Neuzugängen“. Der Coach geht davon aus, dass Ndualu und Ekene mit 100 Prozent in die Vorbereitung starten können.
Bei Rolf Feltscher wird das noch nicht der Fall sein. Der Flügelspieler laboriert an einem Innenbandriss im linken Knie, die Ärzte behandeln die Verletzung konservativ. Beim letzten Heimspiel war der Venezolaner noch auf Krücken unterwegs gewesen. Die Meidericher gehen aber davon aus, dass der 31-Jährige zum Saisonstart an Bord sein wird.
Einen weiteren Abschied gibt es im Trainerteam. Heiko Hansen, den Ziegner-Vorgänger Hagen Schmidt im Februar als Co-Trainer für den mentalen Bereich der Spieler an Land gezogen hatte, verlässt den MSV Duisburg schon wieder. Bereits vor dem Heimspiel gegen Freiburg hatte Co-Trainer Branimir Bajic seinen Abschied erklärt. Philipp Klug und Torwarttrainer Sven Beuckert sollen hingegen dem Trainerteam um Thomas Ziegner und Assistent Michael Hiemisch weiter angehören.