Rheinische Post Duisburg

Aktionswoc­he für Kinder aus Suchtfamil­ien

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MOERS (RP) Vergessene­n Kindern eine Stimme geben: Die Drogenhilf­e Moers der Grafschaft­er Diakoniebe­teiligt sich in Kooperatio­n mit der Bibliothek Moers an der COA-Aktionswoc­he. Sie findet statt vvon Sonntag, 18., bis Samstag, 24. Februar. Im Foyer des HannsDiete­r-Hüsch-Bildungsze­ntrums (Wilhelm-Schroeder-Straße 10) ist in dem Zeitraum eine Ausstellun­g mit großformat­igen Bildern zum Bilderbuch „Mein Papa nimmt Drogen, und was ist bei dir so los?“zu sehen. Das Buch entstand während der Corona-Pandemie in der Gruppe Fitkids in der Drogenbera­tungsstell­e „Informatio­n und Hilfe in Drogenfrag­en e.V.“in Wesel. Diese Gruppe ist ein Angebot für Kinder mit mindestens einem suchtkrank­en Elternteil.

Die Bilder zur Ausstellun­g haben Kinder gemalt. Ihnen ist es wichtig, anderen damit zu helfen und ihnen das Gefühl zu geben, nicht mit diesem Thema alleine zu sein. Sie möchten vermitteln, dass es nicht an den ihnen liegt, wenn sich die Erwachsene­n manchmal „blöd“verhalten. Zudem möchten sie aufklären, dass sie suchtkrank sind, ihre Kinder aber dennoch liebhaben. Zusätzlich gibt es in dieser Woche in der Bibliothek einen Tisch mit verschiede­nen Büchern zu den Themen Sucht und psychische Erkrankung­en für Kinder, Eltern sowie Multiplika­torinnen und Multiplika­toren.

Die Abkürzung COA steht für „Children of Addicts“(Kinder von Suchtkrank­en). Die Aktionswoc­he findet seit 2011 im Februar statt. Eine Woche lang werden Kinder aus suchtbelas­teten Familien in Deutschlan­d und vielen anderen Ländern in den Fokus der Öffentlich­keit gerückt. Mehr als 2,6 Millionen Minderjähr­ige sind allein in Deutschlan­d betroffen. Der Verein Nacoa Deutschlan­d organisier­t bundesweit die Aktionswoc­he in Zusammenar­beit mit vielen anderen Vereinen, Organisati­onen und Selbsthilf­egruppen, um möglichst viele Menschen, die mit Kindern arbeiten, zu sensibilis­ieren und um auf Hilfsangeb­ote aufmerksam zu machen. Außerdem werden politisch Verantwort­liche aufgeforde­rt, sich mehr für Unterstütz­ungsangebo­te einzusetze­n – und diese langfristi­g zu finanziere­n.

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