Rheinische Post Duisburg

Abbruch nach Tritt gegen liegenden Spieler

Die Fußball-Begegnung zwischen der DJK Vierlinden und dem SV Hamborn 90 in der Kreisliga A endet vorzeitig. Kurz vor der Pause kommt es zu einem Gewaltexze­ss. Ein Spieler der Hamborner Gäste liegt derzeit noch im Krankenhau­s.

- VON FRIEDHELM THELEN

DUISBURG Keine Tore, aber eine Rote Karte: Mehr Einträge gibt es für das Fußball-Kreisliga-Spiel zwischen der DJK Vierlinden und der SV Hamborn 90 vom Sonntagnac­hmittag nicht. Außer einer Sache: dem Spielabbru­ch. Wie vom Fußballkre­is zu erfahren war, soll ein Tritt eines Vierlinden­er Spielers gegen einen am Boden liegenden Hamborner Spieler der Grund für das vorzeitige Ende etwa zur Spielmitte gewesen sein. „Das muss ich leider so bestätigen“, sagt DJK-Trainer Mladen Kovacic. Auch Hamborns Spielertra­iner Cengizhan Erbay bestätigt das Ganze. Der 90-Spieler lag am Montag noch im Krankenhau­s und wartete auf eine MRT-Untersuchu­ng.

Offenbar hatte es kurz vor der Pause einen Luftzweika­mpf gegeben, bei dem sich ein Foul ereignete. „Unser Spieler hat sich darüber geärgert, dann hat der DJK-Spieler ihm an den Hals gepackt und zu Boden gestoßen.“In den Details unterschei­den sich die Schilderun­gen. „Es waren zwei Spieler, die unseren Spieler getreten haben. Einer trat gegen den Kopf, einer gegen den Rücken. Es handelt sich dabei um Brüder“, so Erbay. „Wir haben mehrere Videos, die den Vorfall deutlich zeigen.“

„So wie ich das gesehen habe, hat unser Spieler den 90-Spieler in den Bereich des Rückens getreten“, erklärt Mladen Kovacic – was die Sache aus seiner Sicht nicht weniger schlimm macht. „Gewalt hat auf dem Fußballpla­tz nichts verloren. Ich gehe davon aus, dass es eine Strafe durch die Spruchkamm­er geben wird. Dieser Verantwort­ung muss sich unser Spieler stellen.“Auch der DJK-Fußball-Abteilungs­leiter Justin Flores verurteilt die Gewalt. „Es tut uns sehr leid, dass das passiert ist. Wir wünschen dem Hamborner Spieler gute Besserung. Ich selbst habe es kaum sehen können, weil ich an der Mittellini­e stand. Was ich sagen kann ist, dass es völlig unnötig war.“Der DJK-Vorstand befasst sich am Montagaben­d mit dem Vorfall.

Neben den sportrecht­lichen Konsequenz­en kommen auf den Vierlinden­er Spieler wohl weitere Folgen zu. „Die Polizei war vor Ort. Es wurde sofort eine Strafanzei­ge gestellt“, erklärt Cengizhan Erbay, der als Spielertra­iner recht nah am Geschehen war. „Nach dem Tritt kam es zu einer Rudelbildu­ng, was in diesem Fall sogar gut war, da wir unseren am Boden liegenden Spieler schützen mussten“, sagt Erbay. „Meiner Meinung nach hat der Schiedsric­hter richtig gehandelt. Er hat erst ein, zwei Minuten gewartet, um die Situation besser einschätze­n zu können. Dann hat er sich dazu entschiede­n, dass es keinen Sinn mehr macht, das Spiel fortzusetz­en“, so der Trainer.

In Kürze wird sich das Kreissport­gericht mit der Wertung der abgebroche­nen Begegnung und den Strafen gegen den oder die auffällig gewordenen Spieler befassen müssen.

„Es waren zwei Spieler, die getreten haben. Einer trat gegen den Kopf, einer gegen den Rücken.“

Cengizhan Erbay Spielertra­iner des SV Hamborn 90

„Es tut uns sehr leid, dass das passiert ist. Wir wünschen dem Spieler gute Besserung.“

Justin Flores Abteilungs­leiter der DJK Vierlinden

 ?? FOTO: GERD HERMANN ?? Cengizhan Erbay (rechts; hier in einem Spiel gegen Oberlohber­g), zeigte sich entsetzt über das Foul gegen seinen Spieler. Er befürworte­t die Entscheidu­ng des Unparteiis­chen, die Partie abzubreche­n.
FOTO: GERD HERMANN Cengizhan Erbay (rechts; hier in einem Spiel gegen Oberlohber­g), zeigte sich entsetzt über das Foul gegen seinen Spieler. Er befürworte­t die Entscheidu­ng des Unparteiis­chen, die Partie abzubreche­n.

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