1. FC Saarbrücken kommt mit breiter Brust
Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg trifft am Samstag auf die Pokalhelden aus dem Saarland und benötigt drei Punkte. Die Gäste hingegen wollen den Aufstieg noch schaffen und haben eine Lizenz für die Zweite Bundesliga beantragt.
DUISBURG Der 1. FC Saarbrücken wird am Samstag (14 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) mit breiter Brust beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg antreten. Die Saarländer reisen nach dem Pokal-Coup gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) vom vergangenen Dienstagabend mit maximalem Selbstvertrauen an die Wedau. Die Meidericher hoffen, dass die Saarländer zudem mit müden Beinen antreten werden. Die Partie auf dem tiefen Rasen des Ludwigsparks dürfte Kraft gekostet haben.
Welchen Einfluss Pokalkampf und Siegesfeier auf die Leistung der Saarländer am Samstag haben werden, ist naturgemäß schwer einzuschätzen. Die vorherigen Pokalspiele lassen keinen Aufschluss zu.
Nach dem 2:1-Sieg über den Zweitligisten Karlsruher SC im August verlor der 1. FC Saarbrücken sein Heimspiel gegen den FC Viktoria Köln mit 1:2. Nach dem 2:1-Sensationssieg über den FC Bayern München im November spielte die Mannschaft von Trainer Rüdiger Ziehl 2:2 beim SV Sandhausen. Und drei Tage nach dem 2:0-Erfolg im Pokal-Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt trumpfte der FCS mit einem 4:0-Sieg beim SC Freiburg II auf. Somit gilt: Wer vor dem Hintergrund des jüngsten Pokal-Triumphes eine Prognose abgeben will, muss im Kaffeesatz lesen.
In der Dritten Liga läuft der 1. FC Saarbrücken der Musik, die er selbst bestellt hatte, hinterher. In der vergangenen Saison verpassten die Saarländer den Aufstieg. Nicht einmal für den Relegationsrang reichte es am Ende. Daran hatte der MSV Duisburg großen Anteil: Am vorletzten Spieltag trotzen die Zebras, die in der Schlussphase für zehn Minuten sogar mit zwei Mann in Unterzahl bestehen mussten, dem 1. FC Saarbrücken ein 2:2 ab. Am letzten Spieltag verpassten die Saarländer trotz eines 2:1-Sieges gegen Viktoria Köln sein Ziel und wurde mit einem Punkt Rückstand auf Rang drei Fünfter.
In der aktuellen Spielzeit wollte der 1. FC Saarbrücken einen neuen Anlauf nehmen, hinkt den eigenen Ansprüchen allerdings hinterher.
Derzeit steht das Team mit zehn Punkten Rückstand auf den Relegationsrang auf Platz neun. Allerdings haben die Saarbrücker noch ein Nachholspiel gegen die SpVgg Unterhaching in der Hinterhand. Auch diese Partie war am ursprünglichen Termin aufgrund des
schlechten Rasens im Ludwigspark ausgefallen. In der Hinrunde bewegten sich die Saarländer zeitweise im unteren Tabellendrittel. Nun dürfen sie den dritten Platz zumindest aus der Distanz in Augenschein nehmen. Zuletzt blieb das Team in der Liga in sechs Partien ungeschlagen. Am vergangenen Samstag feierte die Mannschaft einen 2:0-Erfolg über den FC Erzgebirge Aue. Mit Lukas Boeder gehört ein Ex-Zebra dem Kader an. Der Verteidiger spielte in der Saison 2019/20 für den MSV Duisburg und gilt in Saarbrücken als Leistungsträger.
Der 1. FC Saarbrücken hat eine Zweitliga-Lizenz beantragt. Der MSV, der im Hinspiel auswärts ein 0:0 erzielte, will den Saarländern am Samstag einen dicken Fels auf den Weg nach oben legen. Die Meidericher benötigen die Punkte für ihre eigene Aufholjagd im Abstiegskampf. Dafür brauchen sie dringend einen Heimsieg. Der bislang letzte Erfolg an der Wedau liegt allerdings schon fast zwei Jahrzehnte zurück. Zuletzt besiegte der MSV den 1. FC Saarbrücken in Duisburg am 13. August 2004 in der Zweiten Bundesliga. Beim 2:1-Heimsieg waren Aziz Ahanfouf und Markus Kurth erfolgreich. Am Ende der Saison stiegen die Zebras in die Bundesliga auf.