Gute Stimmung entlang der neuen Route
Mit geänderter Route und einigen Neuerungen, aber auch vielen traditionellen Elementen ging der Kinderkarnevalszug in Hamborn an den Start. Die Stimmung war gut – und es gab reichlich Kamelle. Was diesmal anders war.
(pvk/mtm) Auch wenn in diesem Jahr einiges anders war – die Zahlen konnten sich sehen lassen. Mehr als 900 Teilnehmende waren dabei, 14 Wagen und 20 Fußgruppen, sorgten dafür, dass alle auf ihre Kosten kamen. Begleitet und bejubelt wurden die Karnevalisten von tausenden närrischen Besuchern in Hamborn – die sich auch vom zunächst schlechten Wetter nicht haben entmutigen lassen.
Wie berichtet wurde im Gegensatz zu früher der Zugweg geändert. Auftakt war wie immer am Hamborner Altmarkt, später ging es aber dann nicht mehr nach Marxloh weiter. Stattdessen ging’s vom Altmarkt in Richtung Duisburger Straße am Hamborner Rathaus vorbei. Anschließend zog der närrische Lindwurm links in die Buschstraße und erreichte sein Ziel am Kreisverkehr zur Jäger- und Richterstraße. Die Straßen waren gesäumt von den zahlreichen Besuchern – mit dabei waren Jung und Alt und wie zu erwarten viele Familien.
Die Anfahrt nach Hamborn dürfte sich für viele zunächst schwierig gestaltet haben. Zwar hatte die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) einen Schienenersatzverkehr eingerichtet, jedoch fuhr dieser sehr unregelmäßig. Auch Infotafeln an den Haltestellen oder Hinweise, wo der Ersatzverkehr hält, fehlten gänzlich. So herrschte bei vielen närrischen Besuchern vorm Zug Verwirrung.
Los ging der Kinderkarnevalsumzug dann mit mehreren Polizeiwagen vorneweg – die zum einen für Sicherheit gesorgt und gleichzeitig Präsenz gezeigt haben. Und dabei waren die Beamten besonders gut gelaunt, schließlich schallte den Massen immer wieder ein „Helau“aus den Polizeiautos entgegen. Für die passende Musik sorgten dagegen die zahlreiche Musikkapellen, die den zahlreichen Besuchern in Hamborn ordentlich eingeheizt haben – egal ob mit Trommel, Trompete oder Posaune.
Das Duisburger Kinderprinzenpaar Leonardo I. und Milena durfte beim Kinderkarnevalszug natürlich nicht fehlen. Voller Eifer waren beide dabei – insbesondere beim Kamelle werfen. Und jedes Mal ertönte ein: „Duisburg – Helau!“vom Wagen ihrer Majestäten. Die Besucher
quittierten dies ebenso mit einem lauten „Helau“, woraufhin es Kamelle regnete.
Eine weitere Tradition: Die Blumenkönigin aus Teneriffa war wie schon oftmals zuvor mit von der Partie, diesmal mit einer Neuerung: Sie wurde von der Leibgarde des Düsseldorfer Oberbürgermeisters begleitet – und das ist sicher mehr als nur standesgemäß.
Die meisten Besucher knubbelten sich aber wie früher auch am Altmarkt, am Rathaus, aber auch die neue Strecke wurde insgesamt ganz gut angenommen. Am Ende ging’s dann ganz flott. Sowie die Narren die Straße frei gaben, machten sich Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe ans Saubermachen. Sie rückten mit dutzenden Autos an um die Straßen wieder von Glitter, Konfetti und den Kamelleresten zu befreien.
Der Grund für die neue Strecke war ein ziemlich trauriger: Im vergangenen Jahr kam es an der Weseler Straße in Marxloh während des
Zuges zu einer tumultartigen Lage. Jugendliche gerieten aneinander, Süßigkeiten flogen auf die Wagen zurück, Fußgruppen wurden bedrängt, Mädchen sexuell belästigt.
Daraufhin hatten Karnevalisten mit einem Boykott gedroht, so dass es die 1. Große Karnevalsgesellschaft Hamborn-Marxloh für besser hielt, die Weseler Straße in diesem Jahr außen vor zu lassen. Auch die Duisburger Polizei war vorgewarnt und entsprechend präsent.
Nach dem Karnevalsumzug hieß es dann für viele: auf zur Party am Alten Markt in Hamborn. Hier sorgte eine Bühne mit Liveband für ausreichend Musik, auch verschiedene Getränkewagen, Essensstände und Angebote für Kinder durften nicht fehlen. Viele Duisburger, ob jung oder alt, lagen sich in den Armen und schunkelten gemeinsam zur Musik – bei friedlicher und ausgelassener Stimmung. Auch der zwischenzeitlich einsetzende Regen konnte sie nicht abhalten.