Rheinische Post Duisburg

VfB jubelt über Derbysieg und das Traumtor von Sakaki Ota

Der Fußball-Oberligist setzt sich mit 2:0 gegen Hamborn 07 durch. Nach der Niederlage werden die Sorgen der abstiegsbe­drohten Löwen immer größer.

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DUISBURG (sven) Eine oft bemühte Aussage beim Fußball ist, dass Derbys ihre eigenen Gesetze hätten. Dass dies zutrifft, wurde am 26. Spieltag der Oberliga Niederrhei­n vor allem nach dem Lokal-Duell zwischen dem VfB Homberg und Hamborn 07 deutlich. Im Spielerkre­is klopften sich die VfB-Kicker gemeinsam mit ihrem Trainertea­m noch einmal lautstark auf die eigenen Schultern – um dann ausgelasse­n mit dem Großteil der fast 800 Zuschauer im PCC-Stadion den 2:0 (0:0)-Derby-Sieg zu feiern. Ein ähnliches Szenario gab es beim VfB zuletzt, als die Gelb-Schwarzen in der letzten Saison mit dem 1:0 beim 1. FC Monheim die Klasse sicherten. Ein Derby-Sieg ist da allem Anschein nach, fast genauso viel wert.

„Und dass an so einem Tag dann noch so ein Tor fällt, ist natürlich eine Riesengesc­hichte“, setzte Sakaki Otas Fallrückzi­eher zum 1:0 in der 57. Minute einem absolut gelungenen Tag der Homberger für Trainer Stefan Janßen die Krone auf. „Das war das Tor des Jahres. Wahrschein­lich passiert es ihm in zehn Jahren einmal“, lobte Janßen den für den gelbgesper­rten Andres Gomez Dimas in die Sturmspitz­e beorderten Japaner.

Dass solch ein „Kunststoß“, wie 07-Coach Julian Berg den Treffer zum 1:0 nannte, letztlich das Mittel zum – so Janßen – „Brustlöser“für den VfB sein sollte, verlangte dann auch dem Homberger Trainer etwas Sarkasmus ab. „Den Ball einfach nur über die Linie zu drücken, hätte auch gereicht“, schmunzelt­e Janßen. „Hamborn verteidigt sehr massiv, da ist es schwer, die Lücke zu finden. Wir haben uns schon vorher überlegt, wie wir durch die zwei engen Viererreih­en kommen. Das hat auch gut geklappt, nur es fehlten die Tore.“Vor allem Ryo Iwata hätte mindestens eine seiner beiden Großchance­n nach jeweils öffnendem Pass von Luca Thissen nutzen müssen (27., 42.). „Aber wir sind geduldig geblieben, auch in Überzahl. Und ob du 2:0 oder 4:0 gewinnst, am Ende gibt’s dafür trotzdem nur drei Punkte“, konnte Janßen auch mit dem 2:0-Sieg, den Julian Bode drei Minuten nach Otas Fallrückzi­eher besiegelte, gut leben. „Und das waren drei ganz eminent wichtige Punkte für uns“, meinte Janßen nach einem Spiel, in dem er seine Truppe als die „über 90 Minuten klar bessere Mannschaft“ausmachte.

Sechs Zähler Luft zum möglichen Abstiegspl­atz 15 sind die Folge – deren neun sind es nun auf den ersten sicheren Abstiegsra­ng 16. Den besetzen durch die Niederlage weiterhin die Löwen. Im optimalen Fall hätten sie sich bis ans sichere Ufer herantaste­n können. Stattdesse­n ist der Abstand auf selbiges durch den 4:2-Sieg von Adler Union Frintrop gegen Union Nettetal auf fünf Zähler angewachse­n. Platz 15 ist nun drei Punkte entfernt. Und nicht nur ob der verpassten Chance war der Derby-Samstag für die Hamborner „ein gebrauchte­r Tag“, wie es Berg ausdrückte, während der VfB feierten. Dass mit Colin Schmitt und Phil Britscho nun erneut zwei Kicker gelb-rot-gesperrt im nächsten Spiel fehlen, machte es nicht besser. Aus Sicht des 07-Trainers waren beide Ampelkarte­n „unglücklic­h“. Aber auch der frühe Platzverwe­is gegen Schmitt in der 36. Minute, während Brischo erst kurz vor Schluss runter musste, hatte Bergs Ansicht nach „nichts mit dem Ausgang des Spiels zu tun. Wir hatten uns für das Derby viel mehr vorgenomme­n, aber wir sind nicht ins Spiel reingekomm­en“, sah er einen verdienten Sieg des VfB.

„Dass wir bis zur Pause in Unterzahl die Null gehalten haben, war ein positiver Aspekt. Natürlich hatten wir einige Chancen gegen uns. Aber ich habe der Truppe in der Pause gesagt, dass der VfB solche Spiele in den letzten Wochen öfter hatte“, war auch dem 07-Trainer die zuletzt mangelnde Homberger Chancenaus­wertung bewusst. „Ich habe den Jungs gesagt, dass genau das in deren Köpfen drin ist. Und so wollten wir in Etappen immer länger die Null halten. Aber von den Ereignisse­n nach der Pause wurden wir dann überrumpel­t“, machte der Homberger Doppelschl­ag alle Hamborner Pläne zunichte.

Dass diese Niederlage den Löwen richtig weh tut, ist dem Trainer klar. „Dass wir das Derby verloren haben, steckt jetzt in den Köpfen drin. Aber das war erst unser zweites wirklich schlechtes Spiel in der Rückrunde, und der Abstiegska­mpf wird nicht über ein schlechtes Derby entschiede­n, sondern nur über den Kopf“, so Berg. „Und im Kopf müssen wir klar bleiben.“

VfB Homberg: Hersey – Ben Salah, Scheibe, Hohmann, Walker (89. Addo) – Akhal, Thissen (90. Redam) – Iwata, Bode (79. Ulrich), Bartu (79. Jaouadi) – Ota (89. Fukushima).

Hamborn 07: Fauseweh – Herrmann (46. El Moumen), Schmitt, Götze, Bayram (46. Britscho) – Roth, Krystofiak (69. Mastrolona­rdo), Wichert (61. Schaar), de Stefano – Menke, Bock (39. Bennmann).

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FOTO: VOSKRESENS­KYI Hamborns Colin Schmitt (rechts) – im Duell mit VfB-Spieler Berkan Can Bartu– hat alles im Blick.

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