Rheinische Post Duisburg

„Mir macht es nach wie vor großen Spaß“

Der Spielertra­iner des Handball-Verbandsli­gisten HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhaus­en hat ein klares Ziel vor Augen.

- FOTOS: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI

Mirko Szymanowic­z kann im Frühjahr Vereinsges­chichte schreiben. Der 37-Jährige könnte der Trainer sein, der die HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhaus­en erstmals in die Handball-Oberliga führt. Im Interview spricht der frühere Zweitliga-Spieler über die Erfolgsaus­sichten, die Kaderplanu­ng und die Situation im Duisburger Handball.

Nach jetzigem Stand rücken aus der Verbandsli­ga sechs Mannschaft­en in die neue Oberliga Nordrhein auf. VeRuKa ist derzeit Vierter. Wie hoch ist die Wahrschein­lichkeit, dass es klappt?

MIRKO SZYMANOWIC­Z Wir haben uns auf jeden Fall in eine gute Lage gebracht. Die Heimsiege zuletzt gegen unsere direkten Konkurrent­en Dinslaken und Rhede waren enorm wichtig. Wenn es uns gelingt, diese Leistungen in den nächsten Wochen zu bestätigen, haben wir sehr gute Karten. Dass wir in fünf der verbleiben­den acht Spielen Heimrecht haben, ist auch von Vorteil. Unser Ziel ist klar: Wir wollen uns nicht in die Oberliga reinzitter­n, sondern die Saison nach Möglichkei­t als Zweiter oder Dritter beenden.

Elf Spieler haben ihre Verträge verlängert, Henning Tervoort ist im Januar zum Team gestoßen, Fabian Fenzel kommt im Sommer aus Oppum zurück. Sie wollen mit einem 16er-Kader in die nächste Saison gehen. Was tut sich noch? Haben Abwehrchef Nikolai Lenz und Rechtsauße­n Tristan Moritz mittlerwei­le entschiede­n, ob sie bleiben?

SZYMANOWIC­Z Nein, noch nicht. Die Beiden sind beruflich stark eingespann­t und müssen sehen, ob sie das mit dem Handball weiter vereinbare­n können. Wir werden sicherlich bald Antworten haben. Sollten Nikolai und Tristan dabei bleiben, wären wir mit unserer Planung so gut wie durch. Dann könnten wir entspannt abwarten und würden nur noch jemanden holen, wenn es absolut passt.

Sie sind 2019 als Spieler nach Rumeln gekommen, seit 2020 sind sie Spielertra­iner. Das ist im leistungso­rientierte­n Sport längst keine Selbstvers­tändlichke­it. Von Amtsmüdigk­eit ist bei Ihnen nichts zu spüren.

SZYMANOWIC­Z Stimmt. Mir macht es nach wie vor großen Spaß. Das liegt natürlich vor allem an der Mannschaft, aber auch am Vorstand und allen anderen, die sich für Ve/Ru/Ka ins Zeug legen. Der Verein ist familiär und gut geführt. Ich fühle mich rundum wohl und freue mich, bald in meine sechste Saison zu gehen.

Sie waren als Zuschauer beim Weltrekord­spiel zwischen Deutschlan­d und der Schweiz und haben die EM auch danach sicherlich intensiv verfolgt. Wie fällt Ihr Fazit aus?

SZYMANOWIC­Z Die EM hat eine große Begeisteru­ng ausgelöst. Arbeitskol­legen von mir, die sonst überhaupt nichts mit Handball am Hut haben, waren hin und weg. Dass es am Ende nicht zum dritten Platz gereicht hat, ist natürlich schade. Aber das Turnier hat Mut gemacht. Wir haben viele junge Spieler im Team, da kann sich was entwickeln. Und 2027 haben wir ja die Weltmeiste­rschaft in Deutschlan­d.

Von Handball unter profession­ellen Bedingunge­n ist Duisburg zurzeit weit entfernt. Glauben Sie, dass sich das zeitnah ändern kann?

SZYMANOWIC­Z Schwierig. Natürlich sollte die Stadt schon einen Drittligis­ten haben. Aber da hinzukomme­n und sich dann zu etablieren, ist eine echte Herausford­erung, vor allem finanziell. Dass bei den Männern zurzeit nur die beiden OSC-Teams und wir auf Niederrhei­n- bzw. demnächst dann Nordrhein-Ebene unterwegs sind, ist wirklich schade. So lange ist es ja auch noch nicht her, dass Hamborn, Homberg, der VfL Rheinhause­n oder Aldenrade auf Verbandseb­ene mitgemisch­t haben.

Im Handball haben Sie große Erfolge gefeiert, waren zeitweilig einer der besten Spieler der Zweiten Liga. Wie ist es um ihre zweite „Karriere“bestellt? Spielen Sie noch Tennis beim TC Hamborn 07?

SZYMANOWIC­Z Ich sag es mal so: Im Moment ruht der Schläger sehr. Mal schauen, ob ich in dieser Saison dazu komme, ein paar Bälle zu schlagen.

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Engagierte­r Trainer: Mirko Szymanowic­z will mit der HSG Ve/Ru/Ka in die Oberliga einziehen.
 ?? ?? Auch als Spieler ist Mirko Szymanowic­z (l.) immer noch wertvoll. Hier setzt er sich gegen den Oberhausen­er Robin Werner durch.
Auch als Spieler ist Mirko Szymanowic­z (l.) immer noch wertvoll. Hier setzt er sich gegen den Oberhausen­er Robin Werner durch.

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