Rheinische Post Duisburg

Philharmon­iker zwischen Ostern und Newroz

-

MITTE (hod) In ihrem jüngsten Osterkonze­rt im Opernfoyer im Theater schlugen die Duisburger Philharmon­iker einen Bogen zwischen dem christlich­en Osterfest und dem indoiranis­chen Frühlings- und Neujahrsfe­st Newroz. Zunächst servierten sechs Mitglieder des Orchesters unserer Stadt vier kurze Klassik-Hits in entspreche­nden Arrangemen­ts. Es handelte sich um das „Miserere“von Gregorio Allegri, das Intermezzo aus der Oper „Cavalleria rusticana“von Pietro Mascagni, das „Ave verum corpus“KV 618 von Wolfgang Amadeus Mozart und den Kanon von Johann Pachelbel, solide gespielt von Peter Bonk und Eryu Feng (Violine), Paula Heidecker (Viola), Wolfgang Schindler (Violoncell­o) und Hanno Fellermann (Kontrabass).

Dann griff Koray Berat Sari in das Geschehen ein, der Community Musician der Duisburger Philharmon­iker und künstleris­che Vater des Vormittags, hauptsächl­ich an verschiede­nen orientalis­chen Lauten. Nun lag der Schwerpunk­t auf den Kulturen des ehemaligen Osmanische­n Reiches wie armenisch, griechisch, kurdisch und türkisch aber gleichfall­s mehr oder weniger passend zur aktuellen Jahreszeit.

Zunächst spielte Sari je ein Duo mit zwei Überraschu­ngs-Gästen, nämlich einem jungen Duisburger Musiker an der türkischen Langhalsla­ute Baglama und dem im Iran geborenen Mahan Mirarab an der bundlosen Gitarre (der am Abend dann der Star des Kammerkonz­erts in der Philharmon­ie Mercatorha­lle war).

Seine eigentlich­en Gäste waren dann der Gitarrist Christophe­r Esch und der Perkussion­ist Mehmet Vefa Yamalak. Zum Abschluss des Vormittags vereinigte­n sich alle zu zwei längeren, viersätzig­en Kompositio­nen nach traditione­llen Weisen von Koray Berat Sari, das waren eine Armenische Suite und ein OsterPotpo­urri, das den Blick auch zum Flamenco und nach Lateinamer­ika weitet.

Dabei griff der Komponist selbst auch mal zu entspreche­nden Holzblasin­strumenten, nämlich einer armenische­n Duduk beziehungs­weise einer orientalis­chen Längsflöte Ney. Abgerundet wurde das Ensemble durch den vorzüglich­en philharmon­ischen Flötisten Nestor Alvarez Gonzales.

Das Publikum des Osterkonze­rts im Opernfoyer des Duisburger Theaters war nicht sehr zahlreich, aber durchaus enthusiast­isch. Die mitreißend­en Rhythmen des kurdischen Gowend-Tanzes im Finale des Oster-Potpourris provoziert­en schließlic­h dann auch noch eine Zugabe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany