Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Wenn der Friseurbesuch zum Event wird
Der Salon Cuthaarina von Katharina Wiethoff an der Telleringstraße in Paulsmühle feiert einjähriges Bestehen.
Seit einem Jahr führt Katharina Wiethoff den Friseursalon CutHaarina in Paulsmühle nun. Es war schon ein großer Schritt für sie, sich in diesem neuen Umfeld selbstständig zu machen, den sie aber keineswegs bereut hat. „Ich muss mich hier keiner großen Konkurrenz erwehren. Gleichzeitg sind gerade an der Telleringstraße viele neue Wohnhäuser entstanden, die für mich dann natürlich auch wieder neue potenzielle Kunden bereithalten.“
Diese dann als Stammkunden zu gewinnen, ist nicht immer leicht, zumal Wiethoff nicht billig ist. Dass es ihr aber gelungen ist, die Männer und Frauen ebenso wie die Väter und Mütter davon zu überzeugen, dass Qualität ihren Preis hat und sich dementsprechend durchsetzt, macht sie dann schon ein wenig stolz. „Eigentlich sind meine Preise marktüblich, in Paulsmühle war der ein oder andere zu Beginn aber schon ein wenig abgeschreckt. Das hat sich aber zum Glück gelegt“, sagt Wiethoff. An der Adresse war schon zuvor mehr als drei Jahrzehnte ein Friseursalon, „auch die Kunden von früher musste ich natürlich davon überzeugen, dass es kein Fehler ist, weiterhin hierhin zu kommen.“Gefeiert werden kann das Einjährige aktuell wegen Corona natürlich nicht, „aber das werden wir im nächsten Jahr bestimmt nachholen.“
Dass Kunden ihr treu bleiben, hat mehrere Gründe. „Wir versuchen immer, eine direkte und persönliche Verbindung einzugehen, den Service groß zu schreiben“, erklärt Wiethoff. Auch das aktuelle Hygienekonzept werde zu 100 Prozent umgesetzt, „das wissen die
Kunden, die selbst oft unsicher sind, durchaus zu schätzen“. Nicht zuletzt sind es die hochwertigen veganen Produkte, die Pflegemittel, die Haarfarben, die überzeugen. Benutzt werden natürliche Farbpigmente ohne chemische Zusätze. „So wird eine neue Farbfrische und Brillanz der Haare erreicht, die auch länger anhält. Wir sind die einzigen im Düsseldorfer Süden, die auf diese Art und Weise arbeiten“, erklärt die Geschäftsfrau. Wenn Katharina Wiethoff „wir“sagt, meint sie immer auch ihren nicht minder motivierten Mitarbeiter Maik Soquat. Auf lange Sicht soll er nicht der einzige bleiben: „Ich würde gerne mein Personal aufstocken – nach Corona natürlich.“Schon die Quadratmeterzahl des Ladenlokals an der Telleringstraße würde es aktuell verbieten, mehr Friseure einzustellen.
Viel hängt in einem Friseursalon auch vom Ambiente ab, man muss sich so richtig wohlfühlen. „Wir sind verliebt ins
Detail, ändern jahreszeitlich bedingt die Deko und sind immer bemüht, dass ein warmes Flair herrscht. Jeder soll sich hier wohlfühlen – vom Kind bis zum Rentner“, betont Wiethoff.
Und selbstverständlich muss man als Friseurin auch immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Kunden haben, wenn diese die Chance nutzen, ihr Herz auszuschütten – zumal die aktuell ja nicht viele Alternativen haben, sich etwas zu gönnen. Restaurants und Kneipen, Kinos und Theater, Fitness-studios, Saunen, Kosmetik-studios und Massage-salons haben geschlossen. Insofern profitiert Katharina Wiethoff sogar ein klein wenig von diesem zweiten Lockdown, bei dem sie noch geöffnet haben darf. Denn plötzlich wird ein Friseurbesuch bei einem Glas Sekt oder einem Glühwein zu einem richtigen Event. „Der Wunsch, sich etwas Gutes zu gönnen, verschwindet durch Corona ja nicht“, unterstreicht Katharina Wiethoff.