Prozess gegen mutmaßlichen Tankstellen-Räuber
MOERS (juha) Er wurde von zwei Kugeln aus der Waffe eines Polizisten getroffen und lebensgefährlich verletzt: Jetzt steht ein heute 26 Jahre alter eritreischer Staatsangehörige als Beschuldigter in Moers vor Gericht.
Ein bewaffneter Raubüberfall auf eine Tankstelle an der Uerdinger Straße im April 2023 ist Gegenstand des Verfahrens vor der auswärtigen Strafkammer des Klever Landgerichts, das am 22. April startet. Diebstahl mit Waffen sowie tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit versuchter gefährlicher Körperverletzung im Zustand der Schuldunfähigkeit lautet der Tatvorwurf.
Im Fall einer Verurteilung droht dem 26-Jährigen die unbefristete geschlossene Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Geklärt werden muss nunmehr, was genau am Abend des 5. April 2023 gegen 19.45 Uhr auf dem Gelände der Shell-Tankstelle an der Uerdinger Straße geschah.
Laut Staatsanwaltschaft soll der unter einer psychischen Erkrankung leidende Beschuldigte aus den Auslagen der Tankstelle zunächst eine Flasche Wodka und eine Packung Zigaretten entwendet haben. In der Hand soll er dabei ein Schälmesser gehalten haben, dessen Klinge er sich gegenüber einer Mitarbeiterin an die eigene Kehle hielt und dabei Schnittbewegungen andeutete.
Als die Tankstellenangestellte deshalb die Polizei verständigte, soll der 26-Jährige ausgerastet sein und einen Süßigkeitenstand zu Boden gestoßen haben. Während seiner Flucht soll er versucht haben, mit dem Messer die herbeigerufenen Polizeibeamten anzugreifen. Erst durch Schusswaffeneinsatz habe der Beschuldigte gestoppt werden können, heißt es. Drei Schüssen sollen von einem Beamten abgegeben worden sein. Eine Kugel traf den 26-Jährigen in den Bauch, die andere ins Gesäß. Die Ermittlungen übernahm damals die Mordkommission des Polizeipräsidiums Duisburg.
Termin Prozessauftakt ist am Montag, 22. April, 9.30 Uhr, im Gebäude des Amtsgerichts Moers, Haagstraße 7, Saal 106.