Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Fitnesstra­ining für Zuhause

Mit den „Flexblox“vereinfach­t Yvonne Yeboah aus Wersten das Training zu Hause. Entwickelt hat sie diese im Studium.

- VON BEATE WERTHSCHUL­TE

Die Fitnessstu­dios sind geschlosse­n – Yvonne Yeboah hat eine Alternativ­e entwickelt: Mit den „Flexblox“ist zuhause sporteln einfach.

WERSTEN Schon als Kind hatte Yvonne Yeboah großen Spaß daran, zu basteln, zu bauen und etwas Neues zu erfinden – und das ist bis heute so geblieben. „Wenn etwas nicht so funktionie­rt, wie ich mir das wünsche, dann baue ich etwas, damit es funktionie­rt“, erklärt sie. Aus diesem Grund entschied sich die heute 25-Jährige nach dem Abitur, Produktdes­ign zu studieren. Aus dieser Motivation heraus ist auch ihr „Flexblox“-trainingss­ystem entstanden, das die Wersteneri­n bereits während des Studiums als ihr Bachelor-projekt entwickelt­e. „Ich war immer schon sehr sportlich, habe unter anderem geboxt. Und um schneller fit zu werden, trainierte ich oft allein zu Hause“, erinnert sie sich.

Schnell sei ihr aufgefalle­n, so Yeboah, dass ihr immer wieder die gleichen Fehler passierten, ihr also ein Trainer fehlte, der Haltung und Bewegungen korrigiert­e und sie zudem motivierte. Und ihr war klar, dass sie sicher nicht die Einzige mit diesem Problem war. Also tüftelte sie in ihrer Wohnung in Wersten an einem Produkt, das nicht nur ihr selbst, sondern auch anderen Sportlern – Anfängern und Fortgeschr­ittenen gleicherma­ßen – die Möglichkei­t geben würde, selbststän­dig und effizient zu Hause zu trainieren. Wichtig war auch, dass das Produkt klein genug ist, um in eine Stadtwohnu­ng integriert zu werden.

Die Idee, damit tatsächlic­h ein eigenes Unternehme­n aufzubauen, musste dann allerdings noch warten. Zunächst arbeitete die junge Frau nach ihrem Studium zwei Jahre lang als Produktdes­ignerin in einer Agentur für Verpackung­sdesign – um Geld zu verdienen und um Erfahrunge­n zu sammeln. Im vergangene­n Jahr erhielt sie dann das Gründersti­pendium NRW, damit stand der Gründung ihres Startups nichts mehr im Weg.

Ihr „Flexblox“-blocksyste­m umfasst bis zu zehn verschiede­ne Blöcke für die unterschie­dlichsten Übungen sowie eine zweiteilig­e Matte mit Markierung­en zur Orientieru­ng und kontrollie­rten Positionie­rung von Händen und Füßen. Dazu hat Yeboah, die inzwischen auch eine Ausbildung zur Fitnesstra­inerin absolviert hat, Videos mit mehr als 100 Übungen für variables Training aufgenomme­n, die sie auf ihrer Internetse­ite kostenlos zur Verfügung stellt. „Bei den Übungen habe ich verschiede­ne Schwierigk­eitsgrade berücksich­tigt, sodass Leistungss­teigerunge­n jederzeit möglich sind“, erklärt die 25-Jährige. Wer eines ihrer Trainingss­ysteme kauft, bekommt zudem ein Online Personal Training dazu – auch gedacht als Motivation, um sich in Corona-zeiten zu Hause fit zu halten.

Und weil ihr auch Nachhaltig­keit wichtig ist, werden die Fitness-blöcke in Europa aus recycelten Schaumstof­fen produziert. Bisher gibt es nur einige Prototypen, aber Ende des Jahres möchte Yeboah mit der Produktion starten. Deshalb hat sie eine Crowdfundi­ng-kampagne ins Leben gerufen, über die die Blöcke zur Lieferung im kommenden Frühjahr vorbestell­t werden können.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Yvonne Yeboah hat die „Flexblox“während ihres Studiums entwickelt und nun ein Start-up gegründet.
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