ASCD gewinnt gegen den Spitzenreiter
Der Wasserball-Bundesligist besiegt Waspo 98 Hannover mit 9:5. Der gegnerische Trainer Karsten Seehafer ist wütend und nennt seine Mannschaft eine „Schnullertruppe“. Der Duisburger SV 98 verteidigt in Gruppe B den ersten Platz.
DUISBURG (kök) In der WasserballWelt geht ein Gerücht um. Waspo 98 Hannover soll an einer Verpflichtung von Denys Gusakov interessiert sein. Verwunderlich wäre eine Offerte nicht, ist der 23-jährige Ukrainer doch seit anderthalb Jahren ein Leistungsträger des ASC Duisburg. Auch am Samstag, als der Bundesliga-Dritte ein stattliches Ausrufezeichen setzte. Mit 9:5 (3:2, 0:1, 4:1, 2:1) hielten die Amateure die bislang ungeschlagenen Hannoveraner, ihres Zeichens Vizemeister und Pokalsieger, auf Distanz.
Trainer Vuk Vuksanovic, dessen Mannschaft das Hinspiel mit 5:12 verloren hatte, zeigte sich restlos begeistert: „Das war wirklich sehr stark von meiner Mannschaft. Wir haben heute gezeigt, was wir leisten können. Der Sieg ist auch in dieser Klarheit absolut verdient.“Dabei sprang der ASCD ohne seinen wichtigsten Mann ins Becken. Für Center Dennis Eidner kam ein Einsatz nach seiner Schulterverletzung noch zu früh. Eine enorme Schwächung? Meistens ja, aber diesmal nicht. Denn die Hausherren erledigten ihren Job durch die Bank sehr gut und auch äußerst konsequent. Die Hausherren führten fast durchgehend. Nur einmal, nach dem 3:4 durch Ex-Amateur Mark Gansen (18.), lag Waspo für 24 Sekunden vorne. Danach wurde der Pokalsieger und Vizemeister extrem ernüchtert. Gusakov und Lukas Küppers sorgten mit ihren Doppelpacks für das 7:4. Nils Illinger machte im ersten Angriff des letzten Viertels in Überzahl den Deckel drauf. Neben Küppers und Gusakov, der von weit weg, in Überzahl und per Rückhand traf, stach Torhüter Moritz Schenkel hervor.
„Wir dürfen den Erfolg jetzt kurz genießen, und dann richten wir den Fokus auf Samstag. Da wollen wir das bestätigen“, so Vuk Vuksanovic. Dass den ASCD, der nun sehr wahrscheinlich als Dritter in die Play-offs einziehen wird, im Pokal-Viertelfinale in Hannover eine „andere“Waspo-Mannschaft erwartet, stellte deren Trainer Karsten Seehafer in Aussicht: „Wir waren heute eine Schnullertruppe und haben verdient verloren. Die Spiele, bei denen es um etwas geht, kommen ja noch.“
Tore: Gusakov, Küppers (je 3), Seifert (2), Illinger
In der Gruppe B ist der Duisburger SV 98 seiner Favoritenrolle gerecht geworden. „Ich bin hochzufrieden, dass wir beide Duelle trotz schwieriger Umstände gewonnen haben“, sagte Christian Vollmert, der Trainer des Tabellenführers, nach dem 9:7 (2:0, 1:4, 1:0, 5:3) gegen den Düsseldorfer SC und dem 12:8 (2:2, 3:3, 5:1, 2:2) gegen den SV Würzburg. Gegen Düsseldorf fanden die 98er gut ins Spiel, hatten nach dem 3:1 (13.) aber eine heikle Phase zu überstehen. Center Dzenis Smajic kassierte nach einer Tätlichkeit eine „Rolle“ohne Ersatz. „Die Schiedsrichter haben leider nur die zweite Aktion gesehen. Dzenis hat vorher einstecken müssen. Sein Gegenspieler hätte ebenfalls rausgemusst“, so Vollmert. Bis vier Minuten vor Ende stand es Spitz auf Knopf. Dann verschafften Niclas Becker und Djordje Tanaskovic den entscheidenden Vorteil.
Gegen Würzburg sorgte der Altmeister im dritten Viertel für die Entscheidung, als er aus dem 6:6 (19.) ein 10:6 (23.) machte. Dann rückten die jungen Diego Fromme und Jan Steinhaus in den Kader. Torhüter Christopher Hans, am Samstag noch starker Rückhalt, sorgte am Sonntag als Feldspieler für Entlastung.
Tore gegen Düsseldorf: Tanaskovic (3), Becker (2), Dostlebe, Grohs, Schmidt, Schöpp.
Tore gegen Würzburg: Möller, Schüring, Tanaskovic (je 3), Becker (2), Steinhaus.