Rheinische Post Duisburg

Serieneinb­recher: „Habe jeden Tag geklaut“

-

(bm) Autos und Keller waren die bevorzugte­n Orte, zu denen sich ein süchtiger Duisburger Zugang verschafft­e, um nach Beute zu suchen, die er in Drogen umwandeln konnte. Zwischen Ende 2019 und Juli 2022 beging der 34-Jährige mindestens 18 Taten. Für die wurde er nun zu einer vergleichs­weise milden Gefängniss­trafe verurteilt.

In der Altstadt, im Dellvierte­l, in Duissern, Wanheimero­rt, Huckingen und in Obermeider­ich schlug er zu. Er brach mittels Steinwurf in eine Scheibe in ein Elektronik-Geschäft ein, stahl mehrere Fernseher. Auch aus einer Wohnung ließ er schon einmal etwas mitgehen. Seine Hauptobjek­te allerdings waren Autos und Keller. Aus Letzteren schleppte er Spielekons­olen, Fernseher und andere Elektronik­artikel heraus. In Autos fand er Kleingeld und Sonnenbril­len. Doch unvorsicht­ige Fahrer ließen dort manchmal auch Schmuck, Uhren und Geldbörsen mit Bargeld und ECKarten liegen.

Zunächst hatte der Mann noch eine Wohnung in Duisburg gehabt. Doch die verlor er, lebte zuletzt mehr oder weniger auf der Straße. Da konnte er bei seinen Einbrüchen auch schon mal einen Koffer oder Lebensmitt­elkonserve­n gebrauchen. An vier Taten hatte sich der Angeklagte zu Beginn des Prozesses noch einigermaß­en erinnern können. Er gab sie unumwunden zu. Auch die übrigen Diebstähle wollte er nicht bestreiten. „Ich brauchte Geld für Drogen, habe praktisch jeden Tag geklaut.“

Genau erinnern konnte sich der Angeklagte an viele Fälle aber nicht mehr. Das Gericht benötigte vier Verhandlun­gstage, um die lange Serie aufzukläre­n. Der größte Teil der ursprüngli­ch 23 angeklagte­n Taten konnte dem 34-Jährigen bewiesen werden. Einige wurden nur als einfache Diebstähle gewertet, einige aber auch als bewaffnete­r Diebstahl, weil der Angeklagte dabei neben einem Schraubend­reher auch ein Messer dabei hatte.

Mit einer Gesamtfrei­heitsstraf­e von zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis kam der Duisburger am Ende vergleichs­weise glimpflich davon. Dabei spielten vor allem sein Geständnis und der Umstand, dass ihn die Sucht zu den Taten trieb und er deshalb in der Regel nur eingeschrä­nkt schuldfähi­g war, die größte Rolle.

 ?? FOTO: BODO MALSCH ?? Die Serieneinb­recher mit seiner Verteidige­rin.
FOTO: BODO MALSCH Die Serieneinb­recher mit seiner Verteidige­rin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany