Wasserstoff-Hilfe vom Land
Eine mittlere dreistellige Millionensumme, so heißt es seitens der Landesregierung, wolle man zur Unterstützung der Transformation der Stahlindustrie von Thyssenkrupp Steel in Duisburg in die Hand nehmen. Scheinbar belässt es die schwarz-grüne Landesregierung also nicht bei Absichtsbekundungen. Denn ohne die Produktion grünen Stahls wäre der Industriestandort Duisburg künftig wohl am Ende. Deshalb ist dieses Geld vom Land wichtig. Aber es ist nicht mehr als ein Anfang, denn die
Rede ist eher von zwei Milliarden Euro, die benötigt werden, um die riesige, rund 150 Meter hohe Direktreduktionsanlage im Duisburger Norden in Betrieb nehmen zu können.
Gestern war eine niederländische Delegation aus Arnheim in Duisburg. Es ging dabei um Wasserstoff – eben jenen Energieträger, der als eine Art Wunderwaffe beim Wandel hin zur klimaneutralen Industrie angesehen wird. Der Zusammenarbeit mit den Holländern kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Denn natürlich können wir hier auch vor Ort grünen Wasserstoff produzieren – um die für die Stahlindustrie benötigten Mengen herzustellen, wird es aber nie und nimmer reichen. Deshalb sind auch die Verbindungen zum Hafen Rotterdam für Duisburgs Zukunft von besonderer Bedeutung. Bis zu 18 Millionen Tonnen Wasserstoff sollen dort in der Zukunft produziert und umgeschlagen werden.
Dabei könnte der Wasserstoff um die ganze Welt transportiert werden, vor allem auch aus Südamerika, Afrika oder Australien. Eben dort, wo die Kraft der Sonne ausreicht, um per Elektrolyse den begehrten Stoff in großer Menge klimaneutral zu produzieren. Bis sie dann aber in Rotterdam und anschließend per Pipeline in Duisburg landen, ist es ein in jeder Hinsicht weiter Weg.
Das Ziel ist klar definiert, der Weg dorthin aber mit jeder Menge Unwägbarkeiten gespickt. Es braucht einen langen Atem – obwohl es schnell gehen muss. Für die Zukunft Duisburgs ist die Verfügbarkeit von Wasserstoff von essenzieller Bedeutung.