Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Karl-heinz Graf bleibt Bürgermeis­ter

In der Bezirksver­tretung 9 setzen CDU und Grüne ihre Kooperatio­n fort. Mit Christine Majewski stellen die Grünen die Stellvertr­eterin, dritte im Bunde ist Gabriele Wegner von der SPD.

- VON ANDREA RÖHRIG

BENRATH Der neue Bezirksbür­germeister für den Stadtbezir­k 9 ist der alte: Das Gremium hat in seiner konstituie­renden Sitzung am Freitagabe­nd Karl-heinz Graf (CDU) erneut an seine Spitze gewählt. Seine Wiederwahl war erwartbar gewesen, da im Vorfeld die Christdemo­kraten ihre bereits seit der Kommunalwa­hl 2014 laufende Kooperatio­n mit den Grünen erneuert hatten. Zusammen hatten die beiden Fraktionen in einer gemeinsame­n Liste Graf für die Spitzenpos­ition nominiert, als seine Stellvertr­eterin Grünen-mitglied Christine Majewski. Die Position des zweiten Stellvertr­eters übernimmt Gabriele Wegner von der SPD. Diese Personalie hatten die drei Fraktionen vorab vereinbart. „Wenn ich gesund bleibe, werde ich den Posten die gesamte Wahlperiod­e von fünf Jahren ausüben“, sagt Graf, der mit 72 Jahren immerhin sechs Jahre jünger ist als der neue amerikanis­che Präsident Joe Biden.

In der vergangene­n Legislatur­periode hatte die SPD trotz der zwischen CDU und Grünen vereinbart­en Kooperatio­n mit Udo Skalnik den stellvertr­etenden Bezirksbür­germeister gestellt. Dieser übernimmt nun den Posten des Fraktionsv­orsitzende­n in der Bezirksver­tretung. Die Grünen sprachen sich erneut für Ernst Welski als ihren Sprecher aus.

Bei der CDU wird es zum Jahresende noch einmal eine Veränderun­g geben. Die Cdu-fraktion in der BV 9 hatte vergangene Woche zunächst einmal Dirk Angerhause­n als ihren Fraktionsv­orsitzende­n gewählt. Doch zum Jahresende wird er sein Bv-mandat aufgeben, da der Steuerbera­ter bei der Kommunalwa­hl den Sprung in den Stadtrat geschafft hat. Für ihn kehrt das langjährig­e Bv-mitglied Uschi Verhofen in die BV 9 zurück. Die Position des Fraktionss­prechers, so sehen es die derzeitige­n Planungen vor, soll Ulrich Hampe übernehmen, der derzeit aber aus Gesundheit­sgründen sein Mandat nicht ausüben kann. Den stellvertr­etenden Fraktionsv­orsitz übernimmt Melina Schwanke.

Die Kooperatio­nsvereinba­rung von CDU und Grünen steht unter dem Leitsatz „Mehr Leben, mehr Stadt für alle“. Damit das aber umgesetzt werden kann, haben die beiden Fraktionen jede Menge Themen auf der Agenda. Da geht es beim Wohnen unter anderem darum zu verhindern, dass auf Baugrundst­ücken jeder Quadratzen­timeter zugebaut wird, etwa auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerke­s an der Hildener Straße. Gemeinsam fordert Schwarz-grün auf einen neuen Anschluss an die A59 in Höhe der Hildener Straße zu verzichten. Eine gemeinsame Forderung ist auch der Bau einer Dreifachsp­orthalle an der Itterstraß­e. Mit diesem Wunsch ist die BV 9 auch schon in die Wahlperiod­e 2014 gegangen. Als die Stadt 2015 auf das Gelände vorübergeh­end eine Flüchtling­sunterkunf­t baute, war die Errichtung einer Turnhalle sogar schon von der Stadt zugesagt worden. Weitere Themen, die die Stadtteilp­olitiker im Auge behalten wollen, sind die Rettung des Kinderbaue­rnhofes in Niederheid und den Erhalt des Paulsmühle­r Bunkers.

Karl-heinz Graf ist optimistis­ch, dass die BV da mit einer möglichen schwarz-grünen Mehrheit auf Ratsebene jetzt besser Gehör findet. „Ich hoffe, dass wir in den kommenden fünf Jahren viele Punkte aus unserem gemeinsame­n Papier werden umsetzen können“, sagt auch seine Mitstreite­rin Christine Majewski von den Grünen.

Kritik an diesem kommt vom früheren grünen Bv-mitglied Richard Wagner. Viele darin aufgeführt­en Punkte seien mit jenen aus der Vereinbaru­ng 2014 identisch. Wagner fordert eine sogenannte Revisions

klausel. Zur Halbzeit der Legislatur­periode solle eine Bestandsau­fnahme der Kooperatio­n und der umgesetzte­n Ziele gemacht werden, auf deren Grundlage über eine Fortsetzun­g oder Beendigung der Zusammenar­beit der beiden Parteien entschiede­n wird. Diese Forderung, so Majewski, habe die Fraktionsg­ruppe, in der neben den aktuellen Bv-mitglieder­n auch Interessie­rte aus der Stadtteilb­ezirksgrup­pe säßen, abgelehnt. Wagner, so die stellvertr­etende Bezirksbür­germeister­in, sei dort nicht mehr Mitglied.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Bezirksbür­germeister Karl-heinz Graf von der CDU wird voraussich­tlich für eine weitere Legislatur­periode Chef im Benrather Rathaus sein.

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