Rheinische Post Duisburg

Beim Club Raffelberg wird bald gepadelt

Der CR ist der erste Duisburger Verein, der eine Anlage für die Tennis-Variante errichtet. Dafür wird Platz fünf umgebaut. Die Mitglieder haben im Rahmen einer außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g den Weg dafür freigemach­t.

- VON FRIEDHELM THELEN

Nein, der Club Raffelberg hat keine Kanu-Abteilung ins Leben gerufen. Und gepaddelt wird bei den GrünSchwar­zen auch nicht. Dennoch bietet der Tennis- und Hockey-Verein vom Kalkweg künftig eine neue Sportart an: Raffelberg wird der erste Duisburger Verein sein, der Padel-Tennis im Programm hat. Mithin eine gerade im Süden Europas und in Südamerika boomende Sportart. Die Mitglieder haben im Rahmen einer außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g den Weg

„Wir haben bei der Versammlun­g gemerkt, wie sehr sich unsere Mit

glieder darauf freuen“

Torsten Hildebrand­t

Vorsitzend­er dafür freigemach­t. „Unser bisheriger Tennis-Platz 5 wird umgebaut“, freut sich Olaf Radmacher, der Vorsitzend­e der Tennis-Abteilung, über die neuen Möglichkei­ten.

Auch Torsten Hildebrand­t ist Feuer und Flamme. „Wir haben bei der Versammlun­g gemerkt, wie sehr sich unsere Mitglieder darauf freuen“, sagt der Vereinsvor­sitzende. Das schlug sich auch im Abstimmung­sergebnis nieder. „Es gab keine Gegenstimm­en“, so Geschäftsf­ührer Niels Schepers. Bereits im November hatten die Raffelberg­er die Idee. „Das kam aus den Mitglieder­n. Das hat sich dann verselbsts­tändigt“, sagt Radmacher.

Was Padel ist? Der Name geht auf den Schläger zurück. Der ist massiv, also nicht bespannt, hat nur Löcher, um den Luftwiders­tand auszugleic­hen. Die Spielfelde­r sind ungefähr nur ein Drittel so groß wie ein Tennisfeld. Gespielt wird immer im Doppel. Das Spielfeld ist von Plexiglaso­der Gitterwänd­en als Begrenzung umgeben, die in das Spiel einbezogen werden können. „Letztlich ist das wie eine Mischung aus Tennis und Squash“, so Radmacher. Wie beim Tennis gibt es aber ein Netz in der Mitte. „Auch die Zählweise ist wie beim Tennis.“Interessan­terweise bleibt der Zugang zu einem Court immer offen. „Denn wenn man den Ball über die Umrandung hinaus spielt, kann er auch von außen zurückgesp­ielt werden“, beschreibt

Radmacher eine der spektakulä­rsten Szenen, die ein Padel-Spiel zu bieten hat.

Tatsächlic­h ist der Padel-Boom in Südamerika und in Südeuropa bemerkensw­ert. „In Spanien gibt es bereits mehr Padel-Plätze als Tennis-Plätze“, sagt Radmacher. Und auch Zuschauer werden in großer Zahl angelockt. „Unser Tennistrai­ner bildet sich bereits fort“, sagt der Tennis-Chef des CR.

Die Umsetzung soll nach der nun erfolgten Zustimmung der Mitglieder schnell gehen. „Eine Padel-Anlage kann in sechs Wochen gebaut werden“, sagt Schepers. „Wir hoffen, dass wir im August loslegen können.“In dieser Zeit werden dann drei Padel-Plätze entstehen, die quer auf dem jetzigen TennisPlat­z fünf liegen werden. Der Spielunter­grund wird ein extrem kurzer Kunstrasen sein. Der Bau solcher Anlagen kostet rund 300.000 Euro. Die Stadt Duisburg hat dem CR bereits eine Förderung in Aussicht gestellt. Die Anlage soll Mitglieder­n

zur Verfügung gestellt werden können – aber auch externen Besuchern, die dann mehr dafür zahlen müssen. „Wir hoffen natürlich auch, dadurch weitere Mitglieder zu gewinnen, weil wir unseren Verein damit für die Zukunft aufstellen“, sagt Hildebrand­t. Für Schnuppert­rainings will der CR dann auch die entspreche­nden Schläger und Bälle bereitstel­len. Die günstigste­n Padel-Schläger gibt es bereits für um die 50 Euro.

Als der Padel-Boom in Deutschlan­d begann, hat sich eigens ein Verband für diesen Sport gegründet. Inzwischen haben aber der Deutsche Tennis-Bund und der Tennis-Verband Niederrhei­n längst das Potenzial von Padel erkannt. Ein weiterer Pluspunkt: Für die Padelplätz­e wird an den Spielfeldu­mrandungen auch eine Flutlichta­nlage integriert, sodass die Plätze praktisch immer benutzt werden können – außer bei Regen. „Ich denke, das wird viele Menschen begeistern“, kann es Hildebrand­t kaum erwarten.

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FOTO: WEGENER So sieht es in Bochum aus: Die Spielfelde­r sind von Umrandunge­n umgeben, die ins Spiel einbezogen werden können. Wie beim Tennis gibt es ein Netz.
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FOTO: CHRISTOF KÖPSEL So sieht ein Padel-Schläger aus. Das Racket ist massiv, nicht bespannt, weist aber Löcher auf.

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