„Mir macht es nach wie vor großen Spaß“
Der Spielertrainer des Handball-Verbandsligisten HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen hat ein klares Ziel vor Augen.
Mirko Szymanowicz kann im Frühjahr Vereinsgeschichte schreiben. Der 37-Jährige könnte der Trainer sein, der die HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen erstmals in die Handball-Oberliga führt. Im Interview spricht der frühere Zweitliga-Spieler über die Erfolgsaussichten, die Kaderplanung und die Situation im Duisburger Handball.
Nach jetzigem Stand rücken aus der Verbandsliga sechs Mannschaften in die neue Oberliga Nordrhein auf. VeRuKa ist derzeit Vierter. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt?
MIRKO SZYMANOWICZ Wir haben uns auf jeden Fall in eine gute Lage gebracht. Die Heimsiege zuletzt gegen unsere direkten Konkurrenten Dinslaken und Rhede waren enorm wichtig. Wenn es uns gelingt, diese Leistungen in den nächsten Wochen zu bestätigen, haben wir sehr gute Karten. Dass wir in fünf der verbleibenden acht Spielen Heimrecht haben, ist auch von Vorteil. Unser Ziel ist klar: Wir wollen uns nicht in die Oberliga reinzittern, sondern die Saison nach Möglichkeit als Zweiter oder Dritter beenden.
Elf Spieler haben ihre Verträge verlängert, Henning Tervoort ist im Januar zum Team gestoßen, Fabian Fenzel kommt im Sommer aus Oppum zurück. Sie wollen mit einem 16er-Kader in die nächste Saison gehen. Was tut sich noch? Haben Abwehrchef Nikolai Lenz und Rechtsaußen Tristan Moritz mittlerweile entschieden, ob sie bleiben?
SZYMANOWICZ Nein, noch nicht. Die Beiden sind beruflich stark eingespannt und müssen sehen, ob sie das mit dem Handball weiter vereinbaren können. Wir werden sicherlich bald Antworten haben. Sollten Nikolai und Tristan dabei bleiben, wären wir mit unserer Planung so gut wie durch. Dann könnten wir entspannt abwarten und würden nur noch jemanden holen, wenn es absolut passt.
Sie sind 2019 als Spieler nach Rumeln gekommen, seit 2020 sind sie Spielertrainer. Das ist im leistungsorientierten Sport längst keine Selbstverständlichkeit. Von Amtsmüdigkeit ist bei Ihnen nichts zu spüren.
SZYMANOWICZ Stimmt. Mir macht es nach wie vor großen Spaß. Das liegt natürlich vor allem an der Mannschaft, aber auch am Vorstand und allen anderen, die sich für Ve/Ru/Ka ins Zeug legen. Der Verein ist familiär und gut geführt. Ich fühle mich rundum wohl und freue mich, bald in meine sechste Saison zu gehen.
Sie waren als Zuschauer beim Weltrekordspiel zwischen Deutschland und der Schweiz und haben die EM auch danach sicherlich intensiv verfolgt. Wie fällt Ihr Fazit aus?
SZYMANOWICZ Die EM hat eine große Begeisterung ausgelöst. Arbeitskollegen von mir, die sonst überhaupt nichts mit Handball am Hut haben, waren hin und weg. Dass es am Ende nicht zum dritten Platz gereicht hat, ist natürlich schade. Aber das Turnier hat Mut gemacht. Wir haben viele junge Spieler im Team, da kann sich was entwickeln. Und 2027 haben wir ja die Weltmeisterschaft in Deutschland.
Von Handball unter professionellen Bedingungen ist Duisburg zurzeit weit entfernt. Glauben Sie, dass sich das zeitnah ändern kann?
SZYMANOWICZ Schwierig. Natürlich sollte die Stadt schon einen Drittligisten haben. Aber da hinzukommen und sich dann zu etablieren, ist eine echte Herausforderung, vor allem finanziell. Dass bei den Männern zurzeit nur die beiden OSC-Teams und wir auf Niederrhein- bzw. demnächst dann Nordrhein-Ebene unterwegs sind, ist wirklich schade. So lange ist es ja auch noch nicht her, dass Hamborn, Homberg, der VfL Rheinhausen oder Aldenrade auf Verbandsebene mitgemischt haben.
Im Handball haben Sie große Erfolge gefeiert, waren zeitweilig einer der besten Spieler der Zweiten Liga. Wie ist es um ihre zweite „Karriere“bestellt? Spielen Sie noch Tennis beim TC Hamborn 07?
SZYMANOWICZ Ich sag es mal so: Im Moment ruht der Schläger sehr. Mal schauen, ob ich in dieser Saison dazu komme, ein paar Bälle zu schlagen.